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Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Titel: Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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denken. Er konnte es kaum fassen, dass dem gepolsterten Anzug ein deutlich jüngerer Ire entstiegen war. Smithers hatte von Arbeitskleidung gesprochen, aber man musste schon reichlich exzentrisch sein, sich täglich so zu verkleiden. Wieder einmal hatte sich gezeigt, dass man in der Welt der Spionage nichts und niemandem trauen konnte.
Sie warteten an einer Ampel, die einfach nicht auf Grün umschalten wollte, wie um ihn zu ärgern. Alex verfluchte Mr Blunt und Mrs Jones – und sich selbst, weil er auf die beiden gehört hatte. Sie hatten ihn gegen Scorpia eingesetzt, ohne ihn darüber aufzuklären. Er war inzwischen felsenfest davon überzeugt, dass das, was hier in Ägypten vor sich ging, nichts mit der Schule zu tun hatte. Man hatte ihn hierhergelockt und auf ein finsteres Komplott von Scorpia angesetzt. Zur Hölle mit ihnen allen! Er wollte nur noch zu Jack zurückkehren und aussteigen.
Nach einer schieren Ewigkeit bog das Taxi endlich in die Wohnanlage ein, in der es um diese Zeit, einige Stunden vor Schulende, noch still war. Alex drückte dem Fahrer eine Handvoll Scheine in die Hand, die er nicht einmal gezählt hatte, stieg aus und rannte zur Wohnung. Ihre Tür stand offen. War das ein gutes Zeichen oder ein schlechtes?
»Jack!« Im Wohnzimmer blieb er stehen. Trotz allem hatte er gehofft, sie würde da sein, und die Stille und das Wissen, dass er allein war, erschreckten ihn. Jack hatte gepackt. Zwei Koffer lagen auf dem Boden. Die wenigen Bücher und anderen Habseligkeiten, die sie aus England mitgebracht hatten, waren zusammen mit etwas Bargeld und ihren Pässen ordentlich daneben gestapelt. Auf dem Küchentisch stand ein zur Hälfte leer getrunkenes Glas Cola. Alex untersuchte es. Das Eis war geschmolzen, die Cola lauwarm. Jack war hier gewesen und hatte alles zur Abreise vorbereitet. Jemand oder etwas hatte sie dabei gestört.
Dann sah er den Brief, der an der Schlafzimmertür hing. Ein weißer Umschlag, auf dem sein Name stand. Der ist nicht von Jack, war sein erster Gedanke. Mit einem flauen Gefühl im Bauch nahm er den Brief ab und öffnete ihn. Was er las, bestätigte seine schlimmsten Befürchtungen.
Wir haben Jack Starbright. Wenn du sie lebend wiedersehen willst, komm heute Nachmittag um drei Uhr in die Totenstadt zum Grab des zerbrochenen Mondes. Sei pünktlich. Sprich mit niemandem darüber. Wenn du den MI6 anrufst, stirbt deine Freundin. Wenn du dich an die Schule wendest, stirbt sie auch. Wenn du nicht allein kommst, ebenfalls. Wir beobachten und belauschen dich auch in diesem Moment. Tu, was wir sagen, oder du siehst deine Freundin nie wieder.
Alex fühlte sich krank. Der Marmorboden schien unter seinen Füßen zu schwanken. Drei Uhr! Er sah auf seine Armbanduhr. Es war bereits nach zwei. Die Entführer ließen ihm kaum Zeit. Er musste sich zwingen, ruhig nachzudenken. Die falsche Entscheidung konnte sie beide das Leben kosten.
Er kannte die Totenstadt. Sie hatten erst vor einigen Tagen in der Schule darüber gesprochen. Es handelte sich um einen großen Friedhof im Norden Kairos, unweit der Zitadelle. Das Grab des zerbrochenen Mondes konnte er suchen, wenn er dort war. Aber sollte er überhaupt hingehen? Wenn er sich den Entführern auslieferte, konnte er Jack nicht mehr helfen. Vielleicht töteten sie ihn gleich an Ort und Stelle. Schließlich hatte er es hier mit Scorpia zu tun und die Leute von Scorpia hassten ihn zutiefst.
Aber warum sollten sie ihn dafür zum Friedhof locken? Wenn sie ihn töten wollten, hätten sie das längst tun können. Sie hätten nur einen Killer mit Pistole in der Wohnung auf ihn warten lassen müssen. Offenbar hatten sie noch etwas mit ihm vor – vielleicht war er genau dafür nach Kairo gebracht worden. Es ging hier überhaupt nicht um die Schule, sondern um ihn. Wenn er ihren Anweisungen folgte, war er ihnen ausgeliefert. Wenn er es nicht tat, würde Jack sterben.
Er könnte Smithers benachrichtigen, schließlich hatte er noch den elektronischen Block. Aber das Risiko war zu hoch. Smithers war aus seinem Haus vertrieben worden und hatte vielleicht gar keinen Zugang zu seinem Computer. Oder er könnte in England anrufen. Oder hier eine versteckte Nachricht hinterlassen. Aber die Wohnung würde bestimmt gründlich durchsucht werden. Sie war höchstwahrscheinlich verwanzt. Und bestimmt beobachteten die Leute von Scorpia jede seiner Bewegungen. Der Brief hatte unmissverständlich klargemacht, was passieren würde, wenn er sich den Anweisungen widersetzte.
Er

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