Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall
im Witwenpalas t …
» … aber es gibt gar kein Unsichtbares Schwert. Die versuchen uns nur Angst zu machen.«
»Da kann ich Ihnen nicht zustimmen, M r Kellner.« Der Militärarzt schien sich über den Regierungssprecher zu ärgern. »Es ist zwar möglich, dass sie das Gift alle zur gleichen Zeit zu sich genommen haben, aber der Stoffwechsel funktioniert bei jedem Menschen anders. Bei manchen würde das Gift schneller gewirkt haben als bei anderen.«
»Das waren alles Sportler. Da dürften sie auch alle ungefähr den gleichen Stoffwechsel gehabt haben.«
»Nein, M r Kellner. Da muss ich Ihnen leider widersprechen. So ist das nicht. Außerdem waren da auch noch die beiden Trainer und der Manage r …«
»Zum Teufel mit ihnen. Es existiert kein Unsichtbares Schwert. Diese Leute führen uns an der Nase herum. Sie stellen Forderungen, von denen sie wissen, dass die Amerikaner sie unmöglich erfüllen können, und sie drohen uns mit etwas, was niemals eintreten wird.«
»Das entspricht aber gar nicht Scorpias üblichem Vorgehen.«
Alan Blunts erste Wortmeldung kam für Alex ziemlich überraschend. Der Leiter der MI6-Spezialeinheit saß links neben ihm. Er sprach ruhig und sehr gelassen.
»Wir hatten schon früher mit ihnen zu tun, und sie haben noch nie eine leere Drohung ausgesprochen.«
»Sie waren in Heathrow, M r Blunt. Was ist denn Ihrer Meinung nach dort geschehen?«
»Ich weiß es nicht.«
»Nun, das hilft uns ja großartig weiter. Der Geheimdienst sitzt mit am Tisch und hat uns keinerlei Erkenntnisse mitzuteilen. Und wo Sie schon mal hier sin d …« Mark Kellner schien Alex erst jetzt zu bemerken. » … würde ich doch nur zu gern erfahren, warum Sie uns diesen Schuljungen mitgebracht haben. Ist das Ihr Sohn?«
»Das ist Alex Rider.« Diesmal sprach Sir Graham. Seine dunklen Augen nahmen den Regierungssprecher ins Visier. »Wie Sie wissen, hat Alex uns schon einige Male geholfen. Er hat als Letzter Kontakt zu Scorpia gehabt.«
»Ach ja? Und wann genau war das?«
»Ich habe ihn als verdeckten Ermittler nach Venedig geschickt«, sagte Blunt, und Alex war überrascht, wie glatt ihm die Lüge von den Lippen ging. »Scorpia hat auf der Insel Malagosto ein Ausbildungslager, und wir wollten uns über gewisse Abläufe dort informieren. Zu diesem Zweck hat Alex das Training eine Zeit lang mitgemacht.«
Einer der Politiker hüstelte vernehmlich. »Ist das wirklich nötig, M r Blunt?«, fragte er. »Ich meine, wenn bekannt wird, dass die Regierung für solche Ermittlungen Schulkinder einsetzt, könnte das unserem Ansehen schaden.«
»Ich glaube kaum, dass das jetzt eine Rolle spielt«, gab Blunt zurück.
Der Polizeichef, ein älterer Mann in blauer Uniform mit glänzend polierten Silberknöpfen, machte ein verwirrtes Gesicht. »Wenn Sie über Scorpia so gut Bescheid wissen, und wenn Sie sogar wissen, wo diese Leute sich aufhalten, warum nehmen Sie die Bande dann nicht einfach hoch?«, fragte er. »Warum können wir nicht unsere Sondereingreiftruppe da hinschicken und die ganze Bande erledigen?«
»Die italienische Regierung wäre vielleicht nicht allzu begeistert, wenn wir so in ihr Hoheitsgebiet eindringen würden«, antwortete Blunt. »Und überhaupt ist das alles viel komplizierter. Scorpia ist eine weltweit operierende Organisation. Wir kennen einige ihrer Spitzenleute, aber nicht alle. Wenn wir eine Abteilung eliminieren, tritt eine andere an ihre Stelle. Und dann werden sie Rache nehmen. Scorpia vergisst, geschweige denn verzeiht nie etwas. Und bedenken Sie eines: Diese Drohung stammt zwar von Scorpia, aber höchstwahrscheinlich operieren sie für einen Klienten, und dieser Auftraggeber ist unser wahrer Feind.«
»Und was hat Alex Rider denn nun auf Malagosto herausgefunden?«, fragte Kellner spöttisch. Er hatte nicht vor, sich von seinem Sockel stoßen zu lassen. Nicht von Alan Blunt. Und ganz gewiss nicht von einem vierzehnjährigen Jungen.
Jetzt sahen alle Alex an. Er rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her. »Mr s Rothman hat mich zum Abendessen eingeladen und dabei etwas von einem Unsichtbaren Schwert erwähnt«, sagte er. »Aber was das ist, wollte sie mir nicht erklären.«
»Wer bitte ist Mr s Rothman?«, fragte Kellner.
»Sie ist im Vorstand von Scorpia«, erklärte Blunt. »Der Vorstand besteht aus neun Personen. Alex hat sie in Italien kennengelernt.«
»Nun, das ist ja sehr hilfreich«, sagte Kellner. »Aber wenn Alex weiter nichts zu berichten hat, kann er jetzt ja
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