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Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Titel: Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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nicht mal mit einer Stoffmütze fertig wird.«
    »Diese Stelle ist nicht allzu schwer zu erreichen«, sagte Milo. »Kommen viele Leute hierher?«
    »Würden Sie ausgerechnet hierherkommen?«, sagte Pappas. »Hier gibt’s überall herrliche Gegenden, und meiner Meinung nach ist das eine der hässlicheren. Der Ausflug hat nur hierhergeführt, weil der Lehrer den Kleinen Angst vor der Erosion machen wollte.«
     
    Als Corporal Pappas wegfuhr, inspizierten wir den Fundort, gewannen aber keine neuen Erkenntnisse. Anschließend rief Milo den Leiter des Autolabors an, der ihm bestätigte, dass die Corvette eingetroffen war.
    Der Kofferraum und das Handschuhfach waren ausgeräumt worden, aber anhand der Fahrzeugidentifizierungsnummer hatte man festgestellt, dass der Wagen auf Salvatore Fidella zugelassen war. Da die Brandschäden im Inneren nur geringfügig waren, war jede Menge Vinyl und Metall übrig, das man auf Fingerabdrücke, Flüssigkeiten und Fasern untersuchen konnte. Das Gleiche galt für die Überreste der teilweise verbrannten blauen Mütze, die bereits untersucht worden war und an der man keinerlei Fingerabdrücke oder DNA-Spuren gefunden hatte. Bei einer Handvoll Fasern hatte man festgestellt, dass sie Metall enthielten, vermutlich Messing- oder Goldfäden, die womöglich von einem Abzeichen stammten.
    Milo erreichte Detective Sean Binchy im Revier und trug ihm auf, im Internet nach Bildern der Baseballmannschaft der South El Monte Highschool zu suchen.
    »Wann brauchen Sie die, Lieutenant?«
    »Sofort.«
    »Klar … da haben wir sie auch schon, sie nennen sich die Eagles … hier ist ein Mannschaftsfoto, aufgenommen nach einem Spiel, das sie gegen Temple City gewonnen haben. Sie lächeln alle.«
    »Was für eine Farbe haben ihre Mützen, Sean?«
    »Marineblau.«
    »Irgendwelche Abzeichen?«
    »Sieht aus wie eine Schlange  – nein, es ist ein S , steht wahrscheinlich für ›South‹.«
    »Golden?«
    »Korrekt, Lieutenant. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«
    »Beten Sie für den Weltfrieden, Sean.«
    »Das mach ich doch eh schon jeden Morgen, Sir.«
     
    Wir fuhren nach L.A. zurück, hielten an einem Laden am Colorado Boulevard und nahmen uns Kaffee mit, den wir unterwegs tranken. Genau westlich von Pasadena, und das gab mir zu denken. Aber es reichte nicht, um ein anregendes Gespräch in Gang zu bringen.
    Milo sagte: »Der Junge bezahlt die Mädchen, damit sie Eis kaufen und er Freeman auf eine theatralische Art und Weise kaltmachen kann, dann erledigt er obendrein noch Fidella. Die Frage ist nur: Warum? Wenn man bedenkt, dass Elise gewisse Schwächen hatte und Fidella ein Nichtsnutz war, könnte es sein, dass Sex und Bildung auf eine besonders widerwärtige Art und Weise miteinander vermischt wurden.«
    »Martin soll also so umsichtig gewesen sein, dass er den Mord an Elise mit geradezu chirurgischer Präzision inszeniert und in Fidellas Haus sämtliche Fingerabdrücke abgewischt hat, und das an einem scheußlich aussehenden Tatort? Aber dann lässt er seine Mütze im Auto  – und er lässt das Auto an einer Stelle stehen, wo es jeder sehen kann?«
    »Teenager, Alex. Du bist doch derjenige, der immer sagt, dass sie unberechenbar sind. Vielleicht hat er auch einen gewissen Punkt erreicht: Der Adrenalinstoß lässt nach, er hat es satt davonzulaufen und ist bereit, sich festnehmen zu lassen. Wir können darüber bis in alle Ewigkeiten diskutieren, aber im Moment bleibt er der Hauptverdächtige. Wenn am Auto dieselben Abdrücke gefunden werden wie an Fidellas Garage, gehe ich damit an die Öffentlichkeit.«
    »Die Privatschule bemüht sich ehrenwerterweise um kulturelle und ethnische Vielfalt, was aber trotz bester Absichten misslingt. Die Hochwohlgeborenen begeben sich an die Universitäten ihrer Träume, Martin landet im Knast. Der Chef  – und Darwin  – werden zufrieden sein.«
    »Ja, die ganze Sache stinkt zum Himmel, aber deswegen muss es nicht falsch sein.« Er trank seinen Kaffee aus, kaute auf einer kalten Zigarre herum und fuhr schneller. Ein paar Autobahnausfahrten später sagte er: »Das Leben hat nicht allzu viele Überraschungen zu bieten. Wir beide wissen das doch.«
     
    Auf seinem Schreibtisch lag zwar keine Nachricht von Darwin, aber immerhin hatte der Chef eine unbekannte Telefonnummer hinterlassen.
    Nach dem ersten Klingeln drang eine bekannte Stimme aus dem Lautsprecher. »Reden Sie, Sturgis.«
    Milo berichtete ihm alles.
    »Der Trottel lässt also seine Mütze im Auto.

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