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Alex Rider 7: Snakehead

Titel: Alex Rider 7: Snakehead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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er gesucht hatte: einen etwa fünfzehn Meter hohen Metallkasten, aus dem in verschiedene Richtungen dicke Rohre abzweigten. Das daran befestigte Warnschild lautete:
     
    LUFTZUFUHR
    GEFAHR: NICHT ABSCHALTEN
     
    Er wusste nicht, wohin die Luft geleitet wurde oder was passierte, wenn sie dort nicht ankam, aber die Warnung in knallroter Schrift war einfach unwiderstehlich. Er würde es herausfinden.
    Er griff in seine Hosentasche und nahm die 1 -Baht-Münze, die Smithers ihm gegeben hatte. Danach bliebe ihm nur noch die 1 0-Baht-Münze. Mit etwas Glück würde er sie nicht mehr brauchen. Alex beobachtete den Mann auf dem Sessel eine Minute lang, dann schlich er in den Kontrollraum und drückte die Münze auf eins der Rohre, die in den Metallkasten führten. Der Mann merkte nichts. Die Münze haftete magnetisch, die Sprengladung war aktiviert. Alex schlich auf Zehenspitzen wieder hinaus.
    Er nahm das Kaugummipäckchen, schob es auf und drückte auf den Schalter mit der Ziffer 1. Die Explosion war sehr laut und zu seiner Überraschung und Erleichterung von enormer Zerstörungskraft. Sie riss nicht nur ein Loch in das Rohr, sondern verwüstete auch die Elektronik im Inneren des Kastens. Knisternd flogen Funken und dann schoss weißer Dampf in den Kontrollraum. Der Mann sprang auf. Eine Alarmsirene ging los und überall blinkten rote Lämpchen. Alex wartete nicht ab, was als Nächstes passieren würde. Er war schon auf dem Weg nach draußen.
    Er hastete die kurze Treppe hinunter, an den Maschinen vorbei und wieder hinauf. Diesmal nahm er den Aufzug, da er vermutete, dass die Mannschaft bei einem Notfall eher die Treppen benutzen würde. Er drückte den Knopf für die sechste Etage und der Fahrstuhl glitt sanft nach oben.
    Alex hatte ein bestimmtes Ziel vor Augen. Als er in Jakarta in den Container gestiegen war, hatte er bemerkt, dass dieBrücke ein eigenes Deck hatte, eine Art Balkon mit Geländer, von dem aus man das ganze Schiff überblicken konnte. Und von dort wollte er die Liberian Star verlassen. Denn Yus Gewehre mochten zwar in alle Richtungen zielen, aber gewiss nicht dorthin.
    Der Aufzug erreichte die sechste Etage, die Tür glitt auf. Entsetzt sah sich Alex einem kräftigen Chinesen gegenüber. Der Mann war noch schockierter als er und reagierte unbeholfen, indem er nach der Waffe im Bund seiner Hose tastete. Das war ein Fehler. Alex ließ ihm keine Zeit, sie zu ziehen, sondern trat dem Mann mit aller Kraft zwischen die Beine. Nicht gerade ein kunstgerechter Karatetritt, aber er tat seine Wirkung. Der Mann brach ächzend zusammen und ließ die Pistole fallen. Alex schnappte sie sich und ging weiter. Jetzt war er bewaffnet.
    Überall jaulten Alarmsirenen, und Alex fragte sich, was für einen Schaden er wohl mit der zweiten Münze angerichtet haben mochte. Der gute alte Smithers! Er war der Einzige beim MI6, der ihn nie enttäuscht hatte.
    Der Korridor führte direkt zur Brücke. Er trat durch einen Durchgang, stieg drei Stufen hoch und gelangte in einen erstaunlicherweise leeren, schmalen Raum mit gewölbten Wänden und großen Fenstern, durch die man die Decks, die Container und auf einer Seite den Hafen sah.
    Im Kommandoraum waren zwei Männer. Sie saßen in so etwas Ähnlichem wie Zahnarztstühlen vor einer Reihe Monitore. Der eine war ein Obermaat, den Alex bislang noch nicht gesehen hatte. Der andere war Captain de Wynter. Er telefonierte gerade, und seine Stimme klang heiser und äußerst angespannt.
    »Es ist die Kühlanlage«, sagte er. »Wir müssen sie komplett abschalten. Sonst könnte das ganze Schiff in Flammen aufgehen ...«
    Die Kühlanlage war für die Tiefkühlcontainer da. Die Liberian Star hatte dreihundert davon an Bord, Fleisch, Gemüse und Chemikalien, die bei niedrigen Temperaturen transportiert werden mussten. Dazu mussten die Container ständig gekühlt werden, und Alex hatte das Rohrleitungssystem zerstört, das genau das bewerkstelligte. So würde er Major Yu wenigstens einen Verlust von einigen Zehntausend Pfund bescheren, wenn die Ladung verdarb. Und womöglich brannte sogar das ganze Schiff ab.
    Der Obermaat sah Alex zuerst. Er flüsterte etwas auf Holländisch und de Wynter drehte sich um, das Telefon noch in der Hand.
    Alex hob die Pistole. »Weglegen«, sagte er.
    De Wynter wurde blass. Er ließ das Telefon sinken.
    Was jetzt? Erst hier wurde Alex klar, dass er sich überhaupt keinen vernünftigen Plan zurechtgelegt hatte. »Ich will, dass Sie mich von diesem Schiff

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