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Alex Rider 7: Snakehead

Titel: Alex Rider 7: Snakehead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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machen, wenn es so weit war.
    Das Schiff fuhr durch die Dunkelheit; die Minuten schleppten sich träge dahin. Endlich kroch der erste Lichtstrahl über den Fußboden und verscheuchte die Schatten der Nacht.
    Yu wachte auf, zog sich an und frühstückte. Das war für Alex das Schlimmste. Seit zehn Stunden hatte er sich kaum bewegt, alles tat ihm weh, und Yu ging immer noch nicht. Jetzt arbeitete er am Schreibtisch. Alex hörte das Rascheln von Papier, dann klapperte eine Computertastatur. Der Steward brachte Tee und Kekse und kurz darauf kam de Wynter und meldete seinen Misserfolg.
    Major Yu wusste also, wer er war – und hatte es von Anfang an gewusst! Alex nahm sich vor, später darüber nachzudenken, was das zu bedeuten hatte. Fürs Erste war nur wichtig, dass sein Plan aufgegangen war und dass es sich gelohnt hatte, so viele Stunden in so unbequemer Lage zu verbringen. Sie legten jetzt in Darwin an. Jetzt würde Yu doch sicher bald an Deck gehen.
    Es dauerte aber noch einmal zwei Stunden, ehe Yu die Kabine verließ. Alex wartete, bis er nicht mehr daran zweifeln konnte, allein zu sein, und wälzte sich unter dem Bett hervor. Er spähte in die Kabine. Yu war gegangen, hatte aber einige Kekse liegen gelassen. Alex verschlang sie gierig. Dann versuchte er seine Muskeln wieder in Gang zu bringen. Er musste gut vorbereitet sein, denn mehr als eine Chance, hier wegzukommen, hatte er nicht. In nur wenigen Stunden würde dasSchiff wieder in See stechen, und wenn er dann noch an Bord war, war er erledigt.
    Er trat ans Fenster. Die Liberian Star ankerte am East Arm Wahrf, einem der Docks des Hafens von Darwin. Alex erkannte zu seiner Bestürzung, dass es bis zum Land noch eine sehr weite Strecke war. Der East Arm war ein künstlich angelegter, breiter Damm aus Beton, der sich weit ins Meer hinaus erstreckte; und überall standen Kräne und Containerbrücken bereit, um die angekommenden Schiffe zu entladen. Aber wie anders sah es hier aus als in Jakarta! Ganz abgesehen von der grellen australischen Sonne war hier alles sauber und ordentlich. Autos parkten in zwei langen Reihen, dahinter erhoben sich ein paar Gastanks und ein modernes Lagerhaus – alles weiß gestrichen.
    Ein Lieferwagen fuhr am Kai entlang. Zwei Männer in fluoreszierenden Jacken und Helmen gingen vorbei. Angenommen Alex konnte das Schiff irgendwie verlassen, wäre er noch lange nicht in Sicherheit. Bis zum Festland war es mindestens eine Meile, und dort gab es wahrscheinlich irgendwelche Sperranlagen. Yu würde es nicht wagen, ihn vor so vielen Zeugen zu erschießen. Das war immerhin ein Trost. Aber wie auch immer Alex es betrachtete, es würde nicht so einfach werden, wie er gehofft hatte.
    Trotzdem konnte er nicht mehr länger warten.
    Er schlich an die Tür und zog sie ganz langsam auf. Der Korridor war leer und immer noch in das grelle Licht getaucht, bei dem man nicht unterscheiden konnte, ob draußen Tag oder Nacht war. Er hatte sich nach dem, was er in der Kabine aufgeschnappt hatte, bereits eine Strategie zurechtgelegt. Alle rechneten damit, dass er einen Fluchtversuch unternehmenwürde. Das bedeutete, dass sie ihre Aufmerksamkeit vor allem auf das Hauptdeck und die Gangway richten würden. Das ganze übrige Schiff gehörte also ihm. Erst einmal musste er für etwas Ablenkung sorgen. Und da hatte er schon eine Idee.
    Er lief an dem Aufzug vorbei und fand eine Treppe, die nach unten führte. Von unten war ein dumpfes Pochen zu hören, also war das wahrscheinlich genau der richtige Weg – zum Maschinenraum. Und dann stand er auch schon mittendrin: ein seltsam altmodisches Durcheinander von Messingventilen und silbern glänzenden Rohren und Kolben, alles in einem Stahlgerüst miteinander verbunden wie in einem Industriemuseum. Hier unten war es heiß, und es gab kein natürliches Licht. Der Maschinenraum schien kilometerlang zu sein, und Alex konnte sich vorstellen, dass ein Schiff von der Größe der Liberian Star jeden Zentimeter davon brauchte.
    Der Kontrollraum lag etwas erhöht hinter drei Beobachtungsfenstern aus dickem Glas und war über eine kurze Eisentreppe zu erreichen. Alex schlich hinauf und spähte in einen wesentlich moderner anmutenden Raum, der mit Anzeige- und Messgeräten, Monitoren, Computern und komplizierten Schalttafeln vollgestopft war. Ein einzelner Mann saß dort auf einem Bürosessel und tippte auf einer Tastatur herum. Er sah sehr müde aus. Mit Sicherheit erwartete er hier unten keine Schwierigkeiten.
    Alex sah, wonach

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