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Alibi in High Heels (German Edition)

Alibi in High Heels (German Edition)

Titel: Alibi in High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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befand mich in einem Hotelzimmer, das meinem ziemlich ähnlich sah, bis auf die Tatsache, dass dieses hier in blassem Rosa eingerichtet war und nicht in sonnigem Gelb. Neben der Tür standen zwei zueinander passende Vuitton-Koffer, und die Schränke waren verdächtig leer.
    Ich senkte den Blick und sah, dass ich auf einem Himmelbett saß, mit dem Rücken zum Bettpfosten. An dem gegenüberliegenden Pfosten saßen Mom und Mrs Rosenblatt inmitten eines Meers aus winzigen Kissen, Rücken an Rücken, der Pfosten zwischen Ihnen, Arme und Beine mit grauem Isolierband zusammengebunden. Über Mrs Rosenblatts Mund klebte fest ein Stück Isolierband. Das von Moms Mund hatte sich an einer Seite gelöst, sodass ihre wund aussehenden Lippen zu sehen waren – die, wie ich jetzt sah, sich immer noch bewegten.
    » … und dann hat sie uns einfach hier zurückgelassen, und ich hatte keine Ahnung, ob du tot bist oder noch lebst. Ich war überzeugt, sie hätte dich umgebracht, Maddie. Oh, Liebes, ich bin ja so froh, dass es dir gut geht!«
    Ich bezweifelte zwar, dass gut meinen aktuellen Zustand adäquat beschrieb, aber immerhin lebte ich tatsächlich noch, wie ich feststellte, als ich mit Fingern und Zehen wackelte. Doch als ich das Gleiche mit den Armen tun wollte, bemerkte ich, dass sie mit Isolierband gefesselt waren. Auch um meinen Bauch war es mehrfach gewickelt worden, sodass ich mich kaum rühren und nur ein bisschen hin und her rutschen konnte. Und mein gesundes Bein war am Knöchel mit dem Gips des anderen zusammengebunden.
    »Mir geht es gut, Mom«, sagte ich. Doch es hörte sich eher wie »Mömpf, uhuum, mum« an.
    »Mmmm, mmmm«, erwiderte Mrs Rosenblatt und zuckte mit den Schultern.
    »Komm, Maddie, versuch mal, näher ranzurücken. Vielleicht kann ich das Klebeband abziehen.«
    Ich schlängelte mich so weit zu ihr hin, wie ich konnte, doch vergeblich. Dafür tat mir jetzt der Rücken weh. Mir kamen die Tränen.
    »Okay, okay, keine Panik«, sagte sie, obwohl sie genauso ängstlich guckte wie ich. »Vielleicht komme ich mit meinem Zeh dran.«
    Mein erster Gedanke, als ich auf Moms grellroten Lack blickte, war: Igitt! Der nächste, dass es tatsächlich klappen könnte. Und ein Zeh im Gesicht war immer noch sehr viel besser als alles, was Charlene für uns geplant hatte, wenn sie wieder zurück war.
    Ich beugte den Kopf vor und schob das Kinn heraus, so weit ich konnte. Mom rutschte auf dem Po vor und streckte sich yoga-würdig in meine Richtung. Doch uns trennten noch immer gute fünfzehn Zentimeter.
    Mrs Rosenblatt ruckelte näher, womit sie Mom ein bisschen mehr Spielraum gab, die es daraufhin noch einmal versuchte. Dieses Mal berührte ihr Zeh meine Wange. Sie gab nicht auf, und schließlich lockerte sich tatsächlich ein Eckchen. Ich drehte den Mund über die Schulter und rieb das Klebeband auf dem Stoff des Tanktops hin und her, bis es sich endlich so weit gelöst hatte, dass ich sprechen konnte.
    »Oh, Mom, du bist genial. Gott segne deine Faux-Pas-Pediküre.«
    »Mmmm, mmmm«, sagte Mrs Rosenblatt und ruckte das Kinn in meine Richtung.
    Sie und Mom drehten sich, um die Plätze zu tauschen, und ich machte Moms Akrobatenstückchen nach, indem ich meine roten Pumps abstreifte und mit dem Zeh über Mrs Rosenblatts Wange rieb, bis sich eine winzige Ecke des Klebebands ablöste.
    »Mein Gott, ich glaube, so lange habe ich noch nie geschwiegen«, sagte sie und rubbelte es an dem Träger ihres Kleides weiter herunter.
    Darauf hätte ich jederzeit eine Wette abgeschlossen.
    »Mom, was ist passiert? Wie seid ihr beide denn hier gelandet?«
    »Es war Charlene«, sagte Mom, was ich mir ja bereits gedacht hatte. »Maddie, sie war Gisellas Komplizin. Und ich glaube, sie hat sie auch umgebracht.«
    Ja, das glaubte ich mittlerweile auch.
    »Aber wie seid ihr hierhergekommen?«, fragte ich noch einmal. »Wie lange seid ihr denn schon hier?«
    »Nun, nachdem wir uns die Ausdrucke mit den Infos über den Diebstahl bei Corbett Winston angesehen hatten, die du uns dagelassen hattest, wollten wir der Sache nachgehen. Zuerst wollte dort niemand mit uns sprechen«, sagte Mom.
    »Und dann hatte deine Mutter die brillante Idee, dass wir uns als FBI -Agenten ausgeben sollten. Wir sagten Ihnen, wir würden gegen einen internationalen Ring von Juwelendieben ermitteln.«
    Ich verdrehte die Augen. »Und das haben sie euch geglaubt?«
    Mrs R. zuckte die Achseln.
    »Wie dem auch sei«, fuhr Mom fort, »schließlich hat dann der Geschäftsführer

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