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Alicia

Alicia

Titel: Alicia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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unter vier Augen waren, beugte sich Roger zu ihr hinüber. »Ich will offen zu Euch sein. Ich kam hierher, um nachzusehen, ob Ihr Hilfe braucht. Als ich Stephen bei Hofe traf… «
    »Ihr habt Stephen bei König Heinrich getroffen? «
    Er beobachtete ihr Gesicht. »Dachte ich mir fast, daß Ihr davon nichts wißt. Es tummelten sich zu viele Frauen in seiner Nähe, und… «
    Alicia stand auf und schürte das Feuer nach. »Ich möchte davon nichts mehr hören«, sagte sie kalt. Sie besann sich wieder darauf, wie Roger Chatworth Stephen beim Turnier in den Rücken gefallen war.
    Roger sagte mit Wärme: »Ich meinte es doch nur gut. Setzt Euch wieder hierher. Ihr wart mir nicht immer so übel gesonnen, wenn ich ein paar Monate zurückdenke. Ihr habt sogar darum gebeten, daß ich Euch heiraten soll. «
    Sie nahm wieder neben ihm Platz. »Das liegt schon eine Ewigkeit zurück. Inzwischen haben sich mein Leben und meine Einstellung gründlich geändert. « Sie starrte schweigend ins Feuer.
    »Seid Ihr nicht neugierig, den wahren Grund meines Kommens zu erfahren? « Als sie nichts sagte, fuhr er fort: »Ich habe Euch eine Botschaft von einer Frau namens Kirsty zu überbringen. «
    Alicias Kopf ruckte hoch, doch ehe sie etwas erwidern konnte, kam Morag mit einem Tablett mit Speisen herein. Sie bestand darauf, ebenfalls Holz nachzulegen und einige Fragen an Roger zu richten, bis Alicia sie ungeduldig unterbrach und wieder aus dem Zimmer schickte.
    »Nun! Was habt Ihr von Kirsty gehört? «
    Roger lehnte sich in seinem Sessel zurück. Diese Alicia war nicht das, was er sich erwartet hatte. Vielleicht lag es daran, daß sie sich hier unter ihren Landsleuten auf eigenem Boden befand. Möglicherweise war auch der Einfluß von Stephen Montgomery daran schuld, daß sie nicht mehr so leicht manipulierbar war wie im Hause von Sir Crichton. Roger hatte rein zufällig von der Geschichte erfahren, die sich auf dem Land des MacGregor zugetragen hatte. Ein halbverhungerter Mann war zu ihm gestoßen, der in seine Garnison aufgenommen werden wollte. Er hatte von seinen Abenteuern mit der hinreißend schönen MacArran berichtet. Roger hatte den Mann hinaufgenommen in sein Zimmer und ihn ausgefragt. Allerdings war das nur die halbe Wahrheit gewesen, die ihm der Mann erzählte. Es hatte ihn viel Geld gekostet, bis er die ganze Wahrheit erfuhr.
    Als er die Stücke beisammen hatte, wußte er, daß sich daraus etwas machen ließ. Er lachte im stillen über diesen Stephen, der sich wie ein Narr aufführte und sich schottischer benahm als selbst die Schotten. Er stolzierte vor ihnen in deren primitiven Kleidern umher. Roger nippte an seinem Weinbecher und dachte voller Haß daran, wie Stephen ihn auf dem Turnierhof entehrt hatte. Seither hörte er überall hinter seinem Rücken die Leute flüstern: »Das ist der Mann, der Lord Stephen von hinten angriff. « Diesen üblen Leumund verdankte er diesem Montgomery. Das wollte er ihm heimzahlen!
    Er war mit der Absicht hierhergekommen, Stephens Frau zu verführen und sich zu nehmen, worum er gekämpft hatte. Doch Alicia hatte diesen Plan durchkreuzt. Sie war offenbar nicht die Frau, die so ohne weiteres bereit war, einem Mann zu folgen. Ja, wenn er Zeit gehabt hätte…! Nein, er wußte nicht, wie lange Stephen noch wegbleiben würde.
    Da war ihm eine Idee gekommen. Oh, ja, dachte er, die Rache an diesem Montgomery würde ihm gelingen.
    »Sagt«, drängte Alicia, »was läßt sie mir mitteilen? Braucht sie mich? «
    »Ja«, sagte Roger und lächelte. Und ich brauche dich noch mehr, dachte er.

17. Kapitel
    Alicia lag auf ihrem Bett und starrte auf die Unterseite des Betthimmels. Ihr ganzer Körper pulste vor Erregung. Als Tam ihr von der Botschaft des MacGregor erzählt hatte, war sie zunächst so mit ihren eigenen Problemen beschäftigt gewesen, daß sie nur mit halbem Ohr zuhörte. Doch nun bekam sie eine Chance, etwas zu tun, was Stephen gefallen würde. Er hatte sich immer gewünscht, daß sie ihre Differenzen mit dem Nachbarklan beilegen sollte. Kirsty hatte ihr nun dazu den Weg vorbereitet.
    Roger Chatworth hatte ihr eine unglaubliche Geschichte erzählt, wie er mit Kirsty zusammengekommen war und diese ihn gebeten hatte, Alicia ein Treffen mit dem MacGregor vorzuschlagen. Der MacGregor und die MacArran sollten sich allein begegnen — morgen nacht. Denn die MacGregors wären gegen eine offizielle Aussöhnung, und die MacArrans würden vermutlich ebenso denken. Deshalb hätte sie, Kirsty, sich

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