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Alicia II

Alicia II

Titel: Alicia II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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ent­ge­gen­ge­hen. Ir­gend­wie ge­lang es ihr, daß die Er­neue­rungs­di­rek­to­ren sie im Al­ter von zwei­und­zwan­zig ak­zep­tier­ten, vier Jah­re zu früh. Es war kei­ne Ver­si­che­rungs­po­li­ce im Spiel, es war nichts als ei­ne frei­wil­li­ge vor­zei­ti­ge Aus­lie­fe­rung an das Bein­haus. Doch als die ihr fest­ge­setz­te Stun­de nah­te, ver­fiel sie in Schwer­mut, me­di­tier­te lan­ge und konn­te sich mit den Leu­ten, die zu ihr ka­men, kaum ver­stän­di­gen. Sie be­rich­te­ten, Ethel spre­che in un­zu­sam­men­hän­gen­den Aus­drücken, in sinn­lo­sen Sät­zen.«
    »Viel­leicht hat­te sie ein­fach Angst.«
    »Viel­leicht, aber als sie aus die­ser Zeit der Küm­mer­nis auf­tauch­te, nur ein paar Ta­ge, be­vor sie sich in die Er­neue­rungs­kam­mer be­ge­ben muß­te, setz­te sie sich nicht mehr für de­mü­ti­ges Hin­neh­men ein. Sie sag­te, in­dem wir un­sern Sta­tus als Aus­ge­mus­ter­te ak­zep­tier­ten, tä­ten wir un­sern See­len Ge­walt an, statt ih­nen die Er­lö­sung zu er­wer­ben. Die Leu­te hiel­ten ihr vor, wenn das wahr sei, dann ha­be sie zu­vor un­recht ge­habt. Hat­ten die Stim­men sie be­lo­gen, als sie ihr sag­ten, der Him­mel war­te am En­de ih­rer Wan­de­run­gen auf die lei­den­den See­len? Sie ant­wor­te­te nein, Gott sei gnä­dig und wer­de fort­fah­ren, die Pfor­ten des Him­mels für uns of­fen­zu­hal­ten. Aber Er wol­le et­was an­de­res von uns. Er wol­le, daß wir uns den Qua­li­fi­zier­ten wi­der­setz­ten, daß wir al­les tä­ten, um zu ver­hin­dern, daß un­se­re Kör­per ihr Ei­gen­tum wür­den. Sie sag­te, wir müß­ten die Er­lö­sung aufs Spiel set­zen, um die Schän­dung un­se­rer Kör­per durch die Hän­de de­rer, die uns ver­sklavt hät­ten, zu ver­hin­dern. Ih­re Stim­men sag­ten ihr jetzt, wir müß­ten al­les in un­se­rer Macht Ste­hen­de tun, um das Er­neu­ern zu ver­hin­dern, und wenn wir es nicht ver­hin­dern könn­ten, dürf­ten wir un­ser Schick­sal nicht ein­fach pas­siv hin­neh­men. Ih­re Jün­ger frag­ten sie, was sie tun soll­ten, aber sie ant­wor­te­te, das müß­ten sie selbst her­aus­fin­den.«
    »Nach al­lem, was ich heu­te abend ge­hört ha­be, fin­den sie es lang­sam her­aus.«
    »Ich weiß nicht, was du ge­hört hast, aber es könn­te man­cher­lei sein. Je­den­falls frag­ten sie sie, was sie selbst zu tun pla­ne. Wol­le sie sich den Qua­li­fi­zier­ten ak­tiv wi­der­set­zen, sich ver­ste­cken, sie an­grei­fen oder was sonst? Sie sag­te, sie soll­ten zum Bein­haus kom­men und es sich an­se­hen. An dem für Ethel fest­ge­setz­ten Tag dräng­te sich die Men­ge vom Bein­haus bis zum Ho­ri­zont. Den meis­ten Leu­ten, die ein­tra­fen, war klar, daß es ih­nen nicht mög­lich sein wür­de zu se­hen, was St. Ethel tat, um ih­ren Pei­ni­gern ein Ex­em­pel zu sta­tu­ie­ren. Die Po­li­zei muß­te ge­ru­fen wer­den, um die, die in die Kam­mer muß­ten, von de­nen zu tren­nen, die bloß Zu­schau­er wa­ren. Bei­na­he wä­re es zu ei­nem Auf­stand ge­kom­men, aber St. Ethel be­ru­hig­te die Zor­ni­gen in der Men­ge, in­dem sie ih­nen von ih­rem Platz in der Schlan­ge aus zu­rief. Stun­den ver­gin­gen, und die gan­ze Zeit hiel­ten die Po­li­zis­ten Waf­fen auf die Men­ge ge­rich­tet. Leu­te rie­fen St. Ethel zu, und sie ant­wor­te­te ih­nen. Die Ant­wor­ten wur­den al­le auf­ge­zeich­net und sind Be­stand­teil un­se­res Ri­tuals. Als die Grup­pe, zu der sie ge­hör­te, in die Kam­mer ge­ru­fen wur­de, trat St. Ethel aus der Rei­he, auf die Zu­schau­er zu. Die vor­ders­ten dräng­ten ihr ent­ge­gen, aber die Po­li­zis­ten hiel­ten sie zu­rück. Nach­dem sie viel­leicht ein hal­b­es Dut­zend Schrit­te ge­tan hat­te, wo­bei die Au­gen der Men­schen­mas­se und der Po­li­zis­ten an ihr hin­gen, blieb St. Ethel ste­hen. Sie hat­te ei­ne große Ta­sche bei sich. Dar­aus nahm sie einen klei­nen Be­häl­ter mit et­was, das sich spä­ter als Ben­zin her­aus­stell­te, und über­goß sich in ei­ner schnel­len Be­we­gung da­mit. Bei­na­he eben­so schnell hat­te sie ein Streich­holz an­ge­ris­sen und an ih­re Klei­dung ge­hal­ten. Die Flam­men lo­der­ten um sie em­por, ehe noch ir­gend­wer

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