Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alias - Moederischer Nebenjob

Alias - Moederischer Nebenjob

Titel: Alias - Moederischer Nebenjob Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Peyton Roberts
Vom Netzwerk:
tiefdüsteren Wasser.
    »Geben Sie Gas!«, schrie Noah und warf das Überwachungsgerät auf den Tisch in der Kabine. Die daran befestigten Kopfhörer wurden unsanft von Sydneys Ohren gerissen und polterten die Treppe hinab. Mit einem Satz war Noah am Steuerstand und drückte den Schubregler
    bis zum Anschlag nach vorn.
    Stotternd und Rauchwölkchen ausspuckend protestierte der Motor, bevor er aufheulend auf Höchstgeschwindigkeit ging. Sydney wurde durch die jähe Beschleunigung nach hinten gerissen und konnte sich gerade noch am Steuerrad festhalten. Ihr Hut flog über Bord und nahm die Sonnenbrille, die noch immer an ihm steckte, mit sich ins nasse Grab. Um ihr Gleichgewicht ringend, versuchte Sydney den Kurs zu halten, während sie mit Volldampf die Seine hinunter jagten.
    »Ist das nicht ein bisschen zu auffällig?«, brüllte sie Noah über den Motorenlärm hinweg zu.
    »Nicht, wenn sie hinter uns her sind. Yep. Wie ich's mir dachte!«
    Sydney warf alarmiert einen Blick über die Schulter. Auf dem kleinen Boot hinter ihnen flammten sämtliche Lichter auf, und mit aufheulenden Maschinen nahm es die Verfolgung auf. Der Abstand, den Sydney zwischen sich und das fremde Boot gebracht hatte, wurde zusehends geringer.
    »Sie müssen häufiger die Richtung ändern«, rief Noah, während er im Heck niederkniete und seine Waffe zog. »Davonfahren können wir ihnen nicht, also müssen wir sie irgendwie abhängen.«
    »Wie soll ich sie denn hier mitten auf dem Fluss abhängen?«, schrie Sydney panisch zurück.
    Noah hatte seine Unterarme bereits auf die hintere Reling gestützt, die Waffe auf die sich unaufhaltsam nähernden Verfolger gerichtet. »Sie sind der Steuermann. Lassen Sie sich was einfallen.«
    Sydney hielt das Lenkrad fest umklammert, während beide Boote weiter den Fluss hinunterpreschten. In Anbetracht der laut röhrenden Motoren und der buchstäblichen
    Welle, die sie machten, schien es so gut wie sicher, dass jeden Moment die Wasserschutzpolizei aufkreuzen würde.
    Was nicht einmal das Schlechteste wäre, dachte Sydney. Zumindest würden die Beamten nicht versuchen, sie umzubringen; etwas, dessen sie sich hinsichtlich der Insassen des Bootes hinter ihnen, wer immer sie auch sein mochten, nicht so sicher war.
    »Sie holen auf. Tun Sie irgendwas!«, bellte Noah sie
    an.
    Sydney riss das Steuer hart nach links und drehte es, Hand über Hand, so weit wie möglich herum. Das Heck des Bootes brach aus, schlingerte ein paar Mal hin und her wie der außer Rand und Band geratene Schwanz eines Fischs. Verzweifelt begann sie, gegenzulenken, doch das Boot hatte bereits eine Wende um zweihundertsiebzig Grad vollzogen und raste nun direkt aufs Ufer zu. Gerade noch rechtzeitig schaffte sie es, ihren Kamikazekurs zu korrigieren, mit dem Ergebnis, dass der Bug nun flussaufwärts wies und sie in eben die Richtung fuhren, aus der sie gekommen waren.
    »Ja! Sehr gut!«, rief Noah ihr anspornend zu.
    Der Puls in ihrer Halsschlagader hämmerte wie eine Nähmaschine, und wenn sie nur fünf Sekunden Zeit gehabt hätte, um über das nachzudenken, was sie hier tat, hätte sie sicher das Handtuch geworfen. Diverse Hormonausschüttungen, ausgelöst durch Angst, Stress und Panik, vermischten sich in ihrem Blut zu einem Cocktail, dessen Wirkung sie bis an ihre Grenzen trieb.
    Gehetzt warf sie einen Blick nach hinten. Das andere Boot hatte ebenfalls gewendet, doch bei diesem Manöver einiges an Zeit verloren. Vor ihr teilte sich abermals der Fluss. Sydney steuerte hart nach rechts und lenkte das
    Boot an einer kleinen Insel zu ihrer Linken vorbei. Das andere Boot folgte ihnen, das Manöver früh genug erkennend, ohne Probleme.
    »Das ist die Île Saint-Louis«, rief Noah ihr über die Schulter hinweg zu. »Direkt dahinter kommt die Insel mit Notre Dame. Versuchen Sie zwischen beiden hindurchzukommen, vielleicht können wir die Typen so abhängen.«
    Kurz darauf konnte Sydney an Backbord die schmale Passage auftauchen sehen. Das Verfolgerboot fuhr erneut mit voller Kraft und hatte bereits wieder bis auf wenige Meter aufgeschlossen. Sydney hielt die Luft an und riss das Steuer nach links. Abermals drohte das Heck auszubrechen.
    »Wir schaffen‘s nicht!«, schrie sie zu Noah hinüber.
    Die Wasserstraße zwischen den beiden Inseln befand sich nun in einem Winkel zu ihrem Boot, der annähernd eine volle Wende erforderlich machte, um heil auf der anderen Seite herauszukommen. Sydneys Boot würde bestenfalls neunzig Grad schaffen und dann gegen

Weitere Kostenlose Bücher