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Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Titel: Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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unten und schob sie auf. Der Lärm der Motoren und die Hitze der Wüste schlugen ihm entgegen. Ein CIA-Agent rief etwas, aber er beachtete ihn nicht. Er wusste, was er tat, und war überzeugt, dass Razim ihm zusah. Er hielt sich an einem Gurt fest, der von der Decke herunterhing, lehnte sich aus dem Hubschrauber ins Licht der Scheinwerfer, winkte zum Fort hinunter und grinste wie über einen genialen Einfall. Genau so hätte Julius Grief sich verhalten. Er hätte nicht bis zur Landung gewartet.
Lewinsky verstand Alex’ kleines Schauspiel und nickte billigend. Alex dirigierte den Piloten mit Handbewegungen zu einer Stelle mit gehärtetem Sand, auf der man sicher landen konnte. Das Tor des Forts ging auf und ein Jeep raste ihnen entgegen. So weit, so gut. Das Passwort war richtig gewesen und vielleicht hatte man Alex gesehen. Razim schaltete seine Abwehr aus, damit sie das Fort betreten konnten. Ein Ruck lief durch den Hubschrauber. Sie waren gelandet.
Lewinsky stand auf und eilte geduckt, sodass man ihn von außen nicht sehen konnte, zu Alex.
»Wir geben dir zehn Minuten.« Er musste schreien, um den Lärm des Hubschraubers zu übertönen. »Danach kommen wir rein.«
Alex nickte.
Sie waren zweihundert Meter vor dem Tor gelandet.
Alex sprang auf den Sand und wartete auf den Jeep. Am Steuer saß ein bärtiger Mann in langen Gewändern und mit Kopftuch. Alex erkannte in ihm den Wachmann, der ihm am Abend seiner Gefangennahme Essen gebracht hatte. Der Wagen bremste und Alex stieg ein.
»Wo sind die anderen?«, fragte der Fahrer. Offenbar meinte er Gunter und den Piloten. Von den zwölf bewaffneten Männern, die im Hubschrauber warteten, konnte er nichts wissen.
»Bringen Sie mich zu Razim!«, befahl Alex. Der Fahrer zögerte. »Schnell!«
Der Fahrer war es gewohnt, Befehlen zu gehorchen. Er legte also den ersten Gang ein und sie holperten den Weg zurück, den er gekommen war. Das Tor stand immer noch offen. Niemand hatte Verdacht geschöpft. Sie fuhren auf den Hof und am Gefängnisblock vorbei zu Razims Haus.
Alex sah zu der alten Backstube hinüber, in der das Kontrollzentrum untergebracht war. Er hatte gehofft, die Tür wäre angelehnt, aber sie war geschlossen, wahrscheinlich sogar abgesperrt. Fenster hatte der Raum keine. Durch Ritzen im Holz der Tür sah er Licht, es hielt sich also jemand darin auf. Razim konnte den Minengürtel, der das Fort umgab, jederzeit aktivieren, und wenn einer der Männer im Hubschrauber auch nur nieste, würden Geräusch- und Bewegungsmelder das sofort registrieren.
Der Jeep hielt an. Alex öffnete die Tür und sprang hinaus.
»Julius!«
Razim war mit einer Zigarette in der Hand aus seinem Haus getreten. In dem aufwärtssteigenden Rauch fing sich das Licht der elektrischen Beleuchtung. Er trug westliche Kleider – Jeans, ein weites Hemd und Sandalen. Vielleicht waren sie Teil seiner neuen Identität, doch die runden Brillengläser und die kurz geschnittenen silbergrauen Haare waren unverkennbar.
Alex betrat die Terrasse mit dem steinernen Löwen und den Terrakottakübeln. Hier hatten sie gefrühstückt.
Razim musterte Alex mit einer Mischung aus Neugier und Ärger. »Was ist passiert?«, fragte er barsch. »Ich habe schon vor einer Stunde erwartet, von dir zu hören.«
Offenbar hatte Julius sich über Funk melden sollen, bevor er Kairo verließ. Das hatte Alex nicht wissen können.
»Sie ist tot«, antwortete er knapp. Er wollte nur das Notwendigste sagen, damit er sich nicht verriet.
»Die Außenministerin liegt im Krankenhaus. Ich habe es im Rundfunk gehört. Von ›tot‹ war nicht die Rede.«
»Dann lügen sie.« Alex klopfte sich mit dem Finger auf die Mitte der Stirn. »Ich habe sie hier getroffen.«
»Und Rider?«
Alex grinste hämisch. »Hat um Gnade gefleht. Am Schluss weinte er sogar. Ich durfte zusehen, wie Gunter ihn tötete.«
»Wo ist Gunter?«
»Im Hubschrauber.«
»Warum ist er nicht mitgekommen?«
»Keine Ahnung, Razim. Was ist denn? Ich dachte, Sie würden sich freuen.«
Aus den Augenwinkeln sah Alex, wie die beiden Torflügel sich zu schließen begannen. Er wusste, dass dieser Vorgang eine ganze Minute dauerte. In dieser Zeit musste er handeln. Er wandte sich von Razim ab und verließ die Terrasse, die Hände tief in den Hosentaschen.
»Wohin gehst du?« Razim klang nervös. Auch wenn er nicht wissen konnte, dass er mit Alex sprach, schien ihn doch eine Art innerer Instinkt zu warnen. »Was willst du?«
»Ich gehe schlafen.«
»Wir schlafen jetzt doch nicht, wir

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