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Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Titel: Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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niemals hierherkommen dürfen und stattdessen viel besser aufpassen müssen.
    Der Tiger brüllte. Ein tiefer, rasselnder Laut, der Alex durch alle Knochen fuhr. Die Stimme des Terrors.
    Dann ging auf einmal die zweite Tür auf, und ein Mann trat ein.
    Alex’ Aufmerksamkeit war ganz auf den Tiger gerichtet, und doch bemerkte er, dass der Mann nicht kostümiert war. Er trug ein Hemd mit Polokragen, Jeans und Turnschuhe; die Sachen waren unauffällig, aber eindeutig teuer. Und an der Art, wie sie sich um seine Arm- und Brustmuskeln schmiegten, ließ sich erkennen, dass der Mann außerordentlich gut trainiert war. Er war jung, etwa Mitte zwanzig. Ein Schwarzer.
    Aber etwas stimmte nicht mit ihm.
    Als der Mann sich umdrehte, sah Alex, dass eine Gesichtshälfte mit seltsamen weißen Flecken bedeckt wa r – vielleicht waren es alte Brandnarben oder Verletzungen durch einen Unfall mit Chemikalien. Dann bemerkte Alex seine Hände. Auch sie waren unterschiedlich gefärbt, die eine schwarz, die andere hell. Theoretisch hätte der Mann ganz gut aussehen können. Tatsächlich aber war sein Anblick Furcht erregend.
    Der Mann erfasste die Lage sofort. Er sah, dass der Tiger gleich zuschlagen würde. Ohne nachzudenken griff er nach der Fernbedienung, die Alex auf dem Tisch gesehen hatte. Er richtete sie auf den Tiger und drückte auf einen Knopf.
    Und jetzt geschah das Unmögliche. Der Tiger stieg vom Schreibtisch, seine Augen wurden trüb, und er sank auf dem Boden zusammen. Alex starrte das Tier fassungslos an. Der Tiger hatte sich innerhalb von Sekunden aus einem furchtbaren Ungeheuer in ein zu groß geratenes Schmusekätzchen verwandelt. Jetzt fielen ihm die Augen zu, und dann war er auch schon eingeschlafen.
    Wie war das möglich?
    Alex sah wieder nach dem Mann, der immer noch mit der Fernbedienung in der Hand neben der Tür stand. Er fragte sich, ob das Tier überhaupt echt war. War das etwa ein Roboter, den man per Knopfdruck ein- und ausschalten konnte? Nein. Ausgeschlossen. Er war dem Tiger nahe genug gewesen, um ihn in allen Einzelheiten beobachten zu können. Er hatte seinen Atem gerochen. Und auch jetzt im Schlaf zuckte das Tier noch manchmal, als es sich in die Wälder zurückträumte, aus denen es gekommen war. Es lebte. Aber irgendwie hatte es sich so schnell und einfach ausschalten lassen wie eine Glühbirne. Noch niemals war Alex so ratlos gewesen. Er war einem Boot mit einem Skorpion am Bug gefolgt, das ihn offensichtlich geradewegs in ein italienisches Wunderland geführt hatte.
    »Chi sei? Cosa fai qui?«, sagte der Mann.
    Alex verstand die einzelnen Wörter nicht, wohl aber, was er meinte. Wer bist du? Was machst du hier? Er stand auf und wünschte, er könnte sein Kostüm gegen normale Kleidung eintauschen. Er fühlte sich halb nackt und schrecklich verwundbar. Ob Tom wohl noch draußen auf ihn wartete? Nein. Er hatte ihm gesagt, dass er ins Hotel zurückfahren sollte.
    Der Mann sprach ihn ein zweites Mal an. Alex musste etwas sagen.
    »Ich kann kein Italienisch«, stotterte er.
    »Du bist Engländer?« Der Mann schaltete mühelos auf Alex’ Sprache um.
    »Ja.«
    »Was machst du hier in Mr s Rothmans Arbeitszimmer?«
    »Ich heiße Alex Rider un d …«
    »Und ich heiße Nile. Aber danach habe ich dich nicht gefragt.«
    »Ich bin auf der Suche nach Scorpia.«
    Nile zeigte lächelnd seine perfekten Zähne. Jetzt, da der Tiger keine Gefahr mehr darstellte, konnte Alex sich den Mann genauer ansehen. Ohne diese Hautflecken wäre er eine imposante Erscheinung gewesen. Glatt rasiert, elegant, topfit. Die Haare extrem kurz geschnitten, mit einem Muster aus geschwungenen Linien um die Ohren. Auch wenn er einen lockeren Eindruck macht e – Alex wusste, der Mann war kampfbereit, hatte praktisch schon die Beine zum Sprung angespannt. Er wirkte äußerst selbstbewusst und sehr gefährlich. Es schien ihn nicht im Geringsten zu beunruhigen, hier im Arbeitszimmer einen Teenager anzutreffen. Er war vielmehr belustigt.
    »Was weißt du von Scorpia?«, fragte der Mann. Er sprach leise und sehr deutlich.
    Alex schwieg.
    »Hast du den Namen unten zufällig mitbekommen?«, fragte Nile. »Vielleicht hast du ihn auch im Schreibtisch gefunden. Du hast doch die Schubladen durchwühlt? Bist du deswegen hier? Bist du ein Dieb?«
    »Nein.«
    Alex fand, es reichte. Jederzeit konnte noch jemand hier auftauchen. Er musste weg. Also drehte er sich um und ging auf die Tür zu, durch die er gekommen war.
    »Noch einen Schritt, und ich werde

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