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Alicia

Alicia

Titel: Alicia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Alicia«, sagte der erste Mann, denn ihr Name war in den besseren Kreisen Englands gut bekannt, »wo ist Lord Stephen? «
    Alicia gab ihm keine Antwort. Ihre Augen zuckten kurz in die Richtung, wo das Haus hinter der Felsbarriere versteckt lag. Das Baby begann zu wimmern, und sie drückte ihre Wange gegen seinen Kopf.
    »Was für eine Beute! « sagte der vierte Mann, der sich bisher zurückgehalten hatte. »Was sollen wir nun mit ihr anstellen? «
    »Sie den Montgomerys übergeben«, sagte der erste Mann. »Ich bin sicher, Stephen sucht gerade nach ihr. «
    »Und wird uns reich dafür entlohnen, daß wir sie ihm wieder zustellen«, sagte ein anderer und lachte.
    Der vierte Mann trieb sein Pferd heran, bis Alicia abermals zurückweichen mußte. »Aber was ist mit ihrem Klan? « sagte er nachdenklich. »Die MacArrans sind doch mit den MacGregors verfeindet! Sie befindet sich auf MacGregors Land. «
    »Charles«, sagte der erste Mann bedächtig, »ich glaube, dir kommt da eine gute Idee. Sie muß sich hier offensichtlich versteckt haben. Und wessen Kind ist das? « Diese Frage war an Alicia gerichtet.
    »Solange ist sie noch nicht mit Montgomery verheiratet, um schon jetzt ein Kind von ihm zu haben. Vielleicht rannte sie ihm davon, um das Kind eines anderen auf die Welt zu bringen. «
    Der zweite Mann lachte. »Dann wird er eine Menge Gold für sie bezahlen. Dafür wird er sie in Öl kochen, möchte ich meinen. «
    »Wie wäre es, wenn wir für sie von allen dreien Lösegeld forderten — von ihrem Klan, dem MacGregor und Stephen Montgomery? «
    »Und uns mit ihr vergnügen, bis das Lösegeld eintrifft«, lachte der dritte Mann.
    Kirsty sah vom Dickicht am Flußufer aus zu. Ihre Augen schwammen in Tränen, und ihre Unterlippe war blutig von ihren Zahnen. Sie wußte, daß Alicia sich hätte retten können. Die Klippe hinter ihr war nicht zu steil für eine kräftige Frau; doch die Pferde hätten sie nicht erklimmen können. Nur mit dem Baby hätte sie es nicht geschafft. Sie brauchte beide Arme zum Klettern. Solange sie das Baby in den Armen hielt, konnte sie den Männern nicht entrinnen.
    »Mir gefällt dieser Vorschlag«, sagte der erste Mann und trat an Alicia heran. »Wir tun Euch nichts, wenn Ihr mit uns zusammenarbeitet. Nun gebt mir das Kind. « Er redete mit ihr, als habe sie nicht verstanden, was sie vorher unter sich ausmachten. Als Alicia vor ihm zurückwich, runzelte er die Stirn. »Wir wissen, daß dieses Kind kein Montgomery ist. Ist es da nicht besser, es gleich zu beseitigen? «
    Alicia sah ihn fest an. »Wenn du mir oder meinem Kind ein Leid antust, werden mein Klan und alle Montgomery-Brüder über euch herfallen«, sagte sie gelassen.
    Der Mann sah sie einen Moment verblüfft an. Dann faßte er sich wieder: »Versucht Ihr, uns einzuschüchtern? « Er rückte wieder einen Schritt näher. »Gebt mir das Kind! «
    »Komm mir nicht näher«, sagte Alicia drohend.
    Einer der Männer im Sattel lachte. »Du solltest dich vorsehen, ihre Blicke könnten töten! «
    Der Mann hinter ihm glitt vom Pferd. »Brauchst du Hilfe? « sagte er ruhig.
    Die anderen beiden blieben im Sattel und drängten nur ihre Pferde näher an Alicia.
    Alicia verlor nicht die Nerven. Sie konnte das Kind nicht absetzen und konnte nicht an ihren Dolch. Ihre einzige Chane« bestand darin, den Engländern davonzurennen, die an ein Leben auf dem Pferderücken gewohnt waren. Sie wich dem ersten Engländer mühelos aus, drückte den Säugling an sich und rannte los.
    Doch selbst eine Schottin konnte es mit einem schnellen Pferd nicht aufnehmen.
    Einer der beiden Reiter schnitt ihr mit dem Pferd den Weg ab. Sein boshaftes Gelächter drang bis über die Klippe. Rory begann zu schreien, als Alicia ihn fest an sich drückte. Sie wußte, daß die Männer den Säugling töten würden, sobald sie ihn auf die Erde setzte.
    Die Männer kreisten sie abermals ein. Einer packte sie bei der Schulter und stieß sie gegen den Mann, der hinter ihr stand.
    Plötzlich erschien ein Pfeil aus dem Nirgendwo und bohrte sich in die Brust des Mannes, der gerade wieder die Hand nach Alicias Schulter ausstrecken wollte.
    Die anderen drei verharrten wie betäubt und starrten auf ihren Komplicen, der leblos vor ihnen im Gras lag.
    Alicia verlor keine Zeit damit, nachzudenken, wer der Schütze sein konnte. Sie nützte die Betäubung der Männer aus, um auf die Klippe zuzulaufen.
    Die Männer blickten sich um, suchten den Ursprung des Pfeils und sahen, wie ein Schotte sich

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