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Alicia

Alicia

Titel: Alicia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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zwischen den Steinen aufrichtete. Ein zweiter Pfeil schwirrte von seinem Bogen. Der andere Mann zu Fuß brach neben seinem Pferd zusammen. Die beiden Männer, die noch im Sattel saßen, rissen ihre Pferde herum und galoppierten in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    Stephen kletterte behende den Felsen herunter. Rab rutschte hinter ihm her. Der Hund hatte ihn alarmiert. Im Rennen lud Stephen seinen Bogen nach. Einer der beiden Berittenen kippte aus dem Sattel. Der Pferd schleifte seinen Herrn hinter sich her als dieser sich im Steigbügel verfing. Stephen verfolgte den letzten noch lebenden Reiter.
    Langsam kroch Kirsty aus ihrem Versteck. Sie war noch zu sehr geschockt, um sich rasch bewegen zu können. Alicia kam ihr auf halbem Weg entgegen. Kirsty nahm ihr das Baby ab, strich zärtlich über dessen Gesicht und sah, daß Donald nun ebenfalls über die Klippe herunterkam. Sie reichte das Kind dem Vater und fiel dann Alicia um den Hals. Sie flog am ganzen Körper.
    »Du hast ihm das Leben gerettet«, sagte sie erschüttert. »Du hättest dich retten können, tatest es aber nicht! Du hast dein Leben für mein Kind aufs Spiel gesetzt. «
    Doch Alicia hörte kaum auf sie. Sie blickte zu der Stelle, wo Stephen mit dem Bogen gestanden hatte. »Er hat Engländer getötet! « flüsterte sie immer wieder, erfüllt von einem Glück, das mit Staunen vermischt war. Stephen hatte Engländer getötet, um sie und ein schottisches Baby zu beschützen!
    Donald legte eine Hand auf Alicias Schulter. »Ihr und Stephen werdet weiterziehen müssen«, sagte er traurig.
    »Oh, Donald, bitte nicht! « flehte Kirsty.
    »Nein, es muß sein. Die Männer… «, er hielt im Satz inne, als er Stephen zurückkommen sah.
    Alicia ging auf ihn zu, als wäre sie im Trance. Sie betrachtete ihn bang, vermochte aber kein Blut an seinem Körper zu entdecken. Er war verschwitzt vom Laufen, und sie wollte ihm die Stirn abwischen. »Haben sie dich verletzt? « fragte sie leise.
    Er starrte sie an und riß sie dann an seine Brust. »Das war sehr tapfer, was du gemacht hast, um das Baby zu retten«, sagte er. Ehe sie etwas erwidern konnte, war Donald bei ihnen. »Stephen? Was wurde aus dem vierten Mann? «
    »Er ist mir entkommen«, sagte Stephen, während er mit beiden Händen über Alicias Rücken strich, als wollte er fühlen, daß sie auch sicher bei ihm war. Kirsty und Donald wechselten einen Blick. »Er wird zu MacGregor reiten und es ihm melden«, sagte Donald düster.
    Alicia löste sich jäh aus Stephens Umarmung. »Wie lange wißt ihr schon, daß ich die MacArran bin? « fragte sie.
    »Ich wußte es vom ersten Augenblick an«, sagte Kirsty still. »Ich sah dich ungefähr vor einem Jahr, als du noch mit deinem Vater geritten bist. Meine Mutter und ich pflückten gerade Beeren. «
    »Also weiß es auch deine Mutter«, sagte Alicia und faßte nach Stephens Hand, dankbar, daß er ihre aufmunternd drückte. »Und dein Vater? «
    Kirsty runzelte die Stirn. »Sein Groll sitzt zu tief, als daß er so rasch vergeben könnte. Wir wollten ihm Zeit lassen dafür. Er sollte euch erst näher kennenlernen, und danach hätten wir ihm die Wahrheit gesagt. Wir wußten, daß er mit sich kämpfen muß, weil er dich haßte. «
    »Aber nun haben wir keine Zeit mehr«, sagte Donald. »Dieser entflohene Engländer wird es allen erzählen. «
    »Stephen«, sagte Alicia, »wir müssen weg von hier. Wir dürfen Kirstys Familie nicht länger in Gefahr bringen. «
    Er nickte. »Donald, Kirsty… «, hob er an.
    »Nein«, unterbrach ihn Kirsty, »ihr seid die Taufpaten meines Sohnes. Daran werden wir festhalten. «
    Stephen lächelte sie an. »Er könnte bei einem meiner Brüder als Pflegekind aufwachsen. «
    »Bei einem Engländer? « schnaubte Alicia. »Nein, Kirsty, er kann in unserem Klan groß werden — bei den MacArrans. «
    Donald grinste. »Nun zankt euch nicht wegen Rory. Wir werden noch mehr Knaben in die Welt setzen, damit jeder zu seinem Recht kommt. Und nun nehmt die englischen Pferde und reitet zu Stephens Bruder. Noch habt ihr Zeit, euch vor dem Weihnachtsfest bei ihm einzufinden. «
    »Kirsty«, sagte Alicia, und Kirsty drückte sie fest an sich, »was werden die Leute sagen, wenn ich ihnen erzähle, meine beste Freundin ist eine MacGregor? « Alicia lachte.
    Kirsty antwortete ernst: »Du mußt zu uns zurückkommen und mit dem MacGregor verhandeln. Er ist ein guter Mann und hat eine Schwäche für hübsche Frauen. Du mußt versuchen, diese Fehde zu

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