Alicia II
gottverdammte Held, zurückkehrst. Vielleicht sollte ich mich in Weiß kleiden und einen Spitzenschal tragen. Ich werde nicht deinetwegen zurücktreten, nur weil du …«
»Du wirst es müssen, mein Liebling. Ich werde das zum Bestandteil des Handels machen, für den Ben den glücklichen Ausdruck Pakt gewählt hat.«
»Du Bastard! Hör zu, ich werde bei der Mission oder was es ist mitmachen, weil es sein muß. Und außerdem will ich mitmachen. Es ist ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Was ist dein Leben, deine Verbindung mit dem allen, dein Wert? Du bist ein Söldner, das ist alles, ein Söldner, der zufällig die Fähigkeit besitzt …«
»Das reicht«, unterbrach Ben. »Ihr beiden könnt euch ein anderes Mal herumstreiten. Okay. Alicia wird mitmachen, und wenn du es so ausdrücken willst, ist auch das Bestandteil des Pakts.«
»Faust hatte es leichter. Nicht so viele Klauseln.«
»Das ist wahr. Nun hör zu. Wir müssen Alicia einsetzen. Sie ist im Augenblick die einzige Person, die wir in den Verwaltungsstab einer Erneuerungskammer haben einschleusen können.«
Alicia nickte.
»Deshalb wußte ich gleich, daß ich mitmachen würde. Danke, Ben.«
»Ich komme nicht mit«, beklagte ich mich. »Ich dachte, du wirst von einer Agentur für Sozialarbeit eingesetzt, die sich mit den Ausgemusterten im St. Ethel-Camp und sonstwo befaßt …«
»Das ist richtig, Liebling. Aber wie Ben ist es mir gelungen, mir eine Doppel-Identität zu schaffen. Darauf wärst du nie gekommen, nicht wahr? Siehst du, im Beinhaus bin ich eine andere. Das ist sehr schwierig zu arrangieren, selbst heutzutage, wo es Mühe macht, den Spuren einer Person zu folgen. Und, mein Liebling, ich bin dort – hör gut zu! – als Agentin für das Public-Liaison-Büro angestellt. Eine hübsche Kollegin von mir ist in diesen Tagen damit beschäftigt, diese Besichtigung vorzubereiten. Allerdings hat sie mir noch nicht erzählt, daß du eingeladen werden sollst, dies gemeine Stück. Wie gefällt dir das?«
»Nicht besonders.«
»Das habe ich auch nicht angenommen. Du wirst mir die Zusammenarbeit mit dir verteufelt schwermachen, weißt du das?«
»Langsam! Ich habe noch nicht zugestimmt …«
»Das ist uns klar, Voss«, ergriff Ben wieder das Wort. »Okay, die Besichtigung. Nach meinen Informationen wird Stacy ebenfalls eingeladen werden. Er …«
»Stacy auch. Das ist zu …«
»Immer mit der Ruhe. Stacy ist in den Zeitungsartikeln ebenfalls erwähnt worden, vergiß das nicht, auch wenn er natürlich nicht die Hauptattraktion war. Die Führung soll in der Erneuerungskammer von Washington, D. C. stattfinden. Die zeigen sie am liebsten her, weil sie die fortschrittlichsten Einrichtungen und allerhand an Neuheiten hat. Außerdem sind in den Lagerräumen der Washingtoner Erneuerungskammer mehr wichtige Leute – Regierungstypen, Künstler, Wissenschaftler und so weiter – gestapelt als in jeder anderen auf dem amerikanischen Kontinent. Das verleiht ihr zusätzlich ein geheimnisumwittertes Prestige. In gewisser Weise freut es mich gerade deshalb, daß sie unser Angriffsziel …«
»Warte! Du sagtest Angriffsziel. Für welchen Angriff? Wenn du glaubst, wir drei könnten hineinmarschieren und die Anlage zerstören, dann hast du den Verstand …«
»Nein, das sollt ihr nicht tun. Wir haben schon vor langer Zeit festgestellt, daß es keine Möglichkeit gibt, Sprengstoffe oder Waffen oder andere Mittel zur Zerstörung in eine Erneuerungskammer einzuschmuggeln. Wenn du eine Bombe nahe heranbringen könntest, was aber unmöglich ist, dann würde sie in dem speziellen Baumaterial kaum eine Delle verursachen. Und die scharfen Kontrollen des nuklearen Materials schließen es aus, daß wir eine Bombe in
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