Alex Rider 7: Snakehead
dich erster Klasse nach England zurück. Du brauchst überhaupt nichts zu machen, Alex. Du bist nur die perfekte Tarnung für unseren Mann. Er bekommt die Informationen, die wir brauchen, und dann können wir Yus Netzwerk vielleicht ein für alle Mal zerschlagen.«
»Warum Bangkok?« Alex hätte hundert Fragen stellen können. Dies war die erste, die ihm einfiel.
»Bangkok ist ein wichtiger Handelsplatz für gefälschteDokumente«, antwortete Damon. »Wir müssen unbedingt heraus fin den, wer Yus Leute mit falschen Pässen, Zollbescheinigungen und so weiter versorgt. Und jetzt haben wir die Chance dazu. Man hat unserem Agenten gesagt, er soll dort warten, bis man Kontakt zu ihm aufnimmt. Sobald er die benötigten Papiere hat, setzt er die Reise nach Süden fort.«
Alle schwiegen.
Jack Starbright schüttelte den Kopf. »Also«, sagte sie, »wir haben uns Ihren Vorschlag angehört, Mr Brooke. Und jetzt hören Sie sich meine Antwort an. Sie lautet: Nein! Vergessen Sie’s! Sie haben es selbst gesagt: Diese Leute sind gefährlich. Zwei Ihrer Agenten sind bereits tot. Es kommt nicht infrage, dass Alex in diese Sache reingezogen wird.«
»Ich hätte gedacht, nach allem, was Alex bereits durchgemacht hat, wäre er sicher imstande, das selbst zu entscheiden«, erwiderte Brooke.
»Das kann er auch. Ich sage Ihnen nur, was er Ihnen auch sagen wird. Die Antwort ist: Nein!«
»Eins haben wir noch nicht erwähnt.« Brooke legte beide Hände flach auf den Schreibtisch. Seine Miene verriet nichts, aber Damon wusste, was jetzt kam. Sein Chef war ein großartiger Pokerspieler und jetzt würde er seine Karten aufdecken. »Ich habe Ihnen noch nicht gesagt, wer unser Agent in Bangkok ist.«
»Und wer soll das sein?«, fragte Jack.
»Ich nehme an, Sie kennen ihn. Sein Name ist Ash.«
Jack lehnte sich erschrocken zurück. »Ash?«, flüsterte sie. »Ganz recht.«
Alex war nicht entgangen, wie der Name auf sie gewirkt hatte. »Wer ist Ash?«, fragte er.
»Du kennst ihn nicht?« Brooke amüsierte sich köstlich, aber das bekam nur Damon mit. Er wandte sich wieder an Jack. »Möchten Sie das vielleicht erklären?«
»Ash hat deinen Vater gekannt«, sagte Jack.
»Das kann man auch anders ausdrücken«, wies Brooke sie zurecht. »Ash war der beste Freund von John Rider. Er war Trauzeuge bei der Hochzeit deiner Eltern, Alex. Und er ist dein Pate.«
»Mein ...« Alex verstand überhaupt nichts mehr. Er hatte nicht einmal gewusst, dass er einen Paten hatte.
»Und er war der Letzte, der deine Eltern lebendig gesehen hat«, fuhr Brooke fort. »An dem Tag, als sie gestorben sind. Er war am Flughafen, als sie nach Südfrankreich abgeflogen sind.«
Das Flugzeug war nie angekommen. An Bord war eine Bombe gewesen. Ein Racheakt von Scorpia. Das wusste Alex.
Er sah Jack an. »Kennst du ihn?« Er fühlte sich, als sei ihm der Boden unter den Füßen weggezogen worden. Jack schien es nicht anders zu gehen.
»Ich habe ihn ein paarmal gesehen«, antwortete sie. »Kurz nachdem ich angefangen hatte, für deinen Onkel zu arbeiten. Ash hat ihn besucht. Er wollte nach dir sehen. Immerhin war er dein Pate.«
»Und warum hast du mir nie von ihm erzählt?«
»Er ist verschwunden. Da warst du noch sehr klein. Er hat mir gesagt, er gehe für immer weg, und ich habe ihn nie wieder ge sehen.«
»Ash war Agent beim MI6«, erklärte Brooke. »Dort haben er und dein Vater sich kennengelernt. Sie haben als Team zusammengearbeitet.Dein Vater hat ihm einmal das Leben gerettet – auf Malta. Du kannst ihn danach fragen – wenn ihr euch trefft. Ich kann mir denken, dass ihr zwei euch eine Menge zu erzählen habt.«
»Wie können Sie nur!«, fauchte Jack. Sie sah Brooke voller Verachtung an.
»Ash hat den MI6 wenige Monate nach dem Tod deiner Eltern verlassen und ist hierher ausgewandert«, erklärte Brooke. »Er brachte hervorragende Referenzen mit und wir haben ihn mit Kusshand beim ASIS in Dienst genommen. Seitdem arbeitet er für uns. Wie gesagt, zurzeit ist er in Bangkok und bereitet seinen verdeckten Einsatz vor. Es gibt keinen Besseren, der sich als dein Vater ausgeben könnte, Alex. Ich meine, praktisch ist er das ja schon. Er wird auf dich aufpassen. Und ich glaube, er wird dich interessieren. Was meinst du?«
Alex schwieg. Er hatte seinen Entschluss bereits gefasst, aber irgendwie wusste er, dass er das Brooke gar nicht erst zu sagen brauchte. Der war schon von allein draufgekommen.
»Ich brauche Zeit«, sagte er schließlich.
»Sicher. Du
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