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Alex Rider 7: Snakehead

Titel: Alex Rider 7: Snakehead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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verstärkte noch den Lärm und den Gestank der Auspuffgase, die wie grauer Nebel in der Luft hingen.
    Sie fuhren etwa dreißig Minuten. Es war dunkel und Alex hatte keine Ahnung, in welche Richtung sie sich bewegten. Er versuchte sich irgendwelche auffälligen Dinge zu merken – eine Neonreklame, einen Wolkenkratzer mit einer seltsamen goldenen Kuppel auf dem Dach, ein Hotel. Es gehörte zu seinem Auftrag, so viel wie möglich über die Snakeheads herauszufinden, und vielleicht musste er Ash morgen zeigen, wo sie ihn hingebracht hatten. Das Auto bog von der Hauptstraße in eine schmale Gasse ein, die auf beiden Seiten von hohen Mauern begrenzt war. Alex gefiel das immer weniger. Er hatte das Gefühl, freiwillig in eine Falle zu tappen. Sukit hatte gesagt, er würde ihm die Papiere aushändigen, aber Alex glaubte nicht daran. Das alles hier hatte garantiert etwas anderes zu bedeuten.
    Und dann kamen sie aus dem Häusergewühl und vor ihm tauchte der Fluss auf, das Wasser schwarz und verlassen bis auf einen einzelnen Reiskahn, der auf dem Weg nach Hause war. In der Ferne bemerkte er ein Hochhaus, das ihm bekannt vorkam. Es war das Peninsula-Hotel, wo er seine erste Nacht in Bangkok verbracht hatte. Bis dorthin war es weniger als eine halbe Meile flussaufwärts, aber es hätte ebenso gut auf einem anderen Planeten stehen können. Das Auto wurde langsamer. Sie hielten am Ufer, und als der Fahrer den Motor ausgestellt hatte, stiegen sie aus.
    Es roch nach Abwasser. Dieser Gestank war das Erste, was er wahrnahm: modrig und penetrant. Die Wasseroberfläche war mit einer Schicht aus faulem Gemüse und Abfall bedeckt,die wie ein lebendiger Teppich in der Strömung hin und her schaukelte. Einer der Männer stieß ihn hart ins Kreuz, und Alex ging zu einem baufälligen Steg, an dem ein Boot wartete, das sie auf die andere Seite bringen sollte. Ein Thai saß mit finsterer Miene am Ruder. Alex kletterte hinein. Die anderen folgten ihm.
    Sie legten ab. Der Mond war aufgegangen und hier draußen war es plötzlich sehr hell. Alex konnte ihr Ziel schon erkennen. Ein lang gestrecktes, dreistöckiges Gebäude mit einem großen grünen Reklameschild, das jeder vom Fluss aus sehen musste: CHADA HANDELSGESELLSCHAFT. Das alles gefiel Alex ganz und gar nicht.
    Das Haus stand direkt am Ufer oder eher schon halb im Fluss, gestützt auf eine Reihe Betonpfeiler, die es zwei Meter über dem Wasser hielten. Ganz aus Holz und Wellblech gebaut, ein windschiefes Sammelsurium aus Dächern, Veranden, Balkonen und Außentreppen, das aussah, als habe ein kleines Kind es zusammengehämmert. Nur wenige Türen und noch weniger Fenster. Als sie näher kamen, hörte Alex ein Geräusch: ein leises Gebrüll, das auf einmal anschwoll wie das Geschrei der Zuschauer eines Fußballspiels. Es kam aus dem Inneren des Hauses.
    Das Boot legte an. Eine Leiter führte auf einen Landesteg. Wieder stieß einer der Männer Alex in den Rücken. Anscheinend wussten diese Leute sich nicht anders zu verständigen. Er stand schwankend auf und packte die Leiter. Dabei hörte er ein Platschen und bemerkte im Augenwinkel eine huschende Bewegung. Da lebte etwas in dem dunklen Raum unter dem Gebäude. Von drinnen ertönte noch einmal lautes Geschrei, dann schepperte eine Glocke. Wie war er bloß hier hineingeraten?Alex biss die Zähne zusammen und kletterte die Sprossen hoch.
    Er ging durch eine Tür und gelangte in einen schmalen Flur, der zwischen mehreren Türen schräg nach unten führte. Nackte Glühbirnen baumelten von der Decke und verbreiteten ein fahles gelbes Licht. Alles roch nach dem Fluss. Auf halber Strecke blieben sie an einer Tür stehen, hinter der sich ein Zimmer befand, das wie eine Gefängniszelle aussah; wenige Quadratmeter groß, ein winziges, vergittertes Fenster, eine Bank und ein Tisch. Auf der Bank lagen bunte Shorts. Der Fotograf – seinen Namen wusste Alex nicht – nahm die Shorts und fauchte ihn auf Thai an. Diesmal war klar, was er wollte.
    Die Tür krachte zu. Wieder war Gebrüll zu hören, diesmal aus der Nähe. Alex nahm die Shorts. Sie waren aus Seide, frisch gewaschen, und doch waren noch ein paar dunkle Flecken sichtbar – Blut. Alex bezwang seine aufkeimende Angst. Er blickte zum Fenster – da hinauszusteigen war ausgeschlossen. Zweifellos waren hinter der Tür Wachen aufgestellt. Er hörte das Sirren eines Moskitos und erschlug das Vieh an seiner Schläfe. Dann begann er sich umzuziehen.
    Zehn Minuten später führten sie ihn weiter durch

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