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Alias - Moederischer Nebenjob

Alias - Moederischer Nebenjob

Titel: Alias - Moederischer Nebenjob Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Peyton Roberts
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auf dem sanft dahinströmenden Wasser der nachtschwarzen Seine. Es lag etwas unendlich Friedliches darin, langsam den Fluss hinabzudriften und die kühle Nachtluft zu genießen.
    Zumindest bis zu dem Augenblick, als Sydney bemerkte, dass sie direkt auf eine Flussgabelung zusteuerten.
    »Noah!«, rief sie, unschlüssig darüber, was sie nun machen sollte.
    Er sprang so jäh auf, dass er heftig mit dem Kopf an die niedrige Kabinendecke stieß. »Was ist los?«
    »Vor uns gabelt sich der Fluss. Wo soll ich lang?«
    Er machte Anstalten, ihr zu Hilfe zu eilen, doch als er vernahm, was ihr Problem war, stöhnte er verärgert auf. »Und deshalb bescheren Sie mir beinahe einen Herzinfarkt?«, schimpfte er. »Ist mir egal. Treffen Sie eine verantwortungsbewusste Entscheidung.«
    Sie nickte und riss das Steuer nach rechts. Noah wandte sich wieder seinem Überwachungsgerät zu.
    »Schon irgendwas Brauchbares entdeckt«, fragte Sydney, bevor er sich wieder die Kopfhörer aufsetzen konnte.
    »Bis jetzt noch nicht. Ich hab die Fotos durchgesehen, die Sie mit Ihrem Ohrring gemacht haben - von den Verkäuferinnen und von Monique Larousse -, und sie dem SD-6 übermittelt, damit man dort überprüfen kann, ob eine dieser Personen in unserer Datenbank bekannter Agenten auftaucht.«
    »Monique Larousse? Aber ich bin ihr doch nie begegnet.«
    »Schwarzhaarige Puppe? Die mit dem Nacht-der-lebenden-Toten-Teint?«
    »Das war Monique Larousse?«, fragte sie verblüfft und erinnerte sich nun wieder an die äußerst übellaunige Frau, die sie nur für einen kurzen Moment gesehen hatte.
    »Ein paar von den Kameras, die Sie positioniert haben, funktionieren nicht«, fuhr Noah fort.
    »Was meinen Sie damit, sie funktionieren nicht?«, brauste sie auf. »Ich habe sie ordnungsgemäß angebracht!«
    »Wahrscheinlich haben Sie das. Aber diese Technologie ist noch nicht ganz ausgereift. Sehen Sie, so winzig kleine Kameras.« Er zuckte mit den Schultern. »Manchmal gehen sie einfach kaputt. Manchmal stößt jemand, ohne es zu merken, dagegen. Und manchmal kommt es zu irgendwelchen Störungen.«
    »Was für Störungen?«
    »Lassen Sie mich das hier zuerst einmal fertig machen, okay? Danach werde ich Ihnen alles erklären, was Sie wissen wollen.« Im nächsten Moment saß der Kopfhörer erneut auf seinem Kopf, und Noah war wieder ganz in seine Arbeit vertieft.
    Ein großes Touristenschiff hatte zu ihnen aufgeholt und setzte gerade zum Überholen an. Sydney steuerte ein wenig näher zum Ufer und ließ es passieren. Das Schiff befand sich bereits ein gutes Stück vor ihnen, als plötzlich dessen Scheinwerfer aufflammten und die Turmspitzen einer prächtigen Kathedrale erhellten. Vor lauter Ehrfurcht hielt Sydney den Atem an.
    »Meine Damen und Herren, Notre Dame«, schallte es von den Lautsprechern des Touristenschiffes zu ihr herüber, doch Sydney hätte dieses Hinweises nicht bedurft. Die alte Kathedrale bot in dem um sie herumgeisternden Scheinwerferlicht einen schier unglaublichen Anblick, wuchs und türmte sich immer höher und weiter in den Himmel hinauf, je näher sie herankamen. Sydney stellte sich die unzähligen geplagten Arbeiter vor, die dies alles vollbracht und ihr Leben einem Traum gewidmet hatten, den vollendet zu sehen den meisten in ihrem kurzen Dasein versagt geblieben war. Diese Generationen gottgläubiger und mörderisch hart arbeitender Menschen hatten etwas geschaffen, das sich in seiner Schönheit und Erhabenheit scheinbar über alles Irdische erhob.
    »Hey, was sagen Sie dazu?«, rief Noahs Stimme sie wieder in die Gegenwart zurück. »Ich glaube, ich hab Ihr Paket gefunden.«
    »Das aus dem Lieferwagen?«, fragte sie aufgeregt.
    »Sehen Sie selbst.«
    Er hob das Überwachungsgerät vom Tisch, kam damit zur Einstiegsluke hinüber und hielt den Bildschirm so, dass Sydney ihn gut sehen konnte. Dann drückte er eine Taste, und ein Videofile-Ausschnitt wurde gestartet.
    In dem Wiedergabefenster tauchte die verlassene Kellertreppe des Modehauses auf. Plötzlich öffnete sich eine der seitlichen Türen, und ein großer und kräftiger glatzköpfiger Mann trat in den Flur, auf den Armen ein längliches, in Plastikfolie gewickeltes Paket.
    »Das ist Arnaud, und das ist das Paket!«, rief Sydney aus.
    »Schauen Sie weiter«, forderte Noah sie auf.
    Arnaud machte ein paar Schritte auf die Innentreppe zu, schien dann jedoch zu zögern. Im nächsten Moment legte er seine Last auf dem Boden ab und machte sich daran, die schwarze Plastikfolie zu

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