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Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Titel: Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Spekulationen im Kreis zu drehen. Mindestens die Hälfte der Anwesenden hielt die Drohung für einen Bluff. Die andere Hälfte wollte die Amerikaner unter Druck setzen, damit sie auf Scorpias Forderungen eingingen.
    Aber ein derartiges Einlenken der USA war natürlich vollkommen ausgeschlossen. Der Außenminister hatte bereits mit dem amerikanischen Botschafter gesprochen und der Premierminister hatte ein mehrstündiges Telefonat mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten geführt. Für die Amerikaner stand fest, dass Scorpias Forderungen unmöglich zu erfüllen waren. Sie fanden die ganze Angelegenheit vollkommen lächerlich und hielten sie eher für das Werk von Verrückten. Der Präsident hatte angeboten, Scorpia mithilfe des FBI zur Strecke zu bringen. Zweihundert amerikanische Agenten waren bereits auf dem Weg nach London. Aber mehr konnte er nicht tun. Großbritannien war auf sich allein gestellt.
    Die amerikanische Reaktion löste bei Cobra helle Wut und Empörung aus.
    Der Vizepremierminister schlug krachend mit der Faust auf den Tisch. »Das ist unglaublich! Ein absoluter Skandal. Wir helfen den Amerikanern, wir sind ihre engsten Verbündeten. Und jetzt wenden sie sich einfach ab und sagen uns, wir sollen die Suppe allein auslöffeln!«
    »Ganz so haben sie sich nicht ausgedrückt.« Der Außenminister war vorsichtiger. »Und ich wüsste auch nicht, was sie sonst noch tun könnten. Der Präsident hat ja nicht Unrecht. Diese Forderungen sind wirklich unmöglich zu erfüllen.«
    »Sie könnten wenigstens versuchen zu verhandeln!«
    »Aber in dem Brief heißt es ja, es wird keine Verhandlungen gebe n …«
    »Ja und? Man kann es trotzdem versuchen!«
    Die beiden stritten sich, ohne darauf zu achten, was der andere zu sagen hatte. Alex staunte. So ging es also in der Regierung zu!
    Als Nächstes trug ein Militärarzt vor, wie die Fußballspieler gestorben waren.
    »Sie wurden alle vergiftet«, erklärte er. Der Mann war klein und gedrungen, hatte ein rundes rosa Gesicht und eine Glatze. Für die Sitzung hatte er sich in einen zerknitterten Anzug gezwängt, aber Alex sah ihm an, dass er den größten Teil seines Lebens in einem weißen Kittel verbrachte. »Wir haben Spuren von Zyankali entdeckt, die anscheinend direkt ins Herz appliziert wurden. Es handelt sich um sehr geringe Mengen, aber auch die sind tödlich.«
    »Wie wurde das Gift verabreicht?«, fragte jemand von der Polizei.
    »Das wissen wir noch nicht. Auf jeden Fall nicht durch Spritzen, denn es wurden keinerlei entsprechende Perforationen in der Haut der Toten festgestellt. Bis jetzt sind wir nur auf eine sehr merkwürdige Auffälligkeit gestoßen: Wir haben in dem Blut aller toten Spieler minimale Spuren von Gold gefunden.«
    »Gold?« Es war das erste Mal, dass der Regierungssprecher etwas sagte. Er saß neben dem Premierminister und war der kleinst e – und der in mancher Hinsicht am wenigsten beeindruckend e – Mann im Sitzungsraum. Und doch brauchte er nur ein einziges Wort zu sagen und schon drehten sich alle zu ihm um.
    »Ja, M r Kellner. Wir gehen nicht davon aus, dass die Goldpartikel zu ihrem Tod beigetragen haben. Aber es gab bei jedem einzelnen Spieler denselben Befund.«
    »Nun, die Sache ist doch sonnenklar«, sagte Kellner mit leicht höhnischem Tonfall. Er stand auf und sah mit kaltem, überheblichem Blick in die Runde. Alex fand das Auftreten dieses Mannes abstoßend. Einige seiner Mitschüler waren genauso: klein, gehässig und immer auf Streit aus. Aber sobald sie einmal Prügel bezogen, rannten sie gleich heulend zum Klassenlehrer. »Alle diese Leute sind exakt zur gleichen Zeit gestorben«, fuhr Kellner fort. »Demnach liegt doch auf der Hand, dass sie alle zur gleichen Zeit vergiftet wurden. Wann kann das gewesen sein? Nun, offenbar im Flugzeug! Ich habe das bereits nachgeprüft. Der Flug nach London hat sechs Stunden und fünfunddreißig Minuten gedauert, und kurz nach dem Start in Lagos wurde den Passagieren das Essen serviert. Das Zyankali muss im Essen gewesen sein, und die Wirkung ist unmittelbar nach der Landung in Heathrow eingetreten.«
    »Wollen Sie damit etwa sagen, es gibt gar keine Geheimwaffe?«, fragte der Vizepremierminister. Er blinzelte heftig. »Was meint Scorpia denn dann mit diesem Unsichtbaren Schwert?«
    »Das ist bestimmt bloß ein mieser Trick. Die wollen uns weismachen, dass sie Leute mit irgendeiner Art von Fernsteuerung töten könne n …«
    Fernsteuerung. Alex’ Magen verkrampfte sich. Der Tiger

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