Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood
verliert, der wird schnell als Weichei abgestempelt. Und, verstehen Sie, Weicheier haben es nicht leicht im Knast.
Ich erinnere mich an diesen Weißen, mit dem ich in Soledad angekommen war. In der ersten Nacht, in der man uns aus der Isolierstation entlassen hatte, wurde ich von einem merkwürdigen Krach wach. Neben seinem Bett, das ein paar Meter von meinem entfernt war, standen drei Schwarze. Seine Augen waren vor Angst weit aufgerissen. Einer der drei Nigger hielt ihm ein Messer an den Hals. „Los, dreh dich um, Junge“ forderte er.
Der Kleine hatte keine andere Wahl. Ich werde nie seinen Gesichtsausdruck vergessen, als er sich vom Rücken auf den Bauch legte. Er war nackt bis auf die Decke, die über ihm lag. Der Typ mit dem Messer riss die Decke weg und legte sich auf den Jungen. Er stopfte sie ihm in denMund und schob ihm dann seinen Schwanz in den Arsch, ohne Rücksicht und ohne Gleitcreme. Seine Schreie waren herzzerreissend, unterdrückt nur durch die Bettdecke. Als er fertig war, missbrauchten ihn die anderen Nigger. Seine Schreie waren zu einem kläglichen Wimmern verkommen. Als sie sich an ihm erleichtert hatten, verschwanden sie alle in ihren Betten am Ende des Schlafsaals.
Bewegungslos lag ich in meinem Bett und hörte die ganze Nacht nichts anderes als das Schluchzen des Jungen. Ich habe mir in dieser Nacht geschworen, so Hardcore zu werden, dass mich niemand jemals so behandeln würde. Und schon bald sollte ich die Gelegenheit bekommen, mich zu beweisen.
HARDCORE
Ich hatte gelernt, dass Schlafsäle kein besonders sicherer Ort waren. Die Gefängnisse waren damals so überbelegt, dass ein Insasse erst eine Zeit lang absitzen musste um zu zeigen, dass er keinen Ärger machte. Wenn man sich die Zelle verdient hatte, wurde man einem Block zugeteilt und bekam sein neues „Zuhause“. Man hatte die Freiheit, sich tagsüber frei im Gefängnis zu bewegen und nachts die Sicherheit einer abgeschlossenen Zelle, wo man nicht angegriffen werden konnte. Was für ein Luxus.
Das Schließgeräusch am Abend wäre also ein entspannender Ton mit der Gewissheit auf einen ruhigen Schlaf. Wenn man aber dieses Geräusch im Schlafsaal vernimmt, dann ist man besser auf der Hut. In den ersten paar Wochen bekam ich jedes mal Gänsehaut, wenn die Schließer die Tür verriegelten. Irgendwann habe ich mich dran gewöhnt. Im Knast gewöhnt man sich an so einiges, ansonsten läuft man Amok.
Am nächsten Tag saß ich auf meinem Bett, als sich mir ein Schwarzer näherte.
„Yo, kannst du uns behilflich sein?“ sprach er mich an.
Ich fragte, was er meinen würde.
„Ich und meine Brüder da hinten haben dich abgecheckt und würden dich gerne ficken. Weißt du, alle Weißen hier drinnen machen das. Und wir Schwarzen kümmern uns um euch. Beschützen euch vor den Mexikanern und so.“
Ich sagte ihm, dass ich nicht interessiert wäre.
„OK, dann werden wir heute Nacht zu dir kommenund es uns nehmen. Also überleg’s dir noch mal.“
Was glaubte der Nigger, wen er vor sich hatte? Ich war kein kleiner Pisser, den man besoffen mit dem Auto angehalten hatte. Ich war Carl „Cowboy“ Johnson und ich würde ihm schon zeigen, wer hier wen fickt.
Nachdem ich Dex die Geschichte erzählt hatte, war er sehr zurückhaltend.
„Was wirst du jetzt also tun, mein Junge?“
Ich fragte zurück, was ich tun sollte.
„Wenn du ihnen nicht die Zähne zeigst, dann werden sie dich heute Nacht vergewaltigen und du wirst ein Punk werden, eine Gefängnis-Nutte. Viele weiße Jungs gehen für die Schwarzen hier anschaffen. Wenn du dich wehrst, dann schlagen sie dich vielleicht zusammen, aber dann werden sie dich nicht mehr weiter belästigen.“
Ich sah Dex fragend an.
„Ich habe kein Problem damit, was auf die Schnauze zu kriegen. Die Sache ist nur, dass der Typ einen Kopf größer als ich ist und außerdem mehrere Freunde hat. Wie soll ich gegen alle drei kämpfen und nicht kaputtgeschlagen werden?“
Dex drückte seine Camel aus und sagte „Ich hab was, das dir helfen könnte“. Er verschwand im Duschraum und kam mit einem etwa 60 Zentimeter langen Stück Abflussrohr wieder, dass ich schnell in meinem rechten Hosenbein verschwinden ließ. Dex hatte das Rohr nicht aus der Wand gerissen, sondern es aus seinem persönlichen Waffenarsenal genommen. Irgendwo bei den Duschen hob er also seine Waffen für Momente wie diesen auf.
In der Nacht lag ich auf meiner Pritsche und wartete auf meinen schwarzen Freund. Um etwa halb zwei sah ich ihn
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