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Alien 1: Vierhundert Milliarden Sterne

Alien 1: Vierhundert Milliarden Sterne

Titel: Alien 1: Vierhundert Milliarden Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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den Feldstecher verfolgt, was ihr macht. Das
ganze Ding dort drüben geriet durcheinander – als ob man
mit einem Stock in einem Termitenhügel herumstochert.«
Deutlich hatte sie das Bild vor Augen, wie sie als Kind mit viel
Mühe einen der zementharten Erdhügel geöffnet hatte.
Die wild durcheinander krabbelnden Insekten, weiß, blind,
fremdartig, hatten sie sehr erschreckt. »Und dann war da dieses
Feuerwerks-Display.«
    »Ich habe es zum Teil mitbekommen.«
    »Gleich danach ist der Platz, wo unser Lager stand, einfach
in die Luft geflogen. Der Blitz der Explosion wurde von den
Türmen der Burg zurückgeworfen. Er war sehr grell.
Später habe ich mit dem Glas das Lager gesucht, aber es war
verschwunden. Das Felsplateau, auf dem es stand, ist nur noch eine
einzige Gesteinsschmelze, vergleichbar einem Lavastrom. Ich denke, es
war ein Laser, denn noch ungefähr eine Minute danach war die
Luft voller Ionisations-Spuren.«
    »Ein Röntgen-Laser«, erklärte Andrews.
»Ein sehr starker Röntgen-Laser, vielleicht sogar ein purer
Gammastrahl. Zu schnell, um die Bombe auszulösen. Er dürfte
das Camp innerhalb einer Pico-Sekunde verdampft haben. Ohnehin war
dieser verdammte Bomben-Computer nicht auf die Licht-Displays in der
Burg programmiert, sonst wären wir alle schon längst
hochgegangen.« Über Sutters Schulter sah er zu dem hohen
Felsplateau hinüber und beobachtete die schwächer werdende
Feuerblume. Dann riß er sich von den Anblick los, stieg geduckt
in die Kuppelkabine des Choppers und begann am Funkgerät die
toten Freqenzen abzusuchen. Dorthy schälte sich derweil aus
ihrem blutbesudelten Umhang, hockte sich auf den Boden und versuchte,
das getrocknete Blut an ihrer rechten Hand abzureiben. Spürbar
enttäuscht schaltete Andrews schließlich das
Funkgerät aus und blieb stumm sitzen – ein heller Schatten
in der Dunkelheit der Kabine.
    »Wir sollten besser von hier verschwinden«, sagte Sutter
ruhig. »Jesus, es ist, als ob wir die Büchse der Pandora
geöffnet hätten.«
    »Laßt mich überlegen«, meinte Andrews aus der
Kabine heraus. »Dorthy, wußten die Hausmeister von unseren
Schiffen im Orbit?«
    Die Gefahr aus den Sternen… »Ich glaube schon.«
    »Verdammt. Ich hoffte…« Er stieg aus der Kabine und
begann unruhig die kleine Lichtung abzuschreiten. Nach einer Minute
sagte er: »Es ergibt keinen Sinn. Warum sollten sie erst die
kleinere Gefahr beseitigen, auch wenn diese greifbarer ist. Mit einem
solchen Laser hätten sie ohne weiteres das Orbital-Kommando aus
der Umlaufbahn pusten können. Als ob die Hausmeister uns
provozieren wollten, einen Angriff gegen sie zu starten.«
    Dorthy erinnerte sich wieder an den kurzen Einblick in das
Bewußtsein ihres Häschers und den überdeutlich
spürbaren Befehl, diese ganze Welt in einem Flammenmeer aufgehen
zu lassen.
    »Vielleicht sind sie verrückt, Duncan. Vielleicht ist es
nur das«, meinte Angel Sutter.
    Er blieb stehen und seufzte. »Das ist kaum eine passable
Erklärung für ihr Verhalten.«
    »Wie immer die Wahrheit aussehen mag – wir können
nichts tun. Der Kampf ist nicht unsere Aufgabe. Dafür ist die
verdammte Navy zuständig.«
    »Es ist schon deshalb mein Kampf, weil ich weiß, was
die Navy tun wird, Angel«, erwiderte Andrews. »Soll ich dir
ein Geheimnis verraten, Dorthy? Oder wissen Sie, was ich sagen
will?«
    »Warum sie das ›Blockhaus‹ in Camp Zero gebaut
haben? Nein, ich kann es nicht genau erkennen. Mein TALENT wird
schwächer.«
    »Dann hört mir mal gut zu – alle beide!« Seine
Stimme klang ganz ruhig durch die Dunkelheit. »Die Navy hat
für den Fall, daß die Dinge hier und der FEIND außer
Kontrolle geraten, einen Ersatzplan in der Schublade. Das
›Blockhaus‹ ist das Schlupfloch für den letzten aller
Fälle, und ich glaube, der wird eintreten. Ziemlich bald sogar.
Diese Kreaturen da draußen werden es nicht bei diesem
einmaligen Schlag belassen. Sie bauen die Burg weiter aus,
verändern sie, und werden bald alles über uns
herausgefunden haben. Vielleicht war die Zerstörung des Camps
nur ein erster Test. Ich weiß es nicht. Wir sind die Feinde,
die Eindringlinge – und ihre Aktionen sind nur die Antwort auf
unser Erscheinen. Habe ich das richtig ausgedrückt,
Dorthy?«
    »Sie stimmen jetzt auf einmal mit mir überein, daß
die Hüter der FEIND sind?« fragte Dorthy zurück.
    »Ist das noch wichtig?«
    Sutter mischte sich ein. »Was ist mit diesem
Ausweichplan?«
    »Die Navy hat ein Schiff in einem sonnennahen Orbit,

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