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Alicia II

Alicia II

Titel: Alicia II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Er­neue­rungs­kam­mern.«
    »Dann …« be­gann Ali­cia und stock­te plötz­lich.
    »Dann was?« frag­te ich.
    »Nichts«, ant­wor­te­te sie. »Sprich wei­ter, Ben.«
    Sie tausch­ten ein Lä­cheln aus, so ver­ständ­nis­in­nig, daß ich sie bei­de hät­te er­wür­gen mö­gen.
    »Pu­blic Liai­son«, sag­te Ben. »Ei­ne ty­pi­sche Pu­blic-Re­la­ti­ons-Agen­tur, ganz gleich, wie sie sich nennt. Und dort in­ter­es­siert man sich für dich.«
    »Warum, in al­ler Welt?«
    »Du ver­gißt stän­dig, daß du ei­ne Art Be­rühmt­heit bist. Die über dich er­schie­ne­nen Ar­ti­kel ha­ben et­was Ro­man­ti­sches an sich. Das spricht die Leu­te heut­zu­ta­ge an, wo ech­te Hel­den sel­ten sind und he­ro­i­sche Tak­ti­ken in ers­ter Li­nie von Ter­ro­ris­ten an­ge­wandt wer­den. Ei­ne der Auf­ga­ben des Pu­blic-Liai­son-Bü­ros ist es, über die Me­di­en Be­rühmt­hei­ten auf die­se oder je­ne Wei­se mit den Er­neue­rungs­kam­mern in Ver­bin­dung zu brin­gen. Bei der nächs­ten öf­fent­li­chen Be­sich­ti­gung sollst du der Star­gast sein.«
    »Der Star­gast? Das ist ziem­lich weit her­ge­holt, auch wenn die­se Ar­ti­kel …«
    »Sie hat­ten mehr Wir­kung, als du dir vor­stellst. Bei den Aus­ge­mus­ter­ten ha­ben sie dich zur Ziel­schei­be ge­macht, bis ich da­für ge­sorgt ha­be, daß die Sa­che ab­ge­bla­sen …«
    »Du? Du hast sie dar­an ge­hin­dert, mich zu …«
    »Ja­wohl. An­dern­falls hät­ten sie dich be­stimmt ge­tö­tet. Beim drit­ten oder beim drei­zehn­ten Ver­such, sie ge­ben nie auf. Du hast Tri­plett ge­se­hen.«
    Ich nick­te zu­stim­mend.
    »Okay, die­se Be­sich­ti­gung«, fuhr Ben fort. »Nach mei­nen In­for­ma­ti­ons­quel­len wird man sich in den nächs­ten Ta­gen mit dir in Ver­bin­dung set­zen. Na­tür­lich wirst du an­neh­men.«
    »Ben, ich will kein Bein­haus be­sich­ti­gen. Ich will nicht wis­sen, wie es dar­in zu­geht, ich will mir das nicht aus der Nä­he an­se­hen.«
    »Das mag sein, aber es ist Teil un­se­res Pakts, daß du die Ein­la­dung an­nimmst.«
    »Zum Teu­fel, warum soll ich so et­was mit­ma­chen, das doch nur Wer­bung für Din­ge ist, die du be­kämpfst?«
    Ben lach­te. Es war ein kur­z­es, ab­rup­tes La­chen, das eben­so­viel Bos­heit wie Be­lus­ti­gung ent­hielt.
    »Wenn al­les so ver­läuft, wie ich es mir den­ke«, sag­te er, »kann kei­ne Wer­bung mehr aus­bü­geln, was da­bei ka­putt­geht. Und jetzt zu un­serm Pakt, Voss. Du führst die Missi­on aus, von der ich dir bis­her noch nichts ge­sagt ha­be. Ich da­ge­gen sor­ge da­für, daß dein Kör­per re­pa­riert wird. Und viel­leicht könnt ihr bei­den eu­er Glück in der sprich­wört­lich bes­se­ren Welt fin­den, wenn die Ket­ten­re­ak­ti­on aus­ge­löst wird, die ich er­war­te.«
    Ali­cia nahm ein Kis­sen und leg­te es ne­ben Bens Ses­sel. Sie ließ sich dar­auf nie­der und blick­te auf­ge­regt zu ihm hoch .
    »Jetzt wird es span­nend«, mein­te sie. »Nicht nur we­gen dei­ner ge­heim­nis­vol­len An­deu­tun­gen, son­dern weil ich an die­ser Missi­on teil­neh­men wer­de, nicht wahr?«
    Ben lä­chel­te.
    »Wie es sich er­ge­ben hat, bist du durch dei­nen Be­ruf in ei­ner güns­ti­gen Po­si­ti­on.«
    »Nun re­de schon!« rief ich. »Was geht hier vor? Du Hu­ren­sohn, in der einen Mi­nu­te sprichst du von mei­ner glück­li­chen Zu­kunft mit Ali­cia, wenn ich nur ei­ne Missi­on aus­füh­re, an der du dich zu be­rau­schen scheinst – und in der nächs­ten Mi­nu­te stel­le ich fest, daß Ali­cia mit­wir­ken soll. Ver­dammt, da­mit bin ich nicht ein­ver­stan­den!«
    Ali­cia fuhr zor­nig auf mich los.
    »Ver­su­che nur, mich aus­zu­schlie­ßen!«
    »Das wer­de ich!«
    »Es ist not­wen­dig, Voss«, sag­te Ben. »Ali­cia wird in kei­ner merk­li­chen Ge­fahr sein, sie …«
    »In kei­ner merk­li­chen Ge­fahr? Was ist denn das? Nur ein klei­nes biß­chen Ge­fahr, ei­ne oder zwei Ku­geln, nichts, wor­über man sich Sor­gen …«
    »Gott­ver­dammt. Voss«, sag­te Ali­cia, »hör ihm zu, ich muß da­bei …«
    »Nein! Wenn ich die­se gott­ver­damm­te Missi­on über­neh­me, dann tue ich es für dich, nicht um …«
    »Ver­giß es! Dei­ner Mei­nung nach soll ich angst­voll dar­auf war­ten, daß du, der

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