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Alex Rider 7: Snakehead

Titel: Alex Rider 7: Snakehead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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den Farbregler am Fernseher auf Schwarz-Weiß gestellt.
    Das Telefon klingelte. Alex ging hin und nahm ab.
    »Hallo? Ist da Alex?« Eine Männerstimme mit leichtem australischen Akzent.
    »Ja«, antwortete er.
    »Du bist also gut angekommen?«
    »Ja, danke.«
    »Ich bin an der Rezeption. Willst du was zu Abend essen?«
    Alex hatte keinen Hunger, aber das spielte keine Rolle. Auch wenn der Mann sich nicht vorgestellt hatte, Alex wusste, mit wem er sprach. »Ich komme sofort«, sagte er.
    Er hatte noch keine Zeit gehabt, nach dem Flug zu duschen oder sich umzuziehen. Das musste jetzt warten. Alex verließ das Zimmer und fuhr mit dem Aufzug nach unten. Unterwegs hielt er zweimal, im neunten und im siebten Stock stiegen Leute ein. Alex stand schweigend in der Ecke. Plötzlich war er nervös, ohne selbst zu wissen warum. Endlich kamen sie an. Die Aufzugtüren gingen auf.
    Ash erwartete ihn in Jeans, weißem Hemd und blauem Leinenjackett. Im Empfangsbereich standen noch viele andere Leute, aber Alex erkannte ihn sofort und irgendwie war er nicht mal überrascht.
    Sie hatten sich schon mal gesehen.
    Ash war der Soldat im Wald, der Mann, der ihm gesagt hatte, dass er auf einer Mine stand.
     
    » D as war alles getürkt, richtig?«, sagte Alex. »Das Manöver. Das Minenfeld. Alles.«
    »Ja.« Ash nickte. »Ich nehme an, das macht dich mächtig wütend.«
    »Das kann man wohl sagen«, knurrte Alex.
    Draußen vorm Hotel waren Tische aufgebaut, das Licht war gedämpft, vor ihnen lag der Fluss, seitlich erstreckte sich ein schmaler Swimmingpool. Sie nahmen einander gegenüber Platz. Ash bestellte für sich ein Singha-Bier, für Alex einen Fruchtcocktail: ein Mix aus Orange, Ananas, Guave und zerstoßenem Eis. Es war jetzt fast dunkel, aber Alex spürte noch immer die schwüle Hitze des Tages. An das Klima in Bangkok würde er sich nicht so bald gewöhnen. Die Luft war wie Sirup.
    Wieder sah er seinen Paten an, den Mann, der ihn als Baby gekannt hatte. Ash saß lässig zurückgelehnt da, die Beine ausgestreckt, offenbar ohne schlechtes Gewissen wegen des Streichs, den er Alex in dem Wald bei Swanbourne gespielt hatte. Ohne die Uniform, im offenen Hemd und mit einem Silberkettchen um den Hals wirkte er ganz und gar nicht wie ein Soldat oder ein Spion. Eher wie ein Filmstar mit seinen schwarzen Locken, dem Stoppelbart und der sonnengebräunten Haut. Und er war sehr schlank – drahtig war das Wort, das Alex spontan einfiel. Vielleicht nicht besonders kräftig, aber sehr flink. Seine braunen Augen waren ungewöhnlich dunkel, das würde ihm helfen als Afghane durchzugehen, dachte Alex. Wie ein Europäer sah er jedenfalls nicht aus.
    Noch schwerer einzuordnen war etwas anderes an ihm. Eine gewisse Wachsamkeit in den Augen, seine Miene, die immer ein wenig angespannt wirkte. Auch wenn er einen entspanntenEindruck machte, er würde es niemals sein. Irgendwann in der Vergangenheit hatte ihn etwas berührt, und das würde ihn nie mehr loslassen.
    »Also, warum haben Sie das getan?«, fragte Alex.
    »Um dich zu testen. Was glaubst du denn?« Ash sprach mit einem leicht singenden Tonfall, woran man hörte, dass er seit vierzehn Jahren in Australien lebte. »Wir konnten nicht einfach so einen Teenager einsetzen – nicht einmal dich. Oder anders gesagt: Wir mussten hundertprozentig sicher sein, dass du nicht bei den ersten Anzeichen von Gefahr in Panik gerätst.«
    »Ich bin noch nie in Panik geraten. Nicht bei Drevin. Nicht bei Scorpia ...«
    »Die Snakeheads sind viel schlimmer. Du kannst dir gar nicht vorstellen, mit was für Leuten wir es da zu tun haben. Hat Brooke dir nichts erzählt? Die haben bereits zwei unserer Agenten getötet. Den einen haben sie geköpft. Den anderen haben sie uns in einem Brief geschickt. Seine Asche.« Ash trank sein Bier aus und gab dem Kellner ein Zeichen, dass er noch eins wollte. »Ich musste mit eigenen Augen sehen, dass du für den Job geeignet bist«, fuhr er fort. »Wir haben etwas inszeniert, was jeden normalen Jungen in Todesangst versetzt hätte. Und dann haben wir beobachtet, wie du damit umgehst.«
    »Ich hätte getötet werden können.« Alex dachte an die erste Bombe, die ihn zu Boden geschleudert hatte.
    »Du warst nie wirklich in Gefahr. Die Geschosse wurden mit äußerster Präzision abgefeuert. Wir wussten zu jedem Zeitpunkt genau, wo du warst.«
    »Wie?«
    Ash lächelte. »Im Absatz eines deiner Turnschuhe war einSender. Das hat Colonel Abbott arrangiert, als du geschlafen hast. Auf die

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