Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Titel: Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
Vom Netzwerk:
reagierte, als Milo an die Hintertür klopfte.
    Er lauschte an der Tür. »Nichts zu hören, sie könnten sich trotzdem darin verkrochen haben.«
    Er rief an, doch im Haus ging keiner ran.
    »Vielleicht sind sie alle nach Texas abgerückt«, sagte ich.
    »Nachdem das Auto beiseitegeschafft war? Eine Familie, die gemeinsam flüchtet? Denkbar ist alles.«
    Die Vermutung erwies sich als falsch, als Milo im Mountain Crest Country Club anrief und erfuhr, dass Emilio Mendoza im Dienst war.
    »Kann ich ihn bitte sprechen?«
    »Einen Moment.« Kurz darauf: »Tut mir leid, er ist beschäftigt.«
    Klick.
     
    Ein kurzer Abstecher durch Pasadena führte uns in den nordwestlichen Zipfel von Sierra Madre. Hier gab es schon lange keine Häuser mehr, und ringsum erstreckte sich nur braunes, welliges Hügelland.
    Keinerlei Polizeipräsenz kündigte den Fundort an. Wir fuhren rechts ran und hielten am Rand einer flachen Senke, die alles andere als ein ausgetrockneter Wasserlauf war. Eine Polizistin in Uniform stand neben einem schwarz-weißen Streifenwagen und sprach in ihr Handy. Sie war um die vierzig, hatte die dunklen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengerafft und lächelte, während sie redete.
    Sie winkte träge.
    Kein Absperrband, keine Spurenmarkierungen, nichts, das darauf hindeutete, dass es sich um einen Tatort handelte. Es gab auch nichts zu bewachen  – die Corvette war weg.
    Der Fundort war eine beige, knapp über zehn Meter durchmessende Mulde, aus deren erodierten Rändern knorrige Wurzeln und die Stümpfe längst abgestorbener Bäume ragten. Der Boden war flach und trocken. Brandspuren zogen sich ein paar Meter über das obere Stück des Südrands. Die Corvette war nicht bis nach unten gerollt.
    Schuld daran war wahrscheinlich ein großer, versteinerter Wurzelstrunk unterhalb des angesengten Bereichs. Weiße Flecken deuteten darauf hin, dass jemand versucht hatte, Fußabdrücke zu sichern.
    Die Polizistin steckte ihr Telefon ein. Sie hatte zwei Streifen am Ärmel. Auf ihrem Namensschild stand E. Pappas . »L.A.? Ihr könnt übernehmen. Ich wollte gerade wegfahren.«
    Milo reichte ihr seine Karte. »Keine Diskussionen, ob das mein Fall ist oder Ihrer?«
    »Mein Chef hält nicht viel von Zuständigkeitspalavern, Lieutenant. Das Fahrzeug wurde zu eurem Autolabor abgeschleppt.«
    »Aus den Augen, aus dem Sinn, was?«
    »Stimmt genau«, sagte sie, ohne eine Spur von Reue. »Wir sind einundzwanzig Leute. Ich bin der einzige Corporal, und in sechs Dienstjahren kann ich mich nur an genau ein Tötungsdelikt erinnern, das sofort geklärt wurde, weil es sich um eine familiäre Auseinandersetzung handelte. Bei Brandstiftung sieht’s anders aus. In der Trockenzeit haben wir die üblichen Brände, und unsere Feuerwehr hat alle Hände voll zu tun. Gott sei Dank hat sich der hier nicht ausgebreitet. In unserer Statistik wird er nicht mal auftauchen.«
    »Haben Sie den unversehrten Fundort gesehen?«
    »Ich war als Erste da.«
    »Wer hat die Sache gemeldet?«
    »Ein Grundschulbetreuer  – ein Vater, der mit ein paar Kindern auf einem Ausflug war. Ich bin keine Brandspezialistin, aber es sah aus wie das Werk eines Amateurs. Benzin wurde auf den Beifahrersitz gegossen, aber die Fenster waren zu, deshalb ist das Feuer rasch erstickt. Ihr Täter war auch nicht gerade ein Genie, was das Beseitigen von Spuren angeht. Wollte die verdammte Kiste runterrollen lassen, aber sie ist an dem Wurzelstrunk hängen geblieben. Und selbst wenn sie ganz unten gelandet wäre, wäre sie deutlich zu sehen gewesen. Wenn Sie irgendwas verstecken wollen, zeig ich Ihnen bloß zehn Minuten von hier entfernt ein paar trockene Bachläufe, die so zugewuchert sind, dass man dort nie und nimmer irgendwas findet.«
    »Ist bei den Abdrücken irgendetwas rausgekommen?«
    »Nein, bedaure. Nachdem wir das Auto von der Stelle bewegt hatten, ist uns etwas aufgefallen, das nach Fußabdrücken aussah. Aber es waren nur Astspuren. Vielleicht finden Sie am Fahrzeug ein paar Fingerabdrücke. Das Einzige, was zurückgelassen wurde, ist eine Mütze, und ich habe dafür gesorgt, dass sie eingetütet und gekennzeichnet wurde.«
    »Danke. Was für eine Mütze?«
    »Sie war teilweise verbrannt, aber ich würde sagen, eine Baseballkappe. Viel Farbe ist nicht übrig geblieben, aber ich würde sagen, sie war blau.«
    »Wo lag sie?«
    »Wir haben sie auf dem Beifahrersitz gefunden, dort, wo der Brandbeschleuniger verspritzt wurde. Muss ein mickriges Feuer gewesen sein, wenn es

Weitere Kostenlose Bücher