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Alice@Hollywood

Alice@Hollywood

Titel: Alice@Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Bunzel , Andreas Gaw
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aber sofort nach Hause zu fahren und sich für das Verhalten ihrer Freunde zu entschuldigen. Dann würde Markus ihr zwar den Umgang mit mir und Steve verbieten, aber letztlich denken, dass Nina auch nur ein Opfer sei, und ihr verzeihen. Obwohl die Versuchung, ihren Macker zu verlassen, groß war, entschied sich Nina schließlich fürs Zurückfahren. Und dann passierte das, was Nina oft in solchen Situationen tut. Sie nahm Markus in Schutz, um selbst nicht wie ein eingeschüchtertes Weichei dazustehen.
    »Ihr müsst ihn auch verstehen. Er könnte wirklich genauso  gut alleine fahren. Aber wenn er sich schon bereit erklärt, uns entgegenzukommen, dann natürlich nicht umsonst.«
    Steve schüttelte den Kopf. Ob Nina auch dafür bezahlen müsse, wenn sie mit Markus schläft, wollte er wissen. Nina dachte kurz nach, der letzte Sex war schließlich schon eine ganze Weile her. Dann schüttelte sie den Kopf. Nein, nein. Dafür müsse sie natürlich nichts springen lassen.
    »Besonders viel wäre das ohnehin nicht wert .« Aber wenn sie mal Markus' Handy benutzen wolle, dann zahle sie ihm neunzehn Cent pro Minute. Das sei ein fairer Preis. Es war hoffnungslos. Ich beschloss, die Diskussion zu vertagen, und nahm mir vor, Nina in einer stillen Stunde noch einmal zu erklären, wie Beziehungen sicher nicht funktionieren. Wir drehten also um und fuhren zurück.
    Als Nina endlich den Mut fasste, ins Haus zu gehen, war es Nachmittag und Hamburg gestrichen. Damit war das letzte Fünkchen Hoffnung auf eine hemmungslose Nacht mit Steve an der Elbe erloschen. Etwas Zuversicht keimte dann aber doch in mir auf, als Steve vorschlug, stattdessen ins Grüne zu fahren. Wir könnten doch ein Picknick machen. Eine Decke hatte ich ohnehin im Auto. Mit Proviant, Plastikbesteck und Papptellern versorgten wir uns unterwegs bei Real-Kauf. Steve erstand zusätzlich noch eine Flasche Rotkäppchen Sekt - weil der Name so niedlich klingt -, zwei Gläser, eine Kühlbox und ein paar Blümchenservietten. Etwas enttäuscht zeigte er sich, als er feststellen musste, dass es in deutschen Supermärkten nur äußerst selten diese großen Tüten mit Eiswürfeln zu kaufen gibt, die in den USA gang und gäbe sind. Wir behalfen uns mit mehreren Großpackungen Wassereis, mit denen wir die Kühltasche ausstopften. Dann ging's ab in die Eifel. Das Wetter schien mitzuspielen. Die Sonne schaute neugierig hinter ein paar Quellwolken hervor, um unseren Ausflug keinesfalls zu verpassen. Bald fanden wir ein einsames Kornfeld, weit ab von Dörfern oder Bundesstraßen. Ich parkte am Rande eines Feldweges. Steve stapfte in den Weizen und trampelte einen Kornkreis in das Feld. Auf diesem Alien-Landeplatz breitete er die Decke mit unseren Köstlichkeiten aus. Ich testete, ob man unser Nest vom Weg aus sehen konnte. Das war nicht der Fall. Bingo. Steve war sehr bemüht um mich, schmierte mir sogar Sandwiches mit Tomate, Schinken, Mozzarella und Majo und fütterte mich mit Erdbeeren. Nicht ohne sich vorher zu vergewissern, dass ich auch nicht allergisch reagieren würde, denn schließlich hatte er »In Sachen Liebe« gesehen und wusste, was die roten Früchtchen mit dem Konkurrenten von Matthew Broderick angerichtet hatten.
    »Ich bin nur allergisch gegen schlechte Küsser !« , sagte ich.
    Energisch zog ich meinen Tiger näher an mich heran. Sekunden später rollte ich auf ihn und verschwieg, dass er dabei zwei Erdbeeren mit seinem weißen T-Shirt unter sich begrub. Ich hatte ihn, wo ich wollte. Steve gab mir einen langen Kuss, mit dem ich mich jedoch unter keinen Umständen zufrieden geben wollte.
    »Komm schon, das wird ein Homerun !« , weckte ich den sportlichen Ehrgeiz in ihm.
    Seine Küsse wurden leidenschaftlicher, seine Hand verschwand unter meiner Bluse. Die Vögel zwitscherten. Ich hatte plötzlich dieses Lied »Ein Bett im Kornfeld« im Ohr. Steve küsste meinen Hals und wanderte mit seiner Zunge langsam über meine Schulter, die die herabgleitende Bluse freigab.
    »Es ist Sommer, und was ist schon dabei. Die Grillen grillen, und es duftet nach Heu, wenn wir träumen !« , säuselte ich ihm zärtlich entgegen.
    Steve unterbrach seine Tournee über meinen Körper und sah mich verständnislos an.
    »Die Grillen grillen ?« , fragte er nach.
    Ich erklärte, dass die Grillen in dem Lied eigentlich singen, aber ich schon als Kind die Textzeile umgedichtet hatte. Als wir uns bildlich zwei feiste Grillen beim Barbecue vorstellten, war die romantische Stimmung erst mal

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