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Alicia II

Alicia II

Titel: Alicia II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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den­ken konn­te, war der über­wäl­ti­gen­de Drang, dort zu ver­schwin­den und dich zu tö­ten. Das wünsch­te ich mir so sehr, daß mich nicht ein­mal ein Le­ben im Pa­ra­dies in mei­nem Ent­schluß wan­kend ma­chen konn­te. Be­ein­druckt?«
    »Nicht sehr.«
    »Das hät­te ich mir den­ken kön­nen. Es stimmt auch gar nicht. Ich bin nie wirk­lich in Ver­su­chung ge­we­sen. Ich könn­te nie für Er­neu­er­te ar­bei­ten, nie selbst ei­ner wer­den. Ich glau­be, das weißt du.«
    »Sa­gen wir, es läßt sich schlie­ßen.«
    »Es läßt sich schlie­ßen. Okay, na­tür­lich läßt es sich schlie­ßen. Da hat­te ich nun das Pro­jekt Har­ry Long­wood mit vol­lem Er­folg ab­ge­schlos­sen. Das Teuf­li­sche war, daß er den Kör­per ge­nau in der glei­chen Wei­se be­nutz­te wie Ri­chard. Ich mei­ne, er hat­te den glei­chen Gang, ei­ne Men­ge von Ri­chards Ges­ten. Es mach­te mich krank, wenn ich ihn durchs Zim­mer kom­men sah. Al­le mög­li­chen Er­in­ne­run­gen an Ri­chard stie­gen aus dem Nichts auf. Ich hät­te bei­na­he glau­ben kön­nen, es sei ei­ne Art Thea­ter­stück und Har­ry Long­wood sei tat­säch­lich Ri­chard, der von den To­ten auf­er­stan­den war. Ein Dut­zend Mal hät­te ich ihn bei­na­he Ri­chard ge­nannt. Ich dach­te an die Zeit, als Ri­chard und ich uns ge­liebt hat­ten, und ich woll­te zu ihr zu­rück­keh­ren. Je­de Nacht träum­te ich da­von, Ge­ragh­ty, ich träum­te da­von.
    Ich faß­te den Ent­schluß, bei der ers­ten Ge­le­gen­heit aus Louis­ville zu ver­schwin­den. Ich hat­te ge­nug von Har­ry Long­wood, ich woll­te ihn nicht mehr se­hen. Ich war fer­tig mit ihm, dach­te ich. Nun konn­te ich mei­ne gan­ze Zeit dar­auf ver­wen­den, dich zu ja­gen. Da lud Long­wood mich nach ei­ner Sit­zung, die für mich die letz­te hat­te sein sol­len, ins Tür­ki­sche Bad ein. Das An­pas­sungs­zen­trum Louis­ville hat groß­ar­ti­ge Ein­rich­tun­gen an Tür­ki­schen Bä­dern und Sau­n­as. Ich ging gern ins Tür­ki­sche Bad und wür­de, wenn ich erst ein­mal wie­der drau­ßen war, nur sel­ten Ge­le­gen­heit da­zu fin­den. Des­halb sag­te ich zu mir, zum Teu­fel, was soll’s, ein letz­ter Auf­ent­halt in heißem Dampf wird mir vor mei­ner Flucht nur gut­tun. Al­so, Long­wood und ich wa­ren im Bad und un­ter­hiel­ten uns mü­ßig über al­les Mög­li­che. Er dank­te mir über­schweng­lich für al­les, was ich für ihn ge­tan hät­te, und frag­te, ob er drau­ßen ir­gend et­was für mich tun kön­ne. Ich sag­te nein. Er sag­te, okay, aber ich kön­ne zu ihm kom­men, wann im­mer ich wol­le, für mich sei im­mer ein Platz frei, und lau­ter sol­chen Un­sinn. Und nun, sag­te er, ha­be ich ge­nüg von die­sem Dampf­bad, ge­hen wir. Of­fen­bar hat­te er über den Kör­per nicht so­viel Kon­trol­le, wie wir bei­de ge­dacht hat­ten. Als er auf­stand, schwank­te er und wä­re bei­na­he ge­fal­len. Das Hand­tuch um sei­ne Mit­te rutsch­te weg. Er schnapp­te da­nach, aber zu spät. Er starr­te mich an, und ich glau­be, sein Ge­sicht war nicht al­lein von der Hit­ze in dem Tür­ki­schen Bad so rot. Und er hat­te gu­ten Grund da­zu. Ich sah nach un­ten, und da hat­te er ei­ne Erek­ti­on ers­ter Klas­se, einen so fes­ten, har­ten, wie ich ihn frü­her so oft bei Ri­chard ge­se­hen hat­te. Es war ihm pein­lich, und er bück­te sich, um das Hand­tuch auf­zu­he­ben. Was konn­te ich tun? Mei­ne Re­ak­ti­on war na­tür­lich, ich tat es, fast oh­ne nach­zu­den­ken. Ich be­rühr­te sei­nen Schen­kel, be­gann ihn zu strei­cheln, lang­te nach sei­nem Ding, woll­te es hal­ten, sei­ne Fes­tig­keit spü­ren. Ver­dammt, den Teil er­zäh­le ich dir nicht, Ge­ragh­ty. Ver­giß es. Es ge­nügt zu sa­gen, daß Long­wood nicht dar­auf ein­ging. Er schob mei­nen Arm weg und trat zwei Schrit­te zu­rück. Ich weiß nicht, wel­che Si­che­rung in mei­nem Kopf durch­brann­te, aber ich dach­te, er wol­le sich nur zie­ren. Er schi­en sich im Bad um­zu­se­hen, als wol­le er sich ver­ge­wis­sern, daß uns nie­mand be­ob­ach­te­te. Ich muß­te ihn ein­fach noch ein­mal an­fas­sen. Ich streck­te die Hand nach ihm aus, und das war ein Feh­ler. Er pack­te mei­nen Arm und riß ihn mir prak­tisch aus dem Ge­lenk. Ich

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