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Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Titel: Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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irgendwas, das Sie mir über ihn erzählen wollen?«
    »Ich habe bei dem ein ungutes Gefühl«, sagte Staubach. »Jedes Mal, wenn er in die Corvette steigt und den Motor hochjagt, läuft Rufus zum vorderen Fenster und ist total angespannt.« Er rubbelte den Hals des Hundes. »Außerdem hat er keine geregelte Arbeit, und hier in der Straße wohnen sonst nur Leute mit anständigen Jobs. Ich fahre für UPS und arbeite am Wochenende in Mack’s Aquarium in Tarzana. Dara ist Hilfslehrerin in einer Vorschule, gibt dort Förderunterricht. Doug und Karen sind beim E-Werk. Die Millers, die ein Stück weiter unten wohnen, sind Atemtherapeuten. Alles fleißige Leute, bis auf ihn.«
    »Wie lange wohnt er schon hier?«, fragte Milo.
    »Er war schon da, als wir hergezogen sind. Das war vor anderthalb Jahren.«
    »Danke, Mr. Staubach. Wir kommen wieder und reden mit ihm.«
    »Sie könnten doch jetzt mit ihm reden, Officer.«
    »Ist er daheim?«
    »Ich habe gesehen, wie er gegen halb fünf mit der Corvette in die Auffahrt gefahren ist, aber ich hab ihn nicht wieder wegfahren sehen. Er hat den Motor hochgejagt, so wie immer. Rufus war am Fenster, total angespannt. Vor einer Stunde ist die Corvette dann wieder angelassen worden, aber diesmal ganz sanft, und Rufus war die Ruhe selbst. Deshalb hab ich nachgeguckt. Irgendein anderer Typ ist damit weggefahren. Ein Junge.«
    »Wie alt?«, fragte Milo.
    »Ich hab ihn bloß kurz gesehen, durchs offene Fenster, und es war mit Sicherheit nicht Fidella.«
    »Ein Teenager?«
    »Könnte sein. So genau hab ich ihn nicht gesehen.«
    »Weiß?«
    »Schwarz war er nicht, so viel steht fest«, sagte Staubach.
    »Haarfarbe?«
    »Kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Könnte es ein Latino gewesen sein?«
    »Ich kann Ihnen bloß sagen, dass er ziemlich hellhäutig war, also kein Schwarzer. Vielleicht war es auch ein Schwarzer, dann aber ein ziemlich hellhäutiger. Ich habe gedacht, vielleicht ist er Fidellas Sohn, aus einer geschiedenen Ehe, und Fidella kriegt ihn nie zu sehen. Das würde passen. Dem wäre alles zuzutrauen.«
    »Sie dachten, Fidella hätte ihm sein Auto geliehen.«
    »Ich nehm’s an … glauben Sie, das Auto wurde gestohlen?«
    »War der Junge in Fidellas Haus?«
    »Keine Ahnung. Glauben Sie, der Junge hat den Wagen kurzgeschlossen oder so was Ähnliches?«
    »Sind Sie sicher, dass Fidella nicht auf dem Beifahrersitz war?«
    »Könnte schon sein. Ich habe lediglich gesehen, dass jemand am Steuer war.«
    Milo blickte die Straße auf und ab. »War es hell genug?«
    »Er ist genau unter der Straßenlaterne vorbeigefahren, Officer.« Staubach deutete hin. »Ich würde Ihnen doch nicht sagen, dass ich was gesehen habe, wenn’s nicht stimmt.«
    »Was hatte der Junge an?«
    »Ich habe bloß seinen Kopf gesehen«, sagte Staubach. »Das denke ich mir doch nicht einfach so aus.«
    »Gab es in der Gegend schon andere Autodiebstähle?«
    »Wissen Sie, letztes Jahr, bei Mr. Fieldman  – er ist ein alter Mann, und seine Frau ist gerade gestorben. Er wohnt in dem blauen Haus mit den vielen Blumen. Und letztes Jahr ist mitten in der Nacht jemand mit Mr. Fieldmans Cadillac davongefahren, ist einfach von der Auffahrt gerollt. Der Wagen wurde in East L.A. gefunden, ohne Reifen, das Glasschiebedach rausgeschnitten. Haben Sie deswegen gefragt, ob’s ein Latino gewesen sein könnte? Irgendein Gangmitglied aus East L.A.? Ja, klar, könnte schon sein.«
    »Sie haben diesen Jungen vor einer Stunde wegfahren sehen?«
    »Wie spät ist es jetzt?«
    »Viertel nach neun.«
    »Dann war’s vor eineinviertel Stunden. Und was jetzt, Officer?«
    »Ich versuch’s noch mal bei Mr. Fidella.«
    »Gute Idee.«
    »Sieht so aus, als ob Rufus ganz scharf auf seinen Spaziergang wäre«, sagte Milo.
    »Ich hab ihn schon ausgeführt«, erwiderte Staubach.
    »Dann hat er sich wohl eine Ruhepause verdient.«
    »Was  – ach so, keine Sorge, ich komm Ihnen schon nicht in die Quere. Aber melden Sie sich, okay? Wir hier in der Straße würden schon gern wissen, was Sache ist.«
     
    Ein weiterer Versuch an Fidellas Haustür war erfolglos.
    Er blickte über die Straße, zu Staubachs Haus. Die tadellos gefältelten Vorhänge kräuselten sich, als sich jemand dahinter bewegte.
    »Das Jahr der hilfsbereiten Bürger«, sagte ich.
    »Muss an El Niño liegen.«
    Wir liefen über Fidellas rissige Auffahrt. Der Hof bestand entweder aus blankem Erdreich oder war mit Gras bewachsen  – es war zu dunkel, um es zu erkennen. Auf drei Seiten

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