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Alicia

Alicia

Titel: Alicia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Verdammnis! « schnaubte Stephen. »Seine Rüstung brachte ihn um. Er konnte sich nicht bewegen. Er war darin, wie Douglas sich ausdrückte, eingeschlossen wie in einem stählernen Sarg. «
    »Das verstehe ich nicht. Wieso? «
    Die Tür sprang auf, und Raine und Miles stürmten ins Zimmer. Raines Schritte brachten sogar die Fenster zum Klirren, Er umarmte seinen älteren, aber viel leichteren Bruder wie ein Bär und hob ihn hoch. »Stephen! Wir hörten, du seist tot! «
    »Das wird er gleich sein, wenn du ihn nicht sofort losläßt«, sagte Miles gelassen.
    Stephen grinste seinen Bruder an und drückte seine Arme gegen dessen Arme. Er grinste noch mehr, als er merkte, wie Raines Arme nachgaben. Raine setzte mehr Kraft dagegen, und Stephen ebenfalls. Raine verlor.
    Stephen strahlte vor Vergnügen. Es gab nicht viele Männer, die ohne Waffe diesen Muskelprotz bewältigen konnten. Im stillen dankte er Tam.
    Raine trat einen Schritt von seinem Bruder zurück und musterte ihn stolz. »Mir scheint, Schottland bekommt dir gut. «
    »Oder du hast in jüngster Zeit deine Übungen vernachlässigt«, antwortete Stephen selbstgefällig.
    Raines Grübchen vertieften sich. »Vielleicht sollten wir beide das mal nachprüfen! «
    »Moment! « rief Miles und trat zwischen die beiden Brüder, »ich möchte wenigstens meinem Bruder guten Tag sagen, ehe du ihn umbringst, Raine. «
    »Du bist gewachsen, Miles«, sagte Stephen, »und hast auch zugenommen. «
    Gavin schnaubte: »Die Frauen sind daran schuld. Zwei Küchenhelferinnen tragen seinetwegen einen Wettkampf aus, wer ihn besser bekochen kann. «
    »Ich verstehe«, lachte Stephen, »und der Preis ist unser Baby-Bruder! «
    Miles ignorierte die Hänseleien seiner älteren Brüder. Er lächelte selten so offen wie seine Geschwister. Er war ein ernster Mann, dessen Gefühle sich nur in seinen durchdringenden
    grauen Augen spiegelten. Nun sah er sich im Zimmer um. »James sagte mir, du hättest deine Frau mitgebracht. «
    »Die werden wir nun Miles überlassen», sagte Gavin lachend. »Dann könnte ich wenigstens Judith zeitweilig auch für mich haben. Jedesmal, wenn ich sie suche, treibt sie sich mit einem meiner wertlosen Brüder herum. «
    »Gavin behandelt sie wie eine Leibeigene«, sagte Raine, und das war nur zur Hälfte ein Scherz.
    Stephen lächelte. Es war gut, wieder zu Hause zu sein, Gavin und Raine streiten zu sehen und zuzuhören, wie sie Miles hänselten. Seine Brüder hatten sich in den vergangenen Monaten kaum verändert. Raine sah noch stärker und gesünder aus, wenn das überhaupt möglich war, und zeigte ganz offen seine Lust an den irdischen Dingen. Miles stand immer noch abseits, ein Teil der Gruppe, doch auch von ihr getrennt. Und Gavin hielt sie alle zusammen. Gavin war der solide Typ, der die Erde liebte. Wo Gavin war, da war das Heim der Montgomerys.
    »Ich bin mir nicht sicher, daß ich schon so weit bin, euch Alicia vorzustellen«, sagte Stephen.
    »Schüchtern, wie? « fragte Raine besorgt. »Ich hoffe, du hast sie nicht quer durch England hierherschleppen müssen. Warum haben wir keine Troßwagen auf dem Hof gesehen? Und wo sind deine Männer? «
    Stephen holte tief Luft und lachte schallend. Sie würden ihm niemals glauben, wenn er ihnen die Wahrheit erzählte. »Nein, ich würde Alicia nicht unbedingt als schüchtern bezeichnen«, sagte er und gluckste wieder vor Lachen.

14. Kapitel
    Alicia saß bis zum Hals im heißen Seifensud. Ein Feuer loderte hell im mächtigen Kamin und verbreitete Wärme und harzigen Duft im Zimmer. Sie entspannte sich im Zuber und sah um sich. Das Schlafzimmer war wunderschön von der Balkendecke bis zum Fußboden aus spanischen Fliesen. Die Wände waren mit weißgestrichenem Holz verkleidet, und kleine Rosenknospen rankten sich an den Stellen, wo die Paneele aneinanderstießen. Das riesige Himmelbett war mit rosenfarbenem Samt verkleidet. Die Sessel, Bänke und Schränke im Raum waren sämtlich herrlich geschnitzte Stücke mit hohen Spitzbogen-Motiven.
    Alicia lächelte und lehnte sich im Zuber zurück. Es war angenehm, von solchem Luxus umgeben zu sein, obwohl sie zugleich an Möglichkeiten dachte, das dafür ausgegebene Geld sinnvoller zu verwenden. Auf dem Weg hierher hatten Stephen und sie viel arme Leute gesehen. Sie hätte dieses Geld für ihren Klan ausgegeben; doch sie wußte, daß die Engländer nicht so dachten wie sie.
    Sie schloß die Augen und lächelte bei dem Gedanken, welche Judith sie erwartet hatte und welcher

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