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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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Erinnerung bleiben! Das schwöre ich dir! Düsteres braut sich in ihr zusammen und bevor sich ihre Stimmung auf das Pferd überträgt, beschließt sie, Amparo zu den anderen auf die Koppel zu lassen.
    »Es ist schließlich nicht deine Schuld, dass Onkel Kurt so einen fiesen Sohn hat, was, Amparo?«
     
    Während der nächsten Tage stürzt sich Alexa mehr denn je in die Arbeit. Stunde um Stunde trainiert sie auf dem Sandplatz, reitet Dressur und übt auf dem Parcours. Urban hilft ihr dabei. Er baut die Hindernisse um, legt die Stangen höher oder verändert den Abstand. Alexa findet abends kein Ende, legt eine fast schon krankhafte Arbeitswut an den Tag. Vorbei die lauschigen Abendstunden, als sie noch gemütlich mit Urban fachsimpelte, während die Pferde schon am Heu zupften. Zu solchen Gelegenheiten hatte Alexa immer zwei Flaschen Dunkelbier organisiert und versuchte dann, so viel wie möglich von Urbans Pferdeerfahrung mitzukriegen. Doch jetzt findet sie kaum noch Zeit für einen Plausch. Sie gibt sich erst zufrieden, wenn die Pferde so gehen, wie sie es will. Wenn im Stall dann endlich das Licht ausgeht, ist sie todmüde und auch die Pferde sehnen sich nach Ruhe. Nur einer nicht: Chicolo.
    Chicolo frisst ungestört Hafer und Kraftfutter und schaut dem emsigen Treiben auf dem Sandplatz mit wachsender Unruhe zu. Mit ihm wird seit Neuestem nur noch geschmust ... und außer gemächlicher Bewegung in der Führmaschine darf er kein Bein rühren.
    Alexa sitzt auf Simone, als sie Kurt bemerkt, der von der Veranda her auf sie zukommt. Von Sierra begleitet, stützt er sich mit den Unterarmen auf der Umzäumung auf und schaut Alexas Lektionen eine Weile zu.
    »Mach nicht zu viel, Alexa, ich habe eben mit Flavio ausgemacht, dass wir heute Abend noch rausgehen.«
    Alexa galoppiert auf Kurt zu und pariert Simone genau vor ihm durch. Der findet: »Sie geht wirklich sehr schön, muss dir ein dickes Kompliment machen! Willst du sie für heute Abend nehmen?«
    »Ja, ich reite sie sehr gern. Flavio nimmt ja Chicolo, wie ich gehört habe.«
    »Du denkst wahrscheinlich, er tut es nur, um dich zu ärgern, was?«, schmunzelt Kurt.
    »Nicht direkt ...«, gibt Alexa zögernd zu.
    »Lass ihm doch den Spaß, schließlich hast du Chicolo ja jeden Tag. Flavio wird schon nichts kaputt machen, er reitet schließlich auch schon jahrelang. Und er ist ein guter Reiter!«
    »Ich sage ja auch gar nichts. Nimmst du Lucifer? Oder Corina? Die geht zurzeit ausgezeichnet. Weißt du, dass sie den fliegenden Galoppwechsel beherrscht? Na? Wahrscheinlich nicht, hab ich recht? Gerando ist auch in Form. Nur Amparo würde ich noch nicht empfehlen ...«
    Kurt lacht, klopft mit seiner linken Hand zärtlich Simones Hals, während sich seine Rechte kraulend in Sierras flauschigem Fell vergraben hat. »Ich nehme den, der den Teufel im Leib hat.«
    Alexa schaut ihn schräg an. Wenn du dich da mal nicht täuschst, denkt sie, sagt dann aber augenzwinkernd: »Von der Sorte haben wir ja nur einen. Ich habe Lucifer allerdings schon geritten. Allzu spritzig wird er nicht mehr sein.«
    »Das genügt einem alten Mann wie mir vollkommen.«
    »Komm, komm, kokettier nicht immer mit deinem Alter. Wenn mich nicht alles täuscht, bist du genauso alt wie mein Vater, also dreiundvierzig. Und andere werden überhaupt erst mit siebzig Präsident – sagt er jedenfalls immer!«
    »Das ist typisch dein Vater. Aber erstens bin ich älter und zweitens erzählt er sicherlich auch immer mal wieder gern, dass Picasso noch mit zweiundachtzig Vater wurde!«
    »Sagen wir mal, seine Partnerin wurde Mutter!«
    »Was willst du denn damit sagen? He, pass auf, das ist eine Attacke gegen die Männlichkeit schlechthin! An welche Werte soll man denn noch glauben, wenn nicht daran?«
    Alexa lacht und zeigt ihm die Zungenspitze: »Es sind wohl auch in anderen Ehen schon mal jüngere Männer eingesprungen – oder meinst du nicht? Und wollten wir nicht eigentlich ausreiten? Weiß Urban denn schon Bescheid?«
    »Ist ja gut, du kleiner Naseweis, ich gehe ja schon. Vielleicht ist man dazu in meinem Alter ja gerade noch fähig!« Kopfschüttelnd dreht er sich um, übersieht dabei aber Sierras zarte Pfote direkt hinter ihm. Sierras schrilles Aufjaulen fährt nicht nur ihm in die Glieder, sondern auch Simone und Alexa. Vor allem Simone. In bewährter Manier macht sie einen Senkrechtstarter und schießt los, während Alexa nach den Zügeln greift. Aber Alexa ist schlauer geworden: Als Simone aus voller Fahrt

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