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Alex Rider 08: Crocodile Tears

Alex Rider 08: Crocodile Tears

Titel: Alex Rider 08: Crocodile Tears Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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folgte eine Pause, dann kehrte Jack allein in die Küche zurück. Alex spürte sofort, dass etwas nicht stimmte.
    »Da will dich jemand sprechen, Alex.«
    »Wer denn?«
    »Ein Harry Bulman.«
    Alex schüttelte den Kopf. »Nie gehört.«
    »Darf ich mich vorstellen?«
    Ein Mann kam hinter Jack durch die Küchentür spaziert und sah sich im Zimmer um. Er war Mitte dreißig, hatte lange, ungekämmte, von der Sonne gebleichte Haare, stämmige Schultern und einen breiten Nacken. Er sah gut aus, wenn auch nicht so gut, wie er es sich einbildete. Die Art, wie er sich bewegte und Jack ins Zimmer gefolgt war, zeugte von Selbstsicherheit und Arroganz. Er war modisch leger gekleidet in grauen Hosen, Blazer und einem weißen, am Kragen offen stehenden Hemd. Um seinen Hals hing ein Goldkettchen, am Mittelfinger trug er einen Siegelring mit den Initialen HB . Er wirkte wie einem Werbespot für Mode oder Zahnpasta entsprungen. Wie ein Mann, der mit sich selbst im Reinen war und darauf brannte, die Welt mit seinen Gaben zu beglücken.
    Jack fuhr herum. »Ich erinnere mich nicht, Sie hereingebeten zu haben.«
    »Bitte! Lassen Sie mich nicht draußen vor der Tür versauern. Um die Wahrheit zu sagen, warte ich auf diesen Moment schon eine halbe Ewigkeit.« Der ungebetene Gast sah an Jack vorbei. »Es ist mir wirklich ein großes Vergnügen, dich kennenzulernen, Alex.«
    Alex schob seinen Teller zur Seite. »Wer sind Sie?«
    »Darf ich mich setzen?«
    »Lieber nicht!«, fiel Jack unwirsch ein. »Sie bleiben ja nicht lange.«
    »Vielleicht ändern Sie Ihre Meinung, wenn Sie hören, was ich zu sagen habe.« Der Mann setzte sich Alex gegenüber ans Kopfende des Tisches. »Mein Name ist Harry Bulman. Tut mir leid, dass ich so spät noch störe, aber ich wusste, dass du zur Schule gehst, Alex, – nach Brookland – und ich wollte euch beide antreffen.«
    »Was wollen Sie?«, fragte Alex.
    »Hm, erst mal könnte ich ein Bier gebrauchen, wenn eins da ist.« Niemand rührte sich. »Gut, dann fange ich gleich an. Ich bin gekommen, um mit dir zu reden, Alex. Auch wenn du mir vielleicht nicht glaubst, ich will dir helfen. Ich hoffe, dass wir uns in der nächsten Zeit öfter sehen. Ich kann mir vorstellen, dass wir sogar Freunde werden.«
    »Ich brauche keine Hilfe.«
    Bulman lächelte. Seine Zähne waren so weiß wie sein Hemd. »Du hast noch nicht gehört, was ich zu sagen habe.«
    »Dann rücken Sie doch endlich damit heraus!«, rief Jack. »Wir sind gerade beim Abendessen und wollten eigentlich nicht gestört werden.«
    »Riecht gut.« Bulman zog eine Visitenkarte aus seiner Brieftasche und schob sie über den Tisch. Jack setzte sich neben Alex und sie lasen die Karte. Darauf standen der Name des Mannes und darunter sein Beruf. Freier Journalist. Außerdem eine Adresse im Londoner Norden und eine Telefonnummer.
    »Sie arbeiten für die Presse?«, erkundigte sich Jack.
    Bulman nickte. »Den Mirror, den Express, den Sta r … Man kennt mich überall.«
    »Und was wollen Sie hier?«, fragte Alex. »Sie sagten, Sie könnten mir helfen. Aber ich brauche keinen Journalisten.«
    »Doch, brauchst du.« Bulman zog ein Päckchen Kaugummis aus der Tasche. »Darf ich? Ich habe mit dem Rauchen aufgehört und die sind mein Ersatz.« Er wickelte einen Kaugummi aus, rollte ihn zusammen und steckte ihn in den Mund. »Schön habt ihr es hier.«
    »Kommen Sie zur Sache, M r Bulman!«
    Alex hörte an Jacks Ton, dass sie langsam die Geduld verlor.
    »Also gut, lange Rede, kurzer Sinn.« Bulman stützte die Ellbogen auf den Tisch und beugte sich vor. »Die meisten Journalisten spezialisieren sich auf ein bestimmtes Thema wie Essen, Fußball, Politik – was auch immer. Mein Spezialgebiet ist der Geheimdienst. Ich war sechs Jahre beim Militär – bei den Kommandoeinheiten – und habe meine Kontakte nach meinem Ausscheiden weiter gepflegt. Ich dachte immer, vielleicht brauche ich die noch mal. Ich wollte dann ein Buch schreiben, aber das haute nicht hin. Also versuchte ich es bei der Zeitung. MI5, MI6, CI A … ich verarbeitete jeden Klatsch, der mir in die Hände kam, zu einer Geschichte. Reich machte es mich nicht, aber ich konnte davon leben.«
    Alex und Jack hörten ihm schweigend zu. Die Richtung, die das Gespräch nahm, gefiel ihnen gar nicht.
    »Vor einigen Monaten hörte ich dann von einem seltsamen Gerücht. Es begann auf einer Feier im Science Museum vergangenen April, mit der Herod Sayle seine Computeraktion starten wollte. Was ist eigentlich daraus

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