Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alex Rider 6: Ark Angel

Titel: Alex Rider 6: Ark Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
Vom Netzwerk:
saßen drei Männer. Der eine war der Minister für Wissenschaft undForschung. Der andere sah aus wie irgendein Beamter. Vermutlich moderierte er die Diskussion. In der Mitte saß Nikolei Drevin.
    Wäre Alex ihm auf der Straße begegnet, hätte er Drevin wahrscheinlich für einen Bankangestellten oder Steuerberater gehalten. Der Multimilliardär war ein eher unauffälliger Typ. Er war vielleicht Mitte vierzig und hatte ein ernstes Gesicht mit feuchten grauen Augen; sein ergrautes Haar war wohl früher einmal blond gewesen. An Kinn und Hals hatte er Ausschlag, als hätte er sich schlecht rasiert. Sein Anzug sah nagelneu und teuer aus, verhalf ihm aber trotzdem nicht zu einer imposanteren Erscheinung. Er wirkte verkleidet und stocksteif wie eine Schaufensterpuppe. An einem Handgelenk trug er eine goldene Armbanduhr. An einem Finger der anderen Hand einen Ring aus Platin oder Weißgold.
    Drevin war kleiner als die zwei Männer, die mit ihm auf dem Podium saßen. Der Minister war gerade dabei, eine Frage zu beantworten, als Alex hereingekommen war. Drevin drehte nervös an seinem Ring herum. Tamara wies auf einen Platz und Alex setzte sich. Der Minister beendete seine Ausführungen, und der Moderator sah sich um, ob noch jemand eine Frage hatte.
    Einer der Journalisten hob die Hand. »Wie man hört, liegt Ark Angel jetzt zwei Monate hinter dem Zeitplan zurück und dreihundert Millionen Dollar über den geplanten Kosten«, sagte er. »Ich möchte Mr Drevin fragen, ob er es bereut, sich an dem Projekt beteiligt zu haben.«
    »Sie irren sich«, antwortete Drevin, und Alex erkannte sofort seinen russischen Akzent; noch ausgeprägter als bei seinem Sohn. Er sprach langsam und betonte jedes einzelneWort. »Tatsächlich liegt Ark Angel zurzeit dreihundert Millionen Pfund über den geplanten Kosten. Vergessen Sie nicht, es handelt sich um ein britisches Projekt.« Leises Lachen erhob sich im Saal. Drevin zog die Schultern hoch. »Mit Schwierigkeiten mussten wir rechnen«, fuhr er fort. »Immerhin handelt es sich um das ehrgeizigste Bauvorhaben des einundzwanzigsten Jahrhunderts. Ein voll funktionstüchtiges Hotel im Weltraum! Ob ich das bereue? Selbstverständlich nicht. Es geht hier um den Beginn des Weltraumtourismus, das größte Abenteuer unserer Zeit. In hundert Jahren wird es nicht nur möglich sein, an den Rand des Universums zu reisen, sondern es wird auch erschwinglich sein! Vielleicht gehen Ihre Enkel eines Tages auf dem Mond spazieren. Und sie werden sich daran erinnern, dass das alles mit Ark Angel angefangen hat. Hier hat alles angefangen.«
    Der nächste Fragensteller hob die Hand. »Wie geht es Ihrem Sohn? Beunruhigt es Sie, dass die Leute, die versucht haben, ihn zu entführen, noch auf freiem Fuß sind?«
    Jack stieß Alex an. Sie waren zur richtigen Zeit gekommen.
    »Normalerweise spreche ich nicht über meine Familie«, antwortete Drevin. »Aber so viel kann ich sagen. Diese Leute – Force Three – behaupten, für die Umwelt zu kämpfen. Es stimmt, dass die Tierwelt auf Flamingo Bay beim Start unserer ersten Raketen Schaden genommen hat, und das bedaure ich sehr. Aber für diese Fanatiker habe ich nur Verachtung übrig. Sie wollten Geld von mir erpressen. Das sind gewöhnliche Kriminelle, und ich bin zuversichtlich, dass die britische oder europäische Polizei sie bald vor Gericht bringen wird.«
    »So ist es!«, stimmte der Minister zu.
    »Wir haben noch Zeit für eine Frage«, sagte der Moderator.
    Ein bärtiger Mann in der ersten Reihe hob einen niko tinfleckigen Finger. »Ich habe eine Frage«, sagte er. »Es gibt Gerüchte, wonach die Regierung der Vereinigten Staaten Nachforschungen über Mr Drevin anstellt. Anscheinend geht es um gewisse finanzielle Unregelmäßigkeiten. Treffen diese Gerüchte zu?«
    »Mr Drevin ist nicht hier, um Fragen zu seinen Privatangelegenheiten zu beantworten.« Der Moderator machte ein missbilligendes Gesicht, und der Minister nickte.
    Drevin schaltete sich ein. »Schon gut.« Die Frage schien ihn nicht zu beunruhigen. Er sah dem Journalisten offen in die Augen. »Ich bin Geschäftsmann«, sagte er. »Ich bin, was Sie vielleicht bestätigen werden, ein recht erfolgreicher Geschäftsmann.« Einige Leute im Saal lächelten. Allen hier war bewusst, dass einer der reichsten Männer der Welt zu ihnen sprach. »Es trifft hundertprozentig zu, dass die CIA Nachforschungen über mich anstellt. Es wäre verwunderlich, wenn sie das nicht täte. Das ist ihr Job. Aber ...« – er

Weitere Kostenlose Bücher