Alexander - der Roman der Einigung Griechenlands
ihm dient das Weltall zur Speise.
Da ist eine Mutter, sie frißt das Geborene trinkt dessen Schatten; da ist eine Mutter, sie hegt das Geborene hütet den Scheitel. Die Höhle der Zähne, die Höhle der Wärme; und draußen sind Krankheit und Hunger und Dürre und Eber und Drachen und drinnen. Die Göttin, sie hütet das göttliche Kind; die Ziege stillt Zeus, den der Vater wohl fräße; Isis gebar Horos, den der Skorpion sticht, da schafft sie ihn neu durch den Zauber. Fisch aus dem Meer, fällst zurück in das Meer; Knabe und Phallos, Kabir, dringt wieder hinein in die Höhle, befruchtet und stirbt, o Jüngling, Frühling Geliebter, gestorben geboren gestorben geboren, die Ziege die Hündin die Kuh die Sau die Taube die Biene die Mutter die Frucht ist geborgen.
Der Mutter die Schlange, der Mutter das Kind, der Mutter der Phallos. Wird Same wird Halm wird geschnitten. Die Göttin gebiert und erwählt und vermählt und verschlingt. Die fruchtbare Jungfrau gehört keinem Mann, ihr gehört jeder Phallos. Wir opfern den Jüngling, Mutter, den Frühling, damit du ihn wieder gebierst; dein Priester, Mutter, berauscht sich und rast– er tötet den Eber den Stier, er opfert dir Dolden und Kolben und Phallos, er schneidet, er kreischt, er verstümmelt sich selbst, er bringt dir das Opfer, Göttliche Mutter, damit du die Welt neu gebierst. Der heilige Priester mag leben für dich wenn die Jünglinge sterben, Göttliche Mutter, er gab dir ja alles. Blut ist die Nahrung, die Nahrung bringt Frucht.
Ich geh auf die Jagd. So wahr du mir lebst, ich hab mich der Menschen bemächtigt, und es war erquickend für mein Herz. Da trank sie davon und es war köstlich und sie berauschte sich und erkannte die Menschen nicht, ihre Mähne rauchte von Feuer, ihr Rücken hatte die Farbe von Blut, ihr Antlitz glühte wie die Sonne, ihr Auge glühte von Feuer. Und Blut jeden Mond, und Frucht jeden Mond. Verschneiden und sterben, stutzen und ernten. Und er entmannte sich unter der Kiefer, er wurde die Kiefer, er wird an die Kiefer gehängt und als Kiefer gefällt.
Scher die Haare für die Mutter, scher den Bart, schneid den Halm. O Herrin, behalt für dich deinen Reichtum, mir genügt mein Gewand und mein Hemd, meine Nahrung– eß ich doch göttliche Speisen, trink ich doch Königswein. Ein Palast bist du, der die Helden zerschmettert, ein Jaspis, der geraubt ist aus Feindesland. Welchen Gatten liebtest du denn ewig, welcher deiner Buhlen konnte dich fesseln mehr denn Tammuz, den du jährlich tötest und jährlich beklagst, der dich jährlich befruchtet und liebt und verläßt? Du liebtest den Löwen und grubst ihm Fallen; das Roß liebtest du und gabst ihm Peitsche, Geißel und Sporn; du liebtest den Hirten, den Hüter, der täglich Zicklein dir schlachtet– du schlugst ihn, hast ihn in einen Wolf verwandelt; ihn verjagen die eigenen Hüteknaben, und seine Hunde zerfleischen ihn; und deinen Sohn, den Vielen, nach dem Beilager machtest du ihn zur Fledermaus, blindlings fliegt er und versengt sich die Flügel an deiner Sonne.
Isis war ich, Mutter und Schwester und Gattin dem Einen, Osiris, doch ihn zerstückelte Seth, sein Bruder und Feind. Ich hab ihn gesucht und beklagt und gefunden, erkannt und wiedergeboren, mich Jahr um Jahr mit ihm vermählt. Horos den Sohn, den Vater der Fürsten, trieb ich zum Kampf gegen Seth, doch als ich mich seiner erbarmte, zürnte Horos und schnitt mir den Kopf ab, da gab Thoth ihn mir verzaubert zurück und setzte ihn auf meine Schultern und ich war die erste der Kühe und stillte meine vier Söhne von Horos dem Vater den zeugte der tote Osiris mit dem Fisch, der sein Glied war.
Es reitet die Göttin; mit gespreizten Beinen reitet sie auf einem Schwein. Am-it, sie frißt die Seelen der Verworfenen nach dem Gericht– vorn ist sie Krokodil, in der Mitte Löwin, hinten ein Flußpferd. Sie erntet den Sohn, das Getreide; sie schlachtet die Menschen, sie watet in Blut bis zum Nacken, die Leber schwillt von Gelächter, das Herz ist voll Freude, sie jubelt; die weiße Mondkuh gebiert den Stier, sie wohnt ihm bei, sie tötet den Stier. Bestattet den Jüngling im Moor, in der Erde, gebt ihn dem Schoß seiner Mutter zurück.
Viele Dinge blieben für Olympias Rätsel, jedenfalls in den Einzelheiten. Was im Tempel geschah, bekümmerte sie kaum; das war für die gewöhnlichen Menschen, die zu den Göttern wollten oder Nachwuchs und Reichtum erhofften oder sich in den Mysterien verloren. Die wichtigen Dinge ereigneten
Weitere Kostenlose Bücher