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Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Titel: Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Anzug, der Smithers dicker aussehen ließ! Das also war der letzte geniale Trick, den Smithers noch auf Lager gehabt hatte – und er hatte den Anzug von ihrer ersten Begegnung an getragen.
Der wirkliche Smithers war schlank und drahtig, gut zehn Jahre jünger – etwa Ende dreißig – und hatte kurzes braunes Haar und blaue Augen. Er sah Alex mit einem verschmitzten Grinsen an, und als er sprach, war auch seine gepflegte Aussprache verschwunden. Alex meinte einen irischen Akzent zu hören.
»Ich wollte dich nie täuschen, Alex«, sagte er. »Ich habe den Anzug für meine Einsätze als Agent entwickelt, mich irgendwie daran gewöhnt und dann immer getragen.« Er stopfte die Hülle aus Gummi und Latex hinter einen Verkaufsstand. Stattdessen trug er jetzt verwaschene Jeans und ein T-Shirt. Alex brachte vor Erstaunen kein Wort heraus. »Ihn auszuziehen ist mir richtig unangenehm. Ich komme mir so nackt vor. Aber es muss wohl sein, wenn ich lebend von hier wegkommen will. Also besser nicht weiter darüber nachdenken. Lass uns zur Vorsicht in verschiedene Richtungen gehen. Du kehrst zu Jack nach Hause zurück. Grüß sie von mir. Und sag ihr lieber nichts von meiner Verwandlung.«
Er entfernte sich mit raschen Schritten. Alex sah ihm nach. Smithers eilte eine Treppe hinauf und verschwand dann hinter einer Ecke. Alex musste an die Werbung für ein Schlankheitsmittel denken, die er in einer Zeitung gesehen hatte. Wie hatte der Slogan noch mal gelautet? In jedem dicken Menschen steckt ein dünner, der sich befreien will. Genau das hatte er gerade auf dramatische Weise vorgeführt bekommen – er hätte es nicht geglaubt, wenn er es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte.
Alex nahm denselben Weg zurück, den er gekommen war, und blieb dabei ständig auf der Hut vor neuen Angreifern. Vielleicht irrte Smithers sich ja und die Leute von Scorpia suchten doch ihn. Eine Gruppe von Touristenpolizisten in weißer Uniform rannte an ihm vorbei. Gestern das Goldene Haus und heute der Souk! Bestimmt wunderte sich ganz Kairo, was hier los war. Sämtliche Läden hatten inzwischen zugemacht. Alex schloss sich einer Schar verängstigter Touristen an, die zum Ausgang des Souk strebte.
Es gelang ihm, die Brücke wiederzufinden, die er mit Smithers überquert hatte. Er wollte ein Taxi anhalten, doch das war aussichtslos. Sämtliche Taxis waren bereits von Touristen in Beschlag genommen, die in ihre sicheren Hotels zurückkehren wollten. Außerdem war der Verkehr sowieso zum Erliegen gekommen. Offenbar hatte die Polizei überall Straßensperren errichtet.
Alex sah auf die Uhr. Kurz nach eins. Er konnte den Flieger immer noch kriegen. Jack hatte ihm ihr Handy geliehen und er rief sie damit in der Wohnung an. Niemand hob ab. Seltsam … Vielleicht hatte er sich verwählt. Jack hatte ganz sicher gesagt, sie würde auf seinen Anruf warten. Er versuchte es noch einmal und ließ es zehnmal klingeln, aber wieder vergeblich. Wo war sie nur?
Alex beschlich ein äußerst ungutes Gefühl. Jack hätte die Wohnung nicht verlassen. Sie hatte vielleicht von dem Großalarm im Souk erfahren, aber sie wäre nicht in die Stadt gefahren, um ihn zu suchen. Wenn sie also nicht ans Telefon ging, wo war sie dann?
Er war auf sich allein gestellt. Smithers war verschwunden und er konnte niemanden sonst anrufen. Hastig drängte er sich in der Mittagshitze durch die Menschenmenge und ließ den Souk hinter sich zurück. Er folgte der Hauptstraße zur Stadtmitte und sah sich immer wieder nach einem Taxi, Bus oder sonstigen Fahrzeug um, das ihn mitnehmen konnte. Sein Unbehagen wuchs von Minute zu Minute. Er musste sofort nach Hause zurückkehren.

Die Totenstadt
A m Opernplatz, einem weitläufigen, von modernen Geschäften und hässlichen Büros gesäumten Areal, konnte er endlich ein Taxi anhalten. Für die Rückfahrt nach Golden Palm Heights brauchte er eine Stunde. Die Hälfte der Zeit standen sie im Stau und er schwitzte auf dem Rücksitz still vor sich hin.
Er rief noch dreimal in der Wohnung an, aber es nahm keiner ab. Die Fantasie drohte mit ihm durchzugehen und er musste sich zwingen, nicht das Schlimmste anzunehmen. Denn eines stand fest: Wenn Jack die Wohnung verlassen hätte, weil es ein Problem mit der Schule oder den Flugtickets gab, hätte sie ihn vorher angerufen. Ihr Schweigen war kaum auszuhalten. Alex umklammerte das Handy, bis ihm die Finger schmerzten, und hoffte inständig, dass es gleich klingeln würde.
Außerdem musste er immer wieder an Smithers

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