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Alicia

Alicia

Titel: Alicia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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siehst so erschöpft aus. Geht es dir nicht gut? «
    Er versuchte zu lächeln und küßte ihr zerstreut die Hand. »Vielleicht bin ich erschöpft. « Er wandte sich Alicia zu. »Meine Brüder würden sich freuen, dich kennenlernen zu dürfen«, sagte er förmlich. »Ich fühlte mich geehrt, wenn du ihrer Bitte entsprichst. « Damit verließ er das Zimmer.
    Erst nach Stunden war Alicia so gekleidet und hergerichtet, daß Judith mit ihr zufrieden war. Judith sagte, sie habe so manchen Trick bei Hofe gelernt, den sie jedoch nie mehr zu besuchen wünschte. Ihr gefiel die Art, wie Alicia ihre Haare ungehindert über die Schultern fließen ließ. Sie trug es sogleich auf die gleiche Weise. Judith trug ein Gewand aus violettem Satin, dessen Ärmel und Saum mit dunkelbraunem Nerz besetzt waren. Ein goldener Gürtel mit purpurfarbenen Amethysten umgab ihr Taille.
    Alicia glättete den Samt über den Hüften. Das Kleid beengte sie, doch heute machte ihr das nichts aus. Der tiefe, rechteckige Ausschnitt brachte ihre vollen Brüste sehr zur Geltung. Die gepufften Ärmel waren geschlitzt und mit hauchdünnem Stoff aus gewirktem Gold unterlegt. Sie reckte die Schultern und ging die Treppe hinunter, um ihre Schwager zu begrüßen.
    Die vier Männer standen nebeneinander vor dem steinernem Kamin des Winter-Gästezimmers, und Alicia und Judith verhielten einen Moment mitten im Schritt, um sie voller Stolz zu betrachten.
    Stephen hatte sich seine langen Haare schneiden lassen und seine schottischen Kleider abgelegt. Alicia fühlte einen Stich des Bedauerns, daß sie den Hochländer verloren hatte, zu dem er geworden war. Er trug ein Wams aus dunkelblauem Samt, dessen Kragen aus kostbarem Zobel bestand. Seine muskulösen stämmigen Beine staken in einer dunkelblauen Strumpfhose.
    Gavin trug Grau, und seine Jacke war mit dem grauen Pelz von Grauhörnchen gefüttert. Raine trug schwarzen Samt, der Kragen mit Silberfäden durchwirkt, die sich zu einem komplizierten spanischen Muster zusammenfügten. Miles’ Wams leuchtete smaragdgrün. Die geschlitzten Ärmel waren mit silbernem Tuch unterlegt, seine Ärmelmanschetten mit Perlen bestickt.
    Miles bemerkte die Frauen zuerst. Er stellte seinen silbernen Weinkelch auf den Kaminsims und trat vor. Er stellte sich vor Alicia hin, und seine Augen wurden fast schwarz zu einem heißen schwarzen Feuer. Er ließ sich auf ein Knie vor ihr nieder. »Ich fühle mich geehrt«, flüsterte er ehrfürchtig, den Kopf geneigt.
    Alicia sah die anderen Brüder verwirrt an.
    Judith lächelte stolz über ihre Schwägerin. »Darf ich dir Miles vorstellen? «
    Alicia streckte ihre Hand aus, und Miles ergriff sie und küßte sie lange.
    »Du hast deine Punkte gesammelt, Miles«, sagte Stephen sarkastisch.
    Gavin lachte und hieb Stephen auf die Schulter, daß ihm der Wein aus dem Kelch sprang. »Jetzt habe ich endlich jemand gefunden, der mir hilft meinen Baby-Bruder bei der Stange zu halten«, sagte Gavin. »Lady Alicia, darf ich mich ebenfalls feierlich vorstellen? Ich bin Gavin Montgomery. «
    Alicia nahm Miles wieder ihre Hand weg und konnte den Blick nur schwer von ihm lösen. Dieser junge Mann hatte etwas außerordentlich Fesselndes an sich. Sie gab Gavin die Hand und wandte sich dann dem dritten Bruder zu. »Und Ihr müßt Raine sein. Ich habe schon viel über Euch gehört. «
    »Davon wenig Gutes, wie? « fragte Raine, während er ihre Hand nahm und lächelte, daß seine Grübchen sich mit Schatten füllten.
    »Richtig«, sagte sie aufrichtig. »Einer meiner Männer, Tam, so stämmig wie eine Eiche, war Stephens Ausbilder in Schottland. Wochenlang hörte ich Euren Namen, wenn Stephen sich den anstrengenden Anforderungen von Tam entziehen wollte. «
    Raine lachte laut. »Da muß ja mein Name Wunder gewirkt haben; denn er blieb heute morgen in einem kurzen Ringen Sieger. « Er warf Stephen einen Seitenblick zu, »obwohl er sich
    natürlich erst noch einer Herausforderung zu einem längeren Kampf stellen muß. «
    Alicia musterte mit großen Augen Raines kolossale Schultern und die mächtige Brust. »Mir scheint, es sollte genügen, wenn ein Mann einen anderen beim erstenmal besiegt. «
    Raine faßte sie bei den Schultern und gab ihr einen schallenden Kuß auf die Wange. »Stephen, bei der Frau solltest du bleiben! « rief er lachend.
    »Ich werde es versuchen «, sagte dieser und ergriff ihre Hand, ehe Miles sie wieder zu fassen bekam. »Das Diner ist serviert. Sollen wir hineingehen? « fragte er und suchte

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