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Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Titel: Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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neunzehn Uhr. Draußen ging gerade die Sonne unter.
    »Wie kommt er voran?«, fragte Mr s Rothman. Die Webcam schmeichelte ihr nicht; ihr Gesicht auf dem Bildschirm sah kalt und farblos aus.
    D’Arc dachte nach. Er rieb sich mit Daumen und Zeigefinger am Kinn, strich sich den Bart und murmelte: »Der Junge ist schon außerordentlich. Aber sein Onkel, Ian Rider, hat ihn ja auch jahrelang ausgebildet, praktisch seit er die ersten Schritte machen konnte. Ich muss sagen, er hat gute Arbeit geleistet.«
    »Und?«
    »Er ist sehr intelligent. Schlagfertig. Alle hier haben ihn aufrichtig gern. Trotzdem, so leid es mir tut, ich bezweifle, ob er uns wirklich nützlich werden kann.«
    »Das höre ich nur sehr ungern, Professor d’Arc. Bitte erklären Sie mir das.«
    »Ich nenne Ihnen zwei Beispiele, Mr s Rothman. Heute auf dem Schießplatz haben wir mit Alex eine Übung im instinktiven Schießen durchgeführt. Er hatte das zuvor noch nie gemacht, und ich muss sagen, viele unserer Schüler brauchen mehrere Wochen, bis sie diese Kunst beherrschen. Alex hingegen hat bereits nach wenigen Stunden auf dem Schießplatz beachtliche Resultate erzielt. Am Ende des zweiten Tages hatte er eine Trefferquote von zweiundsiebzig Prozent.«
    »Ich wüsste nicht, was uns daran bedenklich stimmen sollte.«
    D’Arc rutschte auf seinem Stuhl hin und her. In Anzug und Krawatte und auf Mr s Rothmans Bildschirm zu einer winzigen Gestalt geschrumpft, sah er fast aus wie die Puppe eines Bauchredners. »Heute haben wir andere Ziele verwendet«, erklärte er. »Alex sollte nicht mehr auf Zielscheiben mit schwarzen und roten Ringen schießen, sondern auf die Fotos von Männern und Frauen. Er sollte auf die lebenswichtigen Körperteile zielen: das Her z … zwischen die Augen.«
    »Und?«
    »Das ist es ja. Seine Trefferquote sank auf sechsundvierzig Prozent. Mehrere Ziele hat er überhaupt nicht getroffen.« D’Arc nahm seine Brille ab und putzte sie mit einem Tuch. »Mir liegen auch die Ergebnisse seines Rorschach-Tests vor«, fuhr er fort. »Er sollte gewisse Formen erkennen und interpretieren, un d …«
    »Ich weiß, was ein Rorschach-Test ist, Professor.«
    »Selbstverständlich. Entschuldigen Sie. Nun, eine der gezeigten Formen wurde bisher von jedem Schüler, den wir hier jemals getestet haben, als ein Mann beschrieben, der in einer Blutlache liegt. Alex hingegen hatte eine andere Deutung. Für ihn war das ein Mann, der mit einem Rucksack durch die Luft fliegt. Eine andere Form, allgemein als Pistole gedeutet, die jemandem an den Kopf gehalten wird, hat er als Hand interpretiert, die einen Fußball aufpumpt. Bei unserer ersten Begegnung hat Alex mir erzählt, er könne für uns nicht als Killer arbeiten, und aus psychologischer Sicht muss ich sagen, dass es ihm offenbar an dem fehlt, was man Killerinstinkt nennen könnte.«
    Es folgte ein längeres Schweigen. Das Bild auf dem Monitor flackerte.
    »Das ist eine große Enttäuschung«, fuhr d’Arc schließlich fort. »Immerhin könnten wir einen so jungen Killer, und dazu einen mit Alex’ Talenten, außerordentlich gut gebrauchen. Das würde uns grenzenlose Möglichkeiten eröffnen. Ich schlage vor, wir sollten uns verstärkt darauf konzentrieren, eine besser geeignete Person dieser Art ausfindig zu machen.«
    »Ich glaube kaum, dass es viele Teenager gibt, die über solche Erfahrungen verfügen wie Alex.«
    »Davon rede ich ja die ganze Zeit. Abe r …«
    Wieder schwiegen beide. Mr s Rothman kam zu einem Entschluss. »War Alex schon bei Dr . Steiner?«, fragte sie.
    »Ja. Ihre Anweisungen wurden genauestens befolgt.«
    »Gut.« Sie nickte. »Sie sagen, Alex wird für uns nicht töten, aber vielleicht irren Sie sich ja. Es geht nur darum, ihm das richtige Ziel zu geben, und ich rede jetzt nicht von Zielscheiben.«
    »Sie wollen ihn mit einem Auftrag losschicken?«
    »Wie Sie wissen, steht unsere Operation Unsichtbares Schwert unmittelbar vor der letzten, entscheidenden Phase. Wenn wir jetzt Alex Rider mit ins Boot nehmen, könnte das für eine interessante Ablenkung sorgen. Und wenn er seine Sache gut macht, woran ich eigentlich nicht zweifle, könnte er uns überaus nützlich sein. Alles in allem kommt er uns äußerst gelegen.«
    Julia Rothman beugte sich vor, sodass ihre Augen fast den ganzen Bildschirm ausfüllten.
    »Ich möchte, dass Sie Folgendes tu n …«
    B is zur Spitze des Glockenturms waren es zweihundertsiebenundvierzig Stufen. Alex hatte jede einzelne gezählt. Ganz unten in dem

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