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Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood

Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood

Titel: Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis Bauers , Johnson Carl
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das Zeug nicht gibst, dann werde ich deinem beschissenen Enkel seinen Kopf weg ballern!“
    Sie wusste dass Ray Ernst machen würde. Versteckt in einer Socke unter ihrem Nachschränkchen bewahrte sie ein halbes Pfund Meth und eine Handvoll Koks auf. Wir raubten das Haus aus, nahmen uns Schmuck und Bargeld.
    Grannie Lee war soweit, sie zahlte ihren Teil an die großartige Gemeinschaft der Nazi Low Riders.
    Nach der Aktion trafen wir uns alle in Mongols Appartement und zogen uns dicht. Irgendwann mittags wurde Crime Dog paranoid von all dem Dope und den Steroiden, die er sich spritzte. Laut mit den Zähnen knirschend, Schweiß auf der Stirn, und mit einem völlig irren und verkrampften Gesichtsausdruck zog er ein großesBowiemesser und schnappte sich einen jungen Skinhead, den ich mitgebracht hatte. Crime Dog hielt ihm das Messer an die Kehle und nutzte ihn als lebendes Schutzschild, als er sich mit seiner Geisel in den Garten verzog. Dann versteckte er sich stundenlang in einem Gebüsch und zwang den Skinhead, sich nackt auszuziehen. Erst dann ließ er ihn gehen. Ein paar Tage später kam Crime Dog zu uns zurück und erklärte uns, dass er davon überzeugt war, dass wir die Bullen gerufen hatten und sie ihn bald verhaften würden. Er hätte dem Skinhead die Kehle durchgeschnitten, wären die Cops tatsächlich gekommen. Den jungen Typen habe ich nie wieder gesehen.
    Big Joe war einer der ehemaligen Highway Jammer, die im Park bei meinem Vater lebten. Ich hatte eine größere Menge Dope bei ihm gebunkert und wusste, dass er sich selbst etwas davon abzwackte. Die Low Riders zu bestehlen war inakzeptabel; mehr als das. Und Big Joe war sich dessen bewusst. Also gingen wir los und nahmen uns seine Arlen Ness Bikes. Ich kann nicht wirklich behaupten, das Big Joe uns die Fahrzeugbriefe freiwillig gab.
    Also nahm ich meine Knarre und schlug ihn damit hart auf den Kopf. Über seiner Augenbraue platzte ein Riss auf, aber ich machte weiter und weiter. Solange, bis mein kleiner Finger brach und mir die Knarre aus der Hand flog. Ich meine, was ist das? Er nimmt meine Drogen und ist nicht bereit dafür zu bezahlen? Wie auch immer, als die Pistole durch die Luft flog, sahen wir uns beide für den Bruchteil einer Sekunde an und sprangen dann gleichzeitig nach der Waffe. Ich riss ihn zurück, sein Blut an meinen Händen. Crime Dog und Monogl sprangen dazwischen. Big Joe war über 1,90 Meter groß und über 100 Kilo schwer, aber Dog und ich schlugen rasend auf ihn.
    „Stirb, du Schwein!“ schrie ich immer wieder. SeinBruder John stand schockiert und von Panik gelähmt daneben und glaubte, wir würden seinen Bruder totschlagen. Obwohl John mit den Bikern und Glatzen rumhing, war er kein Mitglied irgendeiner Gang. Er war mehr ein kiffender Punkrocker ohne Tattoos. Ein paar Jahre später hatte man ihn wegen Einbruchs eingesperrt, und nach kurzer Haftstrafe ging er den reumütigen Weg des gescholtenen Bürgers. Eins war sicher, John stand nicht auf Gewalt. Und während er da stand und gaffte, floss das Blut seines Bruders in Strömen und die Wohnung versank ihn Chaos, als wir alle drei nach der Waffe zu greifen versuchten. Irgendwann, nach einer gefühlten Stunde, konnte ich die Waffe ergreifen und Crime Dog hielt Big Joe zurück. „OK, die Fahrzeugbriefe, du Arschloch!“
    „Warum? Wieso?“ jammerte der große Mann. Er verstand es immer noch nicht.
    „Die Fahrzeugscheine oder ich knall dir dein Hirn raus!“ verlangte ich und schob ihm die Knarre in den Mund. Dieses mal gab es keine Diskussionen. Nachdem wir die Briefe und die Schlüssel bekommen hatten, drückte ich ihm die Knarre in sein rechtes Auge und ließ meine Standartbotschaft zurück. „Wenn du auf dumme Gedanken kommst, dann schlachte ich dich ab wie ein Huhn.“ Big Joe war überzeugt.
    Die Arlen Ness Bikes von Harley Davidson sind sehr schöne Motorräder. Und da ich schon immer lieber ein Biker als ein Skinhead war, beschloss ich, dass die Nazi Low Riders jetzt Glatzen auf Motorrädern waren.
    Wir fuhren auf direktem Weg zu Kreeper um das Blut abzuwaschen und ein bisschen Dope zu pumpen. Weasel war auch da und gab mir Eis für den inzwischen sehr dicken Finger. „Lass mich mal sehen, was wir da machen können“ sagte Weasel. Er packte mit der einen mein Handgelenk und mit der anderen Hand zog er an meinem kleinenFinger. Es machte ein Geräusch, dass sich wie „Plopp“ anhörte und der Finger war wieder im Gelenk. Wer braucht schon Ärzte?
    Ein paar Wochen später

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