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Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Titel: Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Korridor im sechzehnten Stock des Gebäudes, das nach außen als internationale Bank auftrat, in Wirklichkeit aber die Zentrale der Spezialeinheit des MI6 war. Alan Blunt war ihr unmittelbarer Vorgesetzter. Sie fragte sich, wie er auf die Nachricht reagieren würde, dass Alex Rider zu Scorpia übergelaufen war.
    Blunts Büro lag ganz am Ende des Korridors und sah auf die Liverpool Street hinaus. Mr s Jones trat ein, ohne vorher anzuklopfen. Das war nicht nötig. William hatte ihr Kommen bereits angekündigt. Und daher war Blunt über ihren plötzlichen Besuch auch nicht überrascht. Nicht dass sich auf seinem runden, seltsam konturlosen Gesicht überhaupt jemals irgendwelche Gefühle zeigten. Auch er hatte einen Bericht gelesen, einen ziemlich dicken Wälzer. Mr s Jones sah die sauberen Notizen, die er mit grüner Tinte an den Rand geschrieben hatte.
    »Ja?«, fragte er, als sie sich setzte.
    »Das hier kam eben von der Satellitenaufklärung. Ich denke, das sollten Sie sich ansehen.«
    Während Alan Blunt den kurzen Bericht las, beobachtete sie ihn aufmerksam. Seit sieben Jahren war sie seine Stellvertreterin, und davor hatte sie bereits zehn Jahre lang mit ihm zusammengearbeitet. Sie war noch nie bei ihm zu Hause gewesen. Sie hatte noch nie seine Frau gesehen. Und doch kannte sie ihn wahrscheinlich besser als jeder andere in dieser Abteilung. Seit einiger Zeit machte er ihr Sorgen. Erst vor Kurzem hatte er einen gewaltigen Fehler begangen, als er Alex bei der Sache mit Damian Cray keinen Glauben schenken wollte. Nur deswegen war es so weit gekommen, dass Cray um ein Haar die halbe Welt zerstört hätte. Der Innenminister hatte Blunt einen strengen Tadel erteilt, doch etwas anderes machte ihm mehr zu schaffen: Er, der Chef der Spezialeinheit, war von einem vierzehnjährigen Jungen vorgeführt worden. Mr s Jones fragte sich, wie lange er sich noch auf seinem Posten behaupten konnte.
    Seinen Augen hinter der Stahlbrille war nicht das Geringste anzumerken, als er sich nun dem Foto zuwandte. Es zeigte einen Mann und einen Jungen, die aus einem Boot stiegen. Die Satellitenaufnahm e – aus großer Höhe über Malagosto entstande n – war extrem stark vergrößert. Die Gesichter waren unscharf.
    »Alex Rider?«, fragte Blunt. Er sprach wie betäubt.
    »Das Bild wurde von einem unserer Spionagesatelliten aufgenommen«, sagte Mr s Jones. »Smithers hat es durch den Computer gejagt, und ja, wir sind sicher, dass dies Alex Rider ist.«
    »Wer ist der Mann neben ihm?«
    »Wir vermuten, es handelt sich um den Scorpia-Agenten Nile. Schwer zu sagen. Ich habe alle Informationen für Sie zusammengestellt, die wir über ihn haben.«
    »Müssen wir daraus schließen, dass Rider die Seiten gewechselt hat?«
    »Ich habe mit seiner Haushälterin gesprochen, dieser Amerikaneri n … Jack Starbright. Offenbar ist Alex vor vier Tagen während einer Klassenfahrt nach Venedig verschwunden.«
    »Wohin?«
    »Das wusste sie nicht. Sehr merkwürdig, dass er sich nicht mit ihr in Verbindung gesetzt hat. Sie ist seine beste Freundin.«
    »Ist es möglich, dass der Junge irgendwie mit Scorpia aneinandergeraten ist und gewaltsam entführt wurde?«
    »Das würde ich auch gern glauben«, seufzte Mr s Jones. »Aber es ist nicht auszuschließen, dass Yassen Gregorovich vor seinem Tod Alex noch etwas anvertraut hat. Als ich nach Abschluss des Falls Cray mit Alex gesprochen habe, habe ich deutlich gespürt, dass etwas nicht stimmte. Ich vermute, Yassen hat ihm von John Rider erzählt.«
    »Sie meinen den Vorfall auf der Albert Bridge.«
    »Ja.«
    »Das wäre verhängnisvoll.«
    Sie schwiegen beide. Mr s Jones wusste, Blunt spielte jetzt in Gedanken ein Dutzend Möglichkeiten durch. Sie kannte keinen anderen Menschen, der so logisch und strukturiert dachte, wie er.
    »Scorpia ist in letzter Zeit nicht sehr aktiv gewesen«, sagte Blunt schließlich.
    »Das stimmt. Die haben sich auffällig zurückgehalten. Wir vermuten allerdings, dass der Sabotageakt gegen die Consanto AG gestern Abend auf ihr Konto geht.«
    »Das biomedizinische Unternehmen bei Amalfi?«
    »Ja. Die Berichte darüber sind gerade erst eingetroffen, wir analysieren sie noch. Da könnte eine Verbindung bestehen.«
    »Wenn Scorpia Alex umgedreht hat, wird man ihn gegen uns einsetzen.«
    »Ich weiß.«
    Blunt warf einen letzten Blick auf das Foto. »Das ist in Malagosto. Und das bedeutet, dass er nicht ihr Gefangener ist. Er ist dort zur Ausbildung. Ich schlage vor, Sie verschärfen ab sofort

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