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Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Titel: Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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erzählt, aber ich habe mich gefragt, ob Martin inzwischen vielleicht aufgetaucht ist … Ja, natürlich hätten Sie in dem Fall Ihre Eltern verständigt, und das sollten Sie nach wie vor als Allererstes tun. Aber sagen Sie bitte auch mir Bescheid, wenn es Ihnen nichts ausmacht, denn sobald ich Martins Akte schließe, kann ich mich auch wieder um andere vermisste Kinder kümmern … Ja, leider haben wir etliche … Dessen bin ich mir sicher… Ich kann gut verstehen, dass Sie sich Sorgen machen, aber Ihr Vater sagt, dass Martin früher schon weggelaufen wäre und kurz darauf immer zurückgekommen ist… Ja, das war gut, und Ihre Eltern sind Ihnen auch dankbar dafür, dass Sie Martin überredet haben zurückzukehren. Ich möchte Sie etwas fragen, Gisella. Ihr Vater sagt, als Martin zum zweiten Mal bei Ihnen war, hätte er Probleme mit einer Lehrerin gehabt… Richtig, einer Nachhilfelehrerin. Hat Martin irgendetwas davon gesagt, was ihn an dieser Nachhilfelehrerin gestört hat? … Weil möglicherweise wieder das Gleiche vorgefallen ist, und das könnte uns helfen, ihn zu finden … Das ist alles? Okay, vielen Dank  – ach ja, könnte ich Ihre Adresse noch rasch für die Akte bekommen?«
    Er beendete das Gespräch. »Nettes Mädchen. Ich werde die Polizei von San Antonio darum bitten, bei ihr vorbeizuschauen.«
    »Was hat Martin ihr über Elise erzählt?«
    »Er hatte das Gefühl, dass sie sich nichts aus ihm macht. Das könnte bedeuten, dass sie ihn hat abblitzen lassen. Ich frage mich, ob er fließend Spanisch spricht  – hätte mal besser seinen Dad danach gefragt.«
    »Dr. Rollins könnte es wissen«, sagte ich.
    »Als ob die’s mir sagen würde.«
    Ich holte mein Telefon heraus, rief in der Windsor an, fragte nach Rollins und wurde auf Warteschleife gelegt.
    »Das ist nicht dein Ernst«, sagte er.
    »Wer nichts wagt.«
    Vier Minuten später bekam ich von einer regelrecht feindseligen Direktorin, die mich so schnell wie möglich abwimmeln wollte, die Antwort. Als ich mich bei ihr bedankte, sagte sie: »Bitte nehmen Sie zur Kenntnis: Ich war wieder einmal in vollem Umfang kooperativ. Seien Sie nun Ihrerseits so freundlich und respektieren Sie die Privatsphäre dieser Schule.«
    Milo sagte: »Du musst mir unbedingt ein paar Nachhilfestunden in Sachen Charme geben. Und, kann er’s?«
    »So gut, dass er es nicht mal als Pflichtfremdsprache belegen musste.«
    »Ausgezeichnet. Wer käme besser dafür in Frage, einen Spanisch sprechenden Tagelöhner für die Schlepperei auszusuchen. Verdammt, möglicherweise war Mr. Ameisenbär sogar direkt an dem Mord beteiligt.«
    »Mr. Ameisenbär hat das Trockeneis in Van Nuys gekauft. Martin hat nicht mal einen Führerschein. Und trotzdem soll er es irgendwie geschafft haben, von El Monte ins Herz des Valley und dann rüber zu Elises Haus in Studio City zu gelangen?«
    »Da gehört nicht viel dazu. Er könnte sich eine Karre geliehen oder gestohlen haben  – oder er hat sich von jemandem fahren lassen. Er bezeichnet sich als Außenseiter, das heißt aber nicht, dass er nicht einen anderen Außenseiter hätte auftreiben können, der ihn fährt. Ist es so abwegig, dass zwei verbitterte Halbwüchsige einen gruseligen Eisplan aushecken?«
    Sein Handy klingelte. Wieder Für Elise . »Ich habe den Witz kapiert«, sagte ich, aber er hörte konzentriert zu und bekam es nicht mit.
    »Tag, Sir … Nein, vermutlich nicht, Sir … Bei allem Respekt, Sir, aber es war keine bewusste Provoka … Ja, Sir. Trotzdem … Ja, Sir. Ich hatte bloß das Gefühl… Stan Creighton kam mir ein bisschen heftig … Ja, Sir … Darf ich auch mal etwas dazu sagen? Wenn ich außer Dienst bin, bin ich eigentlich nicht dazu verpflichtet … Ja, Sir … Ja, Sir … Ja, Sir, sofort.«
    Er klappte das Handy zu und rieb sich das Gesicht.
    »Schluss mit dem Ruhestand?«, fragte ich.
    »Offenbar war ich nie im Ruhestand. Offenbar steht mir die Entscheidung über meinen weiteren beruflichen Werdegang nicht zu. Offenbar hat anständiges Arbeiten ›nichts mit Ihrem verfluchten Ego oder Ihrem theatralischen Selbstdarstellungsblödsinn zu tun, Sturgis‹. Ich soll in sein Büro kommen, so schnell wie möglich. Diesmal bist du ausdrücklich nicht erwünscht.«
    »Herrje.«
    »Seine exakte Wortwahl war: ›Denken Sie nicht mal daran, Ihr promoviertes Kindermädchen mitzuschleppen. Diesen Scheiß baden Sie ganz allein aus. Und seien Sie froh, dass ich Ihnen Ihre verfluchte Dienstmarke nicht sonstwohin

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