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Alex Rider 08: Crocodile Tears

Alex Rider 08: Crocodile Tears

Titel: Alex Rider 08: Crocodile Tears Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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gab es eine Verpackungsfirma mit diesem Namen, in Bradford ein Restaurant und im Londoner Westen ein Filmstudio, das im vergangenen Jahr dichtgemacht hatte. Zu Greenfields existierte keinerlei Verbindung. Es sei den n …
    »Sind die Aufnahmen fertig?«, hatte Straik zu McCain gesagt. Alex hatte automatisch an Tonbandaufnahmen gedacht, nicht an Filme. Doch wenn nun Filmaufnahmen gemeint gewesen waren? Er sah sich den Eintrag über das Studio genauer an. Es lag auf der anderen Seite von Hayes, nicht weit entfernt von Heathrow Airport. Einem alten Zeitungsbericht zufolge waren dort in den Fünfzigerjahren eine Menge britischer Komödien gedreht worden, doch dann hatten zunehmender Fluglärm und der Niedergang der nationalen Filmindustrie zum Aus des Studios geführt. Auf dem Gelände sollten erschwingliche Wohnungen und Bürogebäude entstehen. Die letzten Filmaufnahmen waren für einen Werbespot der Ladenkette Woolworths gemacht worden. Ein passendes Ende, denn einige Wochen später war auch Woolworths bankrottgegangen.
    Alex fasste einen Entschluss. Jack erwartete ihn um diese Zeit noch nicht zurück. Und selbst wenn die Schule sie benachrichtigt hatte, würde sie sich keine Sorgen machen, nur weil er nicht gleich auftauchte. Er musste aus einem ganz anderen Grund aufpassen. Schließlich hatte er seine Schuluniform an und damit fiel man am helllichten Tag auf offener Straße auf jeden Fall auf. Andererseits begegnete er dort, wo er hinwollte, wahrscheinlich keinem Polizisten.
    Er nahm zuerst die U-Bahn ab Fulham Broadway und anschließend ein Taxi für den Rest des Weges. Das Filmstudio lag in einer heruntergekommenen Gegend inmitten von Wohnsiedlungen, Industriegebieten und seelenlosen Einkaufszentren. Als er für die Fahrt bezahlte, hörte er plötzlich ein lautes Dröhnen. Alex hob den Kopf. Über ihm schwebte der Bauch eines Jumbojets, der sich der Landebahn näherte. In der Ferne konnte Alex die auf Betonstelzen stehende Autobahn erkennen, auf der sich ein endloser Strom von Pkws und Lastwagen nach London wälzte.
    Der Taxifahrer beäugte ihn misstrauisch. »Musst du nicht in die Schule?«, fragte er.
    Alex gab ihm ein großzügiges Trinkgeld. »Ich recherchiere für ein Schulprojekt«, antwortete er. »Es geht um Luftverschmutzung.«
    Das war ihm spontan eingefallen. Er konnte die Abgase in der Luft förmlich schmecken. Gott sei Dank brauchte er hier nicht zu wohnen. Was hatte er in dieser Gegend überhaupt zu suchen? Vor nicht einmal vierundzwanzig Stunden war er noch froh gewesen, seinen Auftrag abgeschlossen zu haben. Der MI6 hatte bekommen, was er wollte. Warum war er also hier und begab sich womöglich schon wieder in Lebensgefahr?
    Er war wütend. Aber das war nicht der einzige Grund. Es steckte noch mehr dahinter. Ein Teil von ihm wollte Nachforschungen anstellen und Antworten finden. Der Geheimdienst und sein Onkel hatten dieses Verlangen bewusst gefördert. Sie benutzten ihn nicht nur, sie hatten auch erreicht, dass er benutzt werden wollte.
    Alex schwang sich den Rucksack auf die gesunde Schulter und ging los. Er war etwa einen halben Kilometer von seinem eigentlichen Ziel entfernt ausgestiegen – nur für den Fall, dass der Taxifahrer die Polizei rief, weil hier ein Junge offenbar die Schule schwänzte. Er überquerte ein unbebautes Areal mit einer schmutzigen, müllübersäten Rasenfläche auf der einen und einer Art Wasserreservoir auf der anderen Seite. Dann kam er an einen Stacheldrahtzaun. Jetzt musste er gut aufpassen. McCain wollte Dr . Bennett heute hierherschicken. Wenn sie an ihm vorbeifuhr, musste sie ihn sehen. Und diesmal gab es keine Zeugen.
    ELMS CROSS STUDIOS
PRIVAT
24-STUNDEN-ÜBERWACHUNG
    Das Schild hing am Zaun vor dem Haupteingang, aber Alex nahm es nicht ernst. Wie konnte das Gelände rund um die Uhr überwacht werden, wenn es keine Kameras gab? Wachleute waren auch nicht zu sehen. Das Schild hatte Rostflecken und die Farbe war verblichen. Außerdem stand das Tor sperrangelweit offen.
    Eine asphaltierte Straße führte zu einigen Gebäuden, Flachbauten mit langen, niedrigen Fenstern, die unmittelbar unter dem Dach verliefen. Der Rasen, der den ganzen Komplex vielleicht einmal umgeben hatte, war längst mit Unkraut und Büschen zugewuchert. In der Mitte standen drei große Hallen, in denen sogar Flugzeuge Platz gehabt hätten. Geflogen wären sie allerdings schon lange nicht mehr. Der ganze Ort wirkte nur noch traurig und verlassen.
    Alex trat ein. Sollten Wachleute auftauchen,

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