Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall
wieder meldete, sprach er mit bewusst ruhiger und sachlicher Stimme.
»Meine Damen und Herren, wie es aussieht, gibt es hier in Heathrow ein größeres Problem, aber der Tower versichert mir, es sei nichts Besondere s … also kein Grund zur Beunruhigung. Wir werden die Tür in Kürze öffnen, aber ich muss Sie bitten, auf Ihren Plätzen zu bleiben, bis Sie weitere Anweisungen erhalten. Als Erstes steigen die Passagiere der Businessklasse aus, zunächst die Sitzreihen sieben bis neun. Alle Übrigen werden kurz danach aussteigen dürfen. Ich bitte Sie, sich noch einige wenige Minuten zu gedulden.«
Die Sitzreihen sieben bis neun. Der Pilot war bereits informiert. Dort saßen die Fußballspieler. Keiner von ihnen wusste, was los war.
Noch vier Minuten.
Die Spieler standen auf und nahmen ihr Handgepäck aus den Fächer n – Sporttaschen und Souvenirs. Sie waren froh, als Erste gehen zu dürfen. Einige von ihnen fanden das alles eher komisch.
Die Treppe war jetzt mit dem Flugzeug verbunden, und Blunt beobachtete einen Mann in orangefarbenem Overall, der die Stufen hinauflief und sich neben der Tür postierte. Der Mann sah aus wie ein Flugzeugmechaniker, arbeitete aber in Wirklichkeit für den MI6. Ein Dutzend Soldaten rannten heran, stellten sich unten im Kreis um die Treppe auf und richteten ihre Waffen nach außen: Auf diese Weise war der gesamte Umkreis abgedeckt. Das nächste Gebäude war über fünfzig Meter entfernt. Vom Feind war nichts zu sehen.
Ein Bus fuhr vor. Von außen sah er ganz normal aus, in Wirklichkeit aber war er aus Panzerstahl gebaut und hatte kugelsichere Fenster. Blunt hatte das alles in Zusammenarbeit mit der Polizei und den Flughafenbehörden vorbereitet. Sobald die Spieler im Bus säßen, würden sie ohne weitere Zoll- und Passformalitäten vom Flughafengelände gebracht. Draußen standen mehrere Pkw bereit, die sie noch weiter wegbringen sollten, an einen geheimen Ort irgendwo in London. Dann wären sie in Sicherheit.
Das jedenfalls hofften alle. Blunt allerdings war sich da nicht so sicher.
»Es ist nichts zu sehen«, murmelte Sir Graham. »Rein nichts zu sehen.«
Das stimmte. Rings um das Flugzeug war niemand, außer ungefähr fünfzig Soldaten und Polizisten. Ansonsten kein Mensch.
»Scorpia hat das bestimmt einkalkuliert.«
»Vielleicht ist einer der Soldate n …« Daran hatte Sir Graham noch gar nicht gedacht, aber jetzt war es sowieso zu spät.
»Die sind alle überprüft«, sagte Blunt. »Ich bin die Liste persönlich durchgegangen.«
»Dan n …«
Die Tür des Flugzeugs schwang auf.
Eine Stewardess erschien oben auf der Treppe und blinzelte nervös in die gleißenden Scheinwerfer. Erst jetzt wurde ihr klar, wie ernst die Lage sein musste. Das Flugzeug schien auf einem Schlachtfeld gelandet zu sein. Es war ringsum umstellt, überall standen bewaffnete Soldaten.
Der MI6-Agent in dem orangefarbenen Overall sprach kurz mit ihr, und sie ging wieder hinein. Dann erschien der erste Fußballspieler, eine Sporttasche über der Schulter.
»Das ist Hill-Smith«, sagte Sir Graham. »Der Mannschaftskapitän.«
Blunt sah auf seine Uhr. Es war vierzehn Minuten nach sieben.
Edmund Hill-Smith hatte dunkle Haare und eine athletische Figur. Er sah sich um, offensichtlich verwirrt. Dann kamen die anderen Spieler. Ein Schwarzer mit Sonnenbrille, der Torhüter Jackson Burke. Dann einer der Stürmer, er war blond und hielt einen Strohhut in der Hand, den er auf einem nigerianischen Markt gekauft hatte. Einer nach dem anderen erschienen sie in der Flugzeugtür und stiegen die Treppe hinunter zu dem wartenden Bus.
Blunt schwieg. Die Ader an seiner Schläfe pochte. Jetzt waren alle achtzehn Männer im Freien.
Sir Graham sah nach links und dann nach rechts. Von wo würde der Angriff kommen? Niemand konnte irgendetwas machen. Hill-Smith und Burke waren bereits im Bus. In Sicherheit.
Blunt sah auf die Uhr. Der Sekundenzeiger ging über die Zwölf.
Der Spieler, der als Letzter aus dem Flugzeug gekommen war, schien zu stolpern. Sir Graham sah, wie sich einer der Soldaten alarmiert umdrehte. Im Bus kippte Burke plötzlich nach hinten und krachte mit der Schulter ans Fenster. Auf der Treppe ließ ein Spieler seine Tasche fallen und griff sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an die Brust. Er stürzte nach vorn und riss die zwei Männer vor ihm mit sich. Und auch die schienen in der Gewalt einer unsichtbaren Macht zu sei n …
Ein Spieler nach dem anderen brach zusammen. Die Soldaten brüllten
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