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Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Titel: Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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geleistet.«
    Die beiden waren nicht weit von Alex’ Versteck stehen geblieben. Und wenn er sich ein Stück vorbeugte, konnte er sie im Spiegel beobachten.
    Mr s Rothman sah überwältigend aus. Sie hatte lange schwarze Haare, die ihr in Wellen auf die Schultern fielen, und trug ihre Maske an einem Holzstab in der Hand, sodass Alex ihr Gesicht sehen konnte: die strahlenden dunklen Augen, die blutroten Lippen, die perfekten Zähne. Das eng anliegende Gewand war eine fantastische Kreation aus elfenbeinfarbener Spitze, und um ihren Hals hing eine goldene Kette mit dunkelblauen Saphiren.
    Ihr Begleiter war ebenfalls sehr elegant gekleidet; er trug einen langen, mit Pelz gefütterten Umhang, einen breiten Hut und Lederhandschuhe. Auch er hielt eine Maske in der Hand, ein hässliches Ding mit winzigen Augen und einem langen Schnabel. Er ging als Pestdoktor aus dem Mittelalter, und Alex fand, die Verkleidung hätte er eigentlich nicht nötig gehabt. Sein Gesicht war bleich und leblos, an seinen Lippen klebte Speichel. Er war sehr groß, viel größer als Mr s Rothman, und doch wirkte er neben ihr irgendwie wie ein Zwerg. Alex fragte sich, warum man ihn wohl eingeladen hatte.
    »Versprechen Sie mir, Mr s Rothman«, sagte Dr . Liebermann, nahm seine dicke Brille ab und putzte sie nervös, »dass niemand zu Schaden kommen wird.«
    »Ist das wirklich so wichtig?«, erwiderte sie. »Sie erhalten fünf Millionen Euro. Ein kleines Vermögen. Denken Sie darüber nach, Dr . Liebermann. Sie haben damit für den Rest Ihres Lebens ausgesorgt.«
    Alex riskierte einen zweiten Blick und konnte Mr s Rothman nun von der Seite sehen. Sie wartete, dass der Mann mit dem bleichen Gesicht etwas sagte. Doch Dr . Liebermann stand wie erstarrt. Gefangen zwischen Angst und Gier.
    »Ich weiß nicht«, sagte er heiser. »Vielleicht, wenn Sie mehr bezahlen würde n …«
    »Dann werden wir wohl noch einmal darüber nachdenken müssen!« Mr s Rothman klang vollkommen entspannt. »Aber wir sollten uns nicht mit geschäftlichen Dingen die Partystimmung verderben. Ich komme in zwei Tagen selbst nach Amalfi. Ich möchte dabei sein, wenn die Lieferung abgeht, und bei der Gelegenheit werden wir unser Gespräch fortsetzen.« Sie lächelte. »Und jetzt wollen wir ein Glas Champagner trinken. Ich würde Sie gern einigen meiner berühmten Freunde vorstellen.«
    Sie gingen plaudernd weiter und kamen an Alex vorbei. Kurz war er versucht, sich ihnen zu zeigen. Immerhin war das die Frau, nach der er gesucht hatte. Eigentlich müsste er sie ansprechen, bevor sie in der Menge verschwand. Andererseits aber war er neugierig geworden. Freigabepapiere und Kühlketten. Wovon hatten die beiden geredet? Alex beschloss abzuwarten.
    Er trat aus seinem Versteck und ging zu der Tür, durch die Mr s Rothman und ihr Begleiter gekommen waren. Er öffnete sie und gelangte in einen riesigen Saal, wie er wohl nur in Palästen zu finden ist. Mindestens dreißig Meter lang, auf einer Seite eine Reihe deckenhoher Fenster, die auf den Canal Grande hinausschauten. Abgesehen von dem Holzfußboden war fast alles andere in dem Saal weiß. Ein mächtiger Kamin aus weißem Marmor, davor ein gebleichtes Tigerfell. Bei diesem Anblick zuckte Alex zusammen: Er konnte sich kaum etwas Widerlicheres vorstellen. An der hinteren Wand weiße Regale voller in Leder gebundener Bücher und neben einer zweiten Tür ein alter weißer Tisch, auf dem etwas lag, das wie die Fernbedienung eines Fernsehers aussah. In der Mitte des Raums stand ein großer Schreibtisch aus Walnussholz. Ob der Mr s Rothman gehörte? Alex ging hinüber.
    Eine Schreibunterlage aus weißem Leder und eine Schale mit zwei silbernen Kugelschreibern, sonst befand sich nichts auf dem Tisch, der Alex unwillkürlich an einen Richter oder einen Konzernchef denken ließ. Dies war kein Möbelstück, sondern ein Ausdruck von Macht.
    Alex überzeugte sich mit raschen Blicken, ob irgendwo Überwachungskameras zu sehen waren, und zog dann an einer der Schubladen. Sie war nicht verschlossen, enthielt aber nur Briefpapier und einige weiße Umschläge. Auch die nächste Schublade ließ sich öffnen, und diesmal wurde Alex fündig: eine Broschüre mit gelbem Umschlag und dem schwarzen Aufdruck: Consant o AG.
    Er schlug das Heft auf. Auf der ersten Seite war ein Gebäude abgebildet: ein hochmoderner, lang gestreckter Kasten, der nur aus spiegelnden Glasflächen bestand. Darunter stand lediglich eine Adresse: Via Nuova, Amalfi.
    Amalfi. Das war die Stadt,

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