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Alias - Moederischer Nebenjob

Alias - Moederischer Nebenjob

Titel: Alias - Moederischer Nebenjob Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Peyton Roberts
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entfernen. Sydney beugte sich ein wenig vor und sah etwas Rotes aufblitzen, bevor Arnaud mit einem Ruck den Rest der Folie herunterriss und einen langen und schweren dunkelroten Stoffballen zutage förderte.
    »Na toll«, ächzte sie enttäuscht auf. »Das sollten wir aber schleunigst dem Hauptquartier melden.«
    »Er kommt später noch einmal zurück und schafft die Plastikfolie nach draußen. Ich schätze, um oben keinen unnötigen Ärger zu bekommen - wovon wir allerdings ohnehin nicht viel mitbekommen hätten, denn oben funktioniert keine einzige Kamera.«
    »Nicht eine?«
    »Nein. Wir haben nur diese hier und die im Treppenhaus. Und weder die eine noch die andere hat irgendwelche interessanten Erkenntnisse erbracht.«
    »Finden Sie das nicht ein bisschen seltsam?«, fragte sie. »Ich meine, dass alle drei Kameras im Erdgeschoss ausgefallen sind, während ausgerechnet die beiden, die sich nicht dort befinden, anstandslos funktionieren?«
    Noah nickte nachdenklich. »Ja. Das ist in der Tat ein bisschen seltsam. Es gibt Mittel und Wege, die Übertragung von Kamerasignalen zu unterbinden. diverse Störsender zum Beispiel. Auch der SD-6 besitzt einige von diesen Dingern, aber nur welche mit sehr geringer Reichweite und einer zeitlichen Kapazität von lediglich ein paar Minuten am Stück. Wir haben nichts, mit dem man eine komplette Etage ins graue Dunkel tauchen könnte, und das gleich für mehrere Stunden.« Er machte eine Pause, bevor er zerknirscht hinzufügte: »Zumindest nichts, von dem ich weiß.«
    »Wenn wir so etwas hätten, wüssten Sie davon, davon
    bin ich überzeugt.«
    Ein schiefes Grinsen erschien auf Noahs Gesicht. »Sie sind so naiv«, sagte er. »Vergessen Sie nicht, dass es das Geschäft der CIA ist, Informationen zu sammeln, und nicht, sie herauszugeben - nicht einmal an uns. Manchmal habe ich das Gefühl, je mehr ich erfahre, desto weniger blicke ich durch.«
    »Also, was machen wir?«, fragte Sydney. »Noch mal hin und weitere Kameras verstecken?«
    »Vielleicht. Hier, setzen Sie das mal auf«, sagte er und reichte ihr den Kopfhörer. »Ich hab hier noch eine merkwürdige Sache.«
    Sydney ließ das Steuerrad gerade lange genug los, um nach dem Kopfhörer zu greifen und ihn sich um den Nacken zu legen. Ohne ihren Hut abzusetzen, schob sie sich die gepolsterten Lautsprecher über die Ohren.
    »Das Folgende stammt von der Abhörwanze in Ihrem Anproberaum«, erklärte ihr Noah und rief eine Sounddatei auf. »Um die Wahrheit zu sagen, ich hielt es zunächst für reine Verschwendung, dort eine Wanze anzubringen - viel zu öffentlich -, aber sie hat uns letztlich den einzigen Anhaltspunkt geliefert, den wir im Augenblick haben.«
    Er startete die Wiedergabe-Taste.
    Im ersten Moment war nichts zu hören als Stille. Dann nahm Sydney schwache Fußtritte wahr. Metallscharniere quietschten; eine Tür schloss sich leise. Abermals Schritte, diesmal wesentlich lauter - offenbar war jemand in den Umkleideraum gekommen. Wieder ein paar Fußtritte, gefolgt von einem schabendem Geräusch. dann nichts mehr. Noch eine geschlagene Minute verbrachte Sydney mit Lauschen, doch es war kein einziger Laut mehr zu hören.
    »Was meinen Sie, was das für ein Geräusch war?«, fragte sie.
    Noah schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Komisch ist vor allem die abrupte, völlige Funkstille bis zum Ende der Aufzeichnung. Als ob jemand einfach vom Erdboden verschwunden wäre.«
    Mit großen Augen sah Sydney ihn an. »Dieser Agent des K-Direktorats«, erinnerte sie sich. »Der, den man hineingehen, doch nie wieder herauskommen gesehen hat.«
    »Interessant, nicht wahr?«
    Noah startete die Aufzeichnung erneut, damit Sydney sie sich ein zweites Mal anhören konnte. »Sie sind in diesem Umkleideraum gewesen, nicht ich«, sagte er. »Haben Sie irgendeine Idee, was in dem Zimmer so ein Geräusch verursachen könnte?«
    »Nicht wirklich.« In Gedanken ging sie alle Einrichtungsgegenstände durch, die sich in dem Raum befunden hatten, als ihr Blick plötzlich auf etwas fiel, das sie alles andere schlagartig vergessen ließ.
    »Noah!« raunte sie ihm eindringlich zu. »Ein Boot!«
    Hinter ihnen, sich leicht links haltend, war ein kleines Boot bis auf etwa zwanzig Meter an sie herangekommen. Und im Gegensatz zu all den anderen Schiffen auf dem Fluss fuhr dieses hier völlig ohne jede Beleuchtung; nicht einmal die vorgeschriebenen Signallichter waren eingeschaltet. Der schmale Rumpf war kaum mehr als ein dunkler Schatten auf dem

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