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Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Titel: Alice Browns Gespuer fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Prescott
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der Boutique, in der sie mit Ginny verabredet war.
    »Morgen!«, zwitscherte Ginny gut gelaunt. Sie hatte bereits beide Arme voller Kleider. »Schau mal, was ich alles für dich gefunden habe! Das musst du unbedingt anprobieren. Das hier ist ein apricotfarbenes Taftkleid mit großer Schleife, dann noch ein transparentes zitronengelbes Minikleid mit passendem Höschen und als Krönung ein tief ausgeschnittenes Satinkleid in Knallrot. Einen BH kannst du bei dem vergessen.«
    Alles Blut war aus Alice’ Gesicht gewichen.
    »Dieser Blick!«, gluckste Ginny lachend. »Ich glaube, ein schlichtes schwarzes Kleid passt am besten zu dir.«
    Vor Erleichterung kriegte Alice ganz weiche Knie.
    Doch das sollte nicht lange anhalten.
    »Hast du nicht gesagt, Frauen gehen shoppen, weil es ihnen Spaß macht?«, knurrte sie etliche Stunden später, nachdem sie das x-te Kleid beiseitegelegt hatte und sich matt ihre Jeans angelte.
    »Die waren offensichtlich noch nie mit dir unterwegs.« Erschöpft ließ Ginny sich in der Umkleidekabine auf den Boden sinken. »Also zum Fazit: Bisher fandest du eigentlich alles scheußlich.« Sie betrachtete Alice mit Mordlust in den Augen. »Aber am schlimmsten hast du dich in engen, femininen Kleidern gefühlt oder in solchen, bei denen auch nur ein Millimeter nackte Haut zu sehen war. Und gefallen haben dir …?«
    Lange sagte keine von beiden ein Wort.
    »Na ja, viel bleibt da nicht übrig …«, durchbrach Ginny schließlich die Stille und wies mit einem Nicken auf Alice’ Brust, »… aber du bist schlank, sportlich und hast tolle Beine. Weißt du was, vielleicht wäre ein rückenfreies Kleid das Richtige für dich.« Zum ersten Mal seit Stunden klang sie wieder vage optimistisch.
    »Ein rückenfreies Kleid?«, wiederholte Alice beunruhigt. »Ist das nicht viel zu gefährlich?«
    »Wir reden hier von einem Kleid, nicht von einer Handgranate!«
    »Na ja, ein bisschen zu gewagt, meine ich.«
    »Nein, darum geht es ja gerade. Du zeigst weder Bein noch Busen, nur deinen Rücken. Und was ist schon ein bisschen Rücken?« Energisch sprang Ginny auf. »Bleib hier! Ich finde was für dich.« Und damit flitzte sie nach draußen in den Laden.
    Und Alice öffnete langsam wieder den Reißverschluss ihrer Jeans.
    Zwei Minuten später kam Ginny mit einem rückenfreien Satinkleid hereingewuselt. »Weißt du, das Kleid sähe besser aus, wenn du wenigstens die Socken ausziehen würdest«, brummte sie sarkastisch.
    Widerstrebend bückte sich Alice und zog sie aus.
    »Schon besser!« Ginny klang plötzlich quietschvergnügt. »Schau mal!«
    Alice drehte sich um und betrachtete sich im Spiegel. Und zu ihrer großen Überraschung fand sie das, was sie da sah, gar nicht mal so übel. Von vorne betrachtet war das Kleid hochgeschlossen. Es setzte am Schlüsselbein an, und obwohl es keine Ärmel hatte, lag es an den Achseln eng an, sodass ihre Brüste vollkommen bedeckt waren. Der Saum endete knapp unterhalb der Knie. Wäre es hinten ebenso hochgeschlossen, es wäre absolut perfekt gewesen.
    »Und wenn du kurz da reinschlüpfen möchtest« – Ginny griff hinter sich und holte ein Paar Pumps mit hohen Absätzen hervor –, »dann sähe es gleich noch mal so toll aus!«
    Misstrauisch beäugte Alice die Schuhe. Sie waren schwindelerregend hoch. Sicher konnte man sich in diesen Dingern die Knöchel brechen. Doch dann fiel ihr Blick auf Ginnys Gesicht.Mit diesem Blick war nicht zu spaßen. Gehorsam trat sie rückwärts in die Umkleidekabine, setzte sich und schlüpfte in die hohen Hacken.
    Und mit einem Mal wirkten ihre Füße ganz damenhaft und gar nicht mehr wie ihre eigenen. Sie machten plötzlich einen elegant geschwungenen Bogen und schienen regelrecht zierlich, und vorne blitzten kokett die Zehen heraus. Zaghaft stand sie auf. Zuerst wackelte sie ein wenig auf den bleistiftdünnen Stilettoabsätzen, dann fing sie sich schnell. Nicht unbedingt bequem, aber auch nicht, als würde man auf Rasierklingen laufen. Mehr wie eine Baby-Giraffe, die ihre ersten unsicheren Schritte machte.
    »Heiliges Kanonenrohr!«, rief Ginny, und eine Spur Verwunderung schwang in ihrer Stimme mit. »Ich glaube, wir haben es geschafft!«
    Sie trat zu Alice, nahm ihre Haare und fasste sie locker im Nacken zusammen.
    »Schau selbst!«, kommandierte sie.
    Alice blinzelte. Sie konnte es kaum fassen, aber die Person, die ihr da aus dem Spiegel entgegenblickte, war eine Frau: Eine richtige, sehr weibliche Frau! Die entblößte Partie den Rücken

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