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Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Titel: Alice Browns Gespuer fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Prescott
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Zweizimmer-Gartenwohnung in der Eversley Road gekauft hatte. Nie hätte sie damit gerechnet, dass sie eine solche Leidenschaft dafür entwickeln würde. Eigentlich war der zur Wohnung gehörige Garten nicht weiter der Rede wert gewesen; lediglich ein quadratisches gepflastertes Fleckchen mit einer mickrigen Eibe. Doch er verfügte über zwei Annehmlichkeiten – er war absolut uneinsehbar und gehörte nur ihr ganz allein! Schnell wurde der Garten zu Alice’ Lieblingsplatz – ein Ort der Ruhe, der Stille und der Tagträumerei. Hier konnte sie ganz sie selbst sein.
    Es dauerte nicht lange, dann hatte sie die Pflastersteine herausgerissen, die Eibe wieder zum Leben erweckt und Blumenrabatten angelegt, die schier überquollen vor farbenfrohen Blütenkaskaden. Ein Freund hatte Alice dabei geholfen, einen zwei Meter langen freistehenden Blumenkasten nach Hause zu schleppen, den sie mit duftenden Blumen und Kräutern bepflanzte. Im Sommer, wenn die bodentiefen Fenster ihres Schlafzimmers sperrangelweit offen standen, konnte Alice vom Bett aus das warme Aroma des Lavendels einatmen.
    Stundenlang konnte sie summend durch den Freilandpflanzen-Bereich bei Greenfingers stromern, schließlich ihren Drahtfahrradkorb mit Grünzeug füllen und zufrieden nach Hause strampeln. Wenn sie so durch die Straßen radelte, war sie glücklich. Sie mochte ihren Job bei Table For Two, und sie hatte einige ganz wunderbare Klienten. Sie glaubte an gutes Karma und Happy Ends und daran, dass guten Menschen Gutes widerfuhr. Nur äußerst selten hatte sie mit Klienten zu tun, die sie nicht mochte – seltsamerweise schien Audrey die unangenehmen Kandidaten immer persönlich betreuen zu wollen –, aber wenn es doch einmal vorkam, dann fiel es ihr sehr schwer, den richtigen Partner für sie zu finden.
    Alice bog in die Eversley Road ab. Sie musste ganz schön strampeln, weil es den Hügel hinaufging, und verzog angestrengt das Gesicht. Es war ihr peinlich, sich das einzugestehen, aber Audrey machte ihr Angst. Sie wusste, dass Audrey sie nicht mochte, gab sich aber trotzdem große Mühe, freundlich zu ihr zu sein. Doch jedes Mal, wenn sie mit ihr reden wollte, war es, als klebten ihr die Worte am Gaumen fest. Dann plapperte sie sinnloses Zeug in dem verzweifelten Versuch, das unangenehme Schweigen zu überbrücken, während Audrey sie bloß herablassend beäugte. So war das immer schon gewesen, und Alice arbeitete schon seit Jahren bei Table For Two. Nach sechs Monaten hatte sie kurzzeitig überlegt zu kündigen. Doch dazu mochte sie ihre Klienten dann doch zu sehr. Die blieben natürlich nicht ewig, sie kamen und gingen – zumindest sollte das so sein, denn ihr Ziel war es schließlich, den oder die Richtige für sie zu finden. Das Problem dabei war bloß, Alice hatte zu jeder Zeit Klienten, die sie mochte. Und die wollte sie nicht im Stich lassen, ohne den richtigen Partner für sie gefunden zu haben. Kaum waren die einen erfolgreich verkuppelt, standen die nächsten schon Schlange. Und ehe sie sich’s versah, war von Aufhören keine Rede mehr.
    Zu Hause angekommen stieg Alice vom Rad und trug die Pflanzen nach drinnen. Dann schaute sie auf die Uhr. Gut – sie hatte noch jede Menge Zeit, um in Ruhe im Garten herumzuwerkeln, bevor sie nachher den Sonntagsbraten in den Ofen schieben musste. Um drei wollte Ginny mit Dan und dem Baby zum Essen kommen. Glücklich darüber, noch ein paar Stunden ungestört in der Erde wühlen zu können, trat sie lächelnd in den Garten.

Kate

    E ndlich Montagmorgen.
    Kate holte tief Luft, strich das funkelnagelneue Kostüm von Reiss glatt (nichts von alledem, was in ihrem Schrank hing, war ihr für den Anlass geeignet erschienen) und marschierte entschlossen durch die Eingangstür der Table For Two-Partnervermittlung. Drinnen angekommen stand sie unverhofft in einem offenen Büro, in dem mehrere weibliche Angestellte saßen und angeregt telefonierten. Einen Empfangsbereich, den sie hätte ansteuern können, gab es nicht, also blieb Kate ein wenig befangen an der Tür stehen und balancierte unsicher auf ihren neuen hohen Schuhen.
    Irgendwann legte die junge Frau an dem Schreibtisch neben der Tür den Hörer auf die Gabel und lächelte sie an.
    »Ja, bitte? Wen möchten Sie denn sprechen?«
    »Alice.« Allen guten Vorsätzen zum Trotz klang Kates Stimme ziemlich nervös.
    Die Frau drehte sich in ihrem Stuhl herum und schaute durch das Büro. Dabei fiel Kate ihr dicker Bauch ins Auge. Sie war schwanger;

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