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Alex Rider 08: Crocodile Tears

Alex Rider 08: Crocodile Tears

Titel: Alex Rider 08: Crocodile Tears Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Und nichts verbindet ihn mit Ihnen oder mir. Er war Journalist. Jetzt ist er ein toter Journalist. Wen kümmert es?«
    »Und dieser Alex Rider?«, fuhr Straik fort. »So können wir nicht weitermachen. Wir müssen die Operation Erntezeit stoppe n …«
    »Nein!« McCain hatte die Stimme nicht erhoben, trotzdem klang das Wort wie ein Donnerschlag. Die beiden Männer kannten einander seit Jahren, doch Straik fragte sich in diesem Moment, ob er wirklich wusste, was im Kopf des anderen vor sich ging. McCain schien geradezu besessen von seinem Plan und keinem Argument zugänglich.
    »Wir haben uns so lange damit beschäftigt«, sagte McCain. »Wir haben schon viel zu viel Zeit und Geld investiert. Alles ist bereit.«
    »Aber der MI6 war uns von Anfang an auf den Fersen.«
    McCain stand auf und trat ans Fenster. Er machte ein Zeichen und im nächsten Augenblick wurde draußen ein Motor gestartet. »Das glaube ich nicht«, sagte er. »Das kann nicht sein.«
    »Er hat den Jungen geschickt. Zuerst nach Schottland und dann nach Greenfields.«
    »Nicht unbedingt.« McCain drehte sich zu Bulman um und sah ihn an, als erwartete er, dass der tote Journalist etwas sagte. Er schien vergessen zu haben, dass er ihn erschossen hatte. »Alex Rider kam mit einem anderen Journalisten, diesem Edward Pleasure, nach Kilmore Castle. Auch ein gleichaltriges Mädchen war dabei. Nach Greenfields kam er hingegen mit seiner Schulklasse. Die beiden Besuche haben nichts miteinander zu tun. Ich weiß zwar nicht, was da los war, aber vielleicht war das gar kein abgekartetes Spiel.«
    »Dennoc h …«
    McCain hob die Hand. »Die Operation Erntezeit wird nicht abgeblasen«, sagte er bestimmt. »Zuerst müssen wir mit M r Rider reden.«
    »Sie glauben, er wird einfach bei uns vorbeischauen?«
    »Ich denke an etwas anderes. Wir stehen kurz davor, unvorstellbar viel Geld einzunehmen. Hundert Millionen Pfund, womöglich noch mehr. Das bedeutet, dass wir auch etwas riskieren müssen. Und mehr noch: Wir müssen unseren Gegnern immer einen Schritt voraus sein. Und das werden wir schaffen.«
    Er beugte sich über Harry Bulman und packte ihn an den Jackenaufschlägen. Der Journalist war nicht klein und auch kein Leichtgewicht. Doch McCain zog ihn mühelos hoch und zur Tür. Er öffnete sie, während er Bulman mit einer Hand festhielt, und trat hinaus.
    Draußen wartete mit erhobener Schaufel der Bagger, dessen Motor während des Gesprächs mit Straik angesprungen war. Der Fahrer saß rauchend am Steuer. McCain ließ die Leiche auf den Boden fallen und die Maschine rollte ruckelnd näher. Knirschend senkte sich der Arm mit der Schaufel und nahm den Toten auf. Anschließend wendete der Bagger und transportierte Bulman zu der lehmigen Grube, die sein Grab sein würde.
    McCain sah ihm nach. »Tja, aus der Story seines Lebens wurde wohl nichts.«
    Sein Entschluss war gefasst. Auf dem Weg zu seinem Auto ging er vorsichtig um die Pfützen herum, um sich nicht die Schuhe schmutzig zu machen.
    » W ie interpretieren Sie das alles?«
    Während Alan Blunt die Frage stellte, trat ein Kellner mit dem Hauptgang an ihren Tisch: Rindfleisch-Nieren-Pastete für Blunt, Thunfischsalat für Mr s Jones. Während das Essen serviert und Wein eingeschenkt wurde, schwiegen beide. Sie aßen in Blunts Club Mandarin in Whitehall zu Abend. Es waren zwar alle Kellner überprüft worden, aber die beiden Agenten sagten trotzdem nichts, solange Dritte mithören konnten. Viele Mitglieder des Mandarin waren Politiker oder Geheimdienstchefs und der Club galt als der unfreundlichste Ort von ganz London. Keiner traute dem anderen. Die Mitglieder sprachen generell nur selten miteinander.
    Am Nachmittag waren Blunt und seine Stellvertreterin von der Laborleiterin des MI6, einer temperamentvollen, intelligenten Frau namens Redwing, ausführlich über den Befund unterrichtet worden. Redwing hatte die Flüssigkeit analysiert, die aus dem zerbrochenen Reagenzröhrchen in Alex’ Jacke gesickert war. Ihr Bericht war wie immer sehr gründlich ausgefallen und hatte mit Wolle, Polyester und Apfelsaft begonnen. Wolle und Polyester waren natürlich die Materialien der Jacke, den Apfelsaft hatte Alex wohl beim Essen in der Schule verschüttet.
    Die weiteren Bestandteile klangen interessanter. Laut Redwing war das Röhrchen mit etwas gefüllt gewesen, was sie Bitrites infestans nannte, einer Art Suppe aus verschiedenen Pilzen. Sie konnte noch nicht sagen, um welche Pilze es sich genau handelte, doch die

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