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Alex Rider 02: Gemini-Project: Alex Riders zweiter Fall

Alex Rider 02: Gemini-Project: Alex Riders zweiter Fall

Titel: Alex Rider 02: Gemini-Project: Alex Riders zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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war jetzt zu spät. Und schließlich wollte Bray ihn ja nicht sprechen, um über sein Aussehen zu diskutieren. Seine häufige Abwesenheit in der Schule war ein viel heißeres Thema.
    Er klopfte an die Tür.
    »Herein!«, rief eine Stimme.
    Alex öffnete die Tür und betrat das Büro des Direktors, ein überladener Raum mit Blick auf den Schulhof. Es gab einen Schreibtisch, auf dem sich Papiere stapelten und einen schwarzen Chefsessel, dessen Rückenlehne zur Türe wies. An einer Wand stand ein Schrank voller Trophäen. Die anderen Wände waren durch Bücherregale ausgefüllt.
    »Sie wollten mich sprechen«, begann Alex.
    Langsam drehte sich der Sessel.
    Alex erstarrte.
    Es war nämlich nicht Henry Bray, der hinter dem Schreibtisch saß.
    Es war er selbst.
    Er sah einen vierzehnjährigen Jungen mit kurz geschorenem hellen Haar, braunen Augen und einem schmalen bleichen Gesicht. Der Junge war sogar genauso gekleidet wie er selbst. Er glaubte, seinen Augen nicht zu trauen. Alex stand in einem Zimmer und sah sich selbst in einem Sessel sitzen. Der Junge war er selbst.
    Es gab nur einen Unterschied. Der Junge hielt eine Waffe in der Hand.
    »Setz dich«, befahl er.
    Alex rührte sich nicht. Er wusste, was er vor sich hatte, und er war wütend auf sich selbst, weil er nicht damit gerechnet hatte. Als er in der Akademie mit Handschellen gefesselt gewesen war, hatte Dr . Grief sich ja damit gebrüstet, dass er sich selbst sechzehnmal geklont hatte. Aber Mr s Jones hatte heute Morgen nur fünfzehn Doppelgängern erwähnt, die sie aufgespürt hatten. Also blieb einer übrig – ein Junge, der darauf gewartet hatte, in der Familie von Sir David Friend Alex’ Platz einzunehmen. Alex hatte ihn einmal in der Akademie gesehen. Er erinnerte sich jetzt an das Gesicht mit der weißen Maske, das ihn vom Fenster aus beobachtet hatte, als er zur Sprungschanze spaziert war. Die weiße Maske war in Wirklichkeit ein Verband gewesen. Der neue Alex hatte ihm nachspioniert, während er sich von der plastischen Operation erholte, die ihn zum Doppelgänger von Alex gemacht hatte.
    Und sogar heute hatte es Hinweise gegeben. Vielleicht lag es an der Hitze oder an dem Ärger mit den Leuten von MI6. Aber er hatte zu sehr seinen eigenen Gedanken nachgehangen, um sie richtig zu deuten. Als er nach Hause gekommen war, hatte Jack zu ihm gesagt: »Ich dachte, du seist gerade erst gegangen«, und Bernie hatte vorhin erst bemerkt: »Du schon wieder.«
    Beide hatten also angenommen, ihn erst vor Kurzem gesehen zu haben. Und in gewisser Weise war es ja so. Sie hatten den Jungen gesehen, der ihm jetzt gegenübersaß und eine Waffe auf ihn richtete.
    »Ich habe mich darauf gefreut«, sagte der andere Junge. Trotz des Hasses in seiner Stimme wunderte sich Alex. Die Stimme war nicht die gleiche wie seine. Er hatte wohl nicht genug Zeit gehabt, das auf die Reihe zu bringen. Aber im Übrigen war er das genaue Ebenbild von Alex.
    »Was tust du denn hier?«, wollte Alex wissen. »Es ist alles vorbei. Das Gemini-Projekt ist beendet. Du solltest dich der Polizei stellen. Du brauchst Hilfe.«
    »Ich brauche nur eines«, schnarrte sein Ebenbild. »Ich will dich tot sehen. Ich werde dich erschießen, jetzt gleich. Du hast meinen Vater getötet.«
    »Dein Vater war ein Reagenzglas«, erwiderte Alex. »Du hast nie einen Vater gehabt. Du bist eine Missgeburt, die in den französischen Alpen hergestellt wurd e … Was willst du tun, wenn du mich getötet hast? Willst du meinen Platz einnehmen? Du würdest es keine Woche durchhalten. Auch wenn du aussiehst wie ich, wissen zu viele Menschen, was Grief vorhatte. Es tut mir leid, aber das Wort ›Fälschung‹ steht dir deutlich auf die Stirn geschrieben.«
    »Wir hätten alles gehabt! Wir hätten die ganze Welt beherrscht!« Der falsche Alex schrie die Worte fast heraus. Einen Augenblick lang glaubte Alex, Dr . Grief zu hören, der ihn noch aus seinem Grab heraus beschimpfte. Aber das Geschöpf vor ihm war ja Dr . Grie f … zumindest ein Teil von ihm. »Es ist mir egal, was aus mir wird«, fuhr es jetzt fort, »Hauptsache, du bist tot.«
    Die Hand mit der Waffe zielte direkt auf Alex. Dieser blickte den Jungen unverwandt an.
    Und er entdeckte die Unsicherheit.
    Der falsche Alex konnte es nicht so einfach über sich bringen, den echten zu töten. Sie waren einander zu ähnlich. Hatten die gleiche Größe, die gleiche Statur – das gleiche Gesicht. Für den anderen Jungen musste dies ein Gefühl sein, als ob er sich selbst

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