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Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Titel: Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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stehen, um zu verschnaufen. Alex drehte sich um und sah, dass die fünf Männer aus dem Kleinlaster am Rand der Straße aufgetaucht waren, gefolgt von zwei oder drei weiteren Männern, den Überlebenden aus Smithers’ Haus. Er und Smithers waren gut sichtbare Zielscheiben – aber bestimmt würden nicht einmal die Gangster von Scorpia vor so vielen Augenzeugen auf sie schießen.
Er hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, da schlug ein Kugelhagel gegen die eiserne Brüstung der Brücke. Alex ging hastig in Deckung, während über ihm Querschläger durch die Luft flogen. Inmitten des allgemeinen Lärms und Chaos schien erstaunlicherweise niemand die Schüsse zu hören.
Alex fing Smithers’ Blick auf. Smithers war schwer atmend neben ihm in die Hocke gegangen. »Können Sie Hilfe holen?«
»Leider nein, mein Lieber.«
»Aber Sie haben doch bestimmt noch etwas in der Hinterhand!«
»Nur noch eine Sache …« Smithers vergewisserte sich, dass die Luft rein war, dann stand er auf und rannte zum anderen Ende der Brücke. Alex blieb nichts übrig, als ihm zu folgen.
Hinter ihnen stiegen die fünf Scorpia-Agenten bereits die ersten Stufen hinauf. Sie schienen entschlossen, ihnen in den Souk zu folgen.
Denn dorthin führte sie ihre Flucht. Sie eilten durch verschiedene Innenhöfe und Gassen, die so dicht aufeinanderfolgten, dass man rasch die Orientierung verlor. Der Chan el-Chalili war der größte Souk Kairos, ein Labyrinth von kleinen Läden, Durchgängen und Passagen. Auf Regalen und an Wänden und sogar bis auf die Straße stapelten sich alle erdenklichen Waren.
»Wollen Gold? Ich machen gute Preis.«
»Kommen herein, bitte, mein Freund. Nichts kaufen müssen!«
»Du englisch? Nette Junge.«
An jedem Laden versuchte ein Händler sie nach drinnen zu ziehen. Überall wurde dasselbe verkauft: dieselben Ohrringe, Läufer, Gewürze, Schmuckkästchen und Räucherstäbchen, die Alex bereits vom Goldenen Haus kannte und die auch überall sonst angeboten wurden. Alles schien irgendwie begehrenswert und zugleich überflüssig.
Jetzt steckte er also mitten im Gewühl des Souk, verfolgt von mindestens acht bewaffneten Männern im Abstand von etwa dreißig Sekunden.
»Hier lang!«, befahl Smithers.
Er tauchte in eine Gasse ein, die auf Shishas spezialisiert war, die schlanken, gläsernen Wasserpfeifen, mit denen die Ägypter aromatisierten Tabak über blubberndem Wasser rauchten. Alex musste beim Laufen mit einem Arm oder Bein gegen eine Pfeife gestoßen sein. Jedenfalls kam es zu einem Dominoeffekt. Eine Pfeife stieß die nächste um. In das laute Klirren des zerbrechenden Glases mischten sich die wütenden Schreie der Händler.
Alex spürte, wie ihn jemand packte und festhalten wollte. Er riss sich los und eilte weiter.
Sie rannten durch einen hohen Torbogen, Teil eines steinernen Turms, der aussah wie die Wohnung einer Prinzessin aus einem Märchen. Er hatte mächtige Pfeiler und schmale, vergitterte Fenster. Der Durchgang führte auf einen von Läden und Ständen gesäumten Hof. Die Touristen verließen ihn bereits in Scharen, um dem offenbar drohenden Unheil zu entgehen. Von allen Seiten schienen sich jetzt Polizeiautos zu nähern. Sirenengeheul erfüllte die Luft. Und die Menschen rannten! In einem Souk rannte sonst niemand. Gelassenheit und Ruhe gingen hier über alles. Alex und Smithers blieben stehen und blickten sich um. Sie waren jetzt für sich allein. Nur die verwirrten Ladeninhaber starrten sie aus halb offenen Türen heraus an und überlegten, was als Nächstes passieren würde.
Der Hof hatte drei Ausgänge, aber Alex sah sofort, dass alle blockiert waren. Weitere Agenten von Scorpia waren angerückt. Sie hatten offenbar erraten, wohin Alex und Smithers laufen würden, und näherten sich nun aus allen Richtungen. Sie hatten keine Maschinenpistolen, dafür aber Messer mit langen, tückischen Klingen. Alex und Smithers waren dagegen unbewaffnet. Was also tun?
»Mr Smithers!«, rief Alex warnend.
Einer der Männer rannte mit erhobenem Messer auf sie zu. Alex wich zur Seite aus und packte eine Messingpyramide, wie sie im Souk zu Tausenden verkauft wurde. Die Pyramide war ein hässliches Souvenir, aber dank ihres Gewichts und ihrer Spitze eine nützliche Waffe.
Alex warf sie mit aller Kraft und verfolgte mit Befriedigung, wie sie über Smithers’ Schulter flog und den Mann mit dem Messer mitten auf die Stirn traf. Der Mann brach wie vom Blitz getroffen zusammen und ließ das Messer fallen. Smithers hob es auf,

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