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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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ganz heiß. Dass mir bei den Stiefeln aber auch die Laschen immer gleich kaputtgehen müssen, schimpft sie, und betrachtet sich nochmals im großen Wandspiegel. Nicht schlecht, allerdings etwas ausdruckslos um die Augen herum, stellt sie selbstkritisch fest. Sie flitzt wieder ins Bad und zieht den schwarzen Kajalstift über das untere Lid. So. Das sieht schon ganz anders aus. Die Lippen sind auch etwas blass. Versuchsweise gibt sie etwas von ihrem noch unbenutzten bordeauxfarbenen Lippenstift darauf. Affig, findet sie und wischt es schnell wieder weg. Wir wollen es ja auch nicht übertreiben. Mit ihrer Daunenjacke unter dem Arm und einem roten Stirnband in der Hand geht sie zum Frühstück.
    »Hallo«, ruft Friedhelm ihr entgegen. »Es kommt noch eine Prinzessin!«
    Alexa kann sich den Sinn seiner Worte nicht erklären. Bin ich so sehr aufgetakelt?, fragt sie ihre innere Stimme. Nein, beruhigt sie sich. Ein bisschen zurechtgemacht. Das ist alles. Ist ja schließlich auch Weihnachten. Sie geht zu ihrem Frühstückstisch, den sie schon lange mit Irene teilt. Da wird ihr einiges klar. Irene ist geschminkt. Das verändert sie völlig, macht aus dem raubeinigen Kameraden plötzlich eine hübsche erwachsene Frau.
    »Hallo, Teufel, was ist denn mit dir los, du siehst ja richtig gut aus!«, entschlüpft es Alexa.
    Irene lacht. Die dunkelrot geschminkten Lippen heben das Weiß der Zähne stark hervor. Alexa betrachtet die Metamorphose staunend.
    »Zur Feier des Tages verkleide ich mich mal als Frau!« Sie sagt es laut genug, alle lachen.
    »Pass auf, du kriegst Konkurrenz«, grölt das Pickelgesicht und grinst Frank breit an. »Jetzt werden sie alle hinter ihr her sein!«
    »Irene, wie konntest du mir das antun!« Scheinbar hilflos streckt Frank die Hände zum Himmel.
    Alles johlt. Friedhelm hämmert vor Begeisterung mit der Faust auf den Tisch, sodass die Teller hüpfen und der Kaffee überschwappt.
    »He, du Quatschkopf«, schimpft der Schönling und rettet seinen Kaffee, indem er die Tasse hochhält. »Pass doch auf. Jetzt habe ich den ganzen Salat auf der Untertasse schwimmen!«
    »Ach nein, wie entsetzlich«, flötet Friedhelm und verdreht kokett die Augen.
    Das bringt die anderen noch mehr zum Lachen.
    »Idiot!«, zischt der Schönling und stellt seine Tasse wieder ab.
    »Was? Wie bitte?«, säuselt Friedhelm und legt eine Hand hinters Ohr. »Ich höre rechts so schlecht. Würdest du das noch mal wiederholen?« Seine Augen sprechen eine andere Sprache als seine Stimme.
    »Willst du behaupten, ich sei schwul?«, faucht Schönling Jürgen.
    »Willst du behaupten, ich sei ein Idiot?«, grollt Friedhelm zurück.
    Irene springt auf.
    »Mein Gott, ihr Kindsköpfe. Dass du es aber auch nie lassen kannst,
    Friedhelm, alter Raufbold!«
    »Wie? Was mischt du dich da ein?« Friedhelm ist ebenfalls aufgestanden und schaut Irene böse an. »Geht dich das etwas an? Musst du immer deine Nase in meine Angelegenheiten stecken?«
    Blitzschnell fällt Alexa ihr erster Eindruck von den beiden ein, als sie vor Wochen die Szene auf der Stallgasse mitbekommen hatte. Was habendie beiden bloß miteinander? Irene ist doch sonst kein Schläger. Jürgen streicht seinen blonden Haarschopf zurecht. Das Blatt wendet sich. Also wird von ihm wenigstens kein schlagender Männlichkeitsbeweis verlangt. Heimlich atmet er auf.
    Irene schimpft indessen weiter.
    »Es geht mich schon was an, wenn du hier eine Schlägerei anzettelst. Was anderes kannst du ja nicht!«
    »Du, sei vorsichtig. Wir geraten sonst doch noch einmal ganz böse aneinander!« Vielsagend reibt er sich die Hände.
    »Na, und wenn schon. Ich warte sowieso schon lange darauf!«
    Ausgerechnet Irene und Friedhelm. Die sie beide gern hat. Das ist Alexa nun doch zu dumm.
    »Jetzt hört schon auf. Ihr werdet euch doch nicht prügeln wollen. Und das noch an Weihnachten. Komm, Irene, setz dich wieder. Friedhelm meint es sicher nicht so!«
    »Woher willst du denn das wissen«, fährt Irene jetzt Alexa an.
    »Ich behaupte es einfach«, lacht Alexa. »Jetzt setzt euch wieder und vertragt euch, oder auch nicht. Verderbt uns mit eurer Albernheit aber nicht die Stimmung.«
    Zu Alexas Verblüffung wirkt das. Die anderen, die dem Geschehen abwartend zugeschaut hatten, klatschen Beifall, und die beiden Kampfhähne fügen sich der überwältigenden Mehrheit. Bald fliegen wieder zotige Witze von einem Tisch zum anderen, die Stimmung steigt enorm.
    »Was habt ihr bloß immer miteinander?«, fragt Alexa ihre

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