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Alien 1: Vierhundert Milliarden Sterne

Alien 1: Vierhundert Milliarden Sterne

Titel: Alien 1: Vierhundert Milliarden Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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Politik
mitmischen.«
    »Jeder, der Geld – wirklich großes Geld –
hat, ist dazu verpflichtet. Selbst Kriminelle sind in diesen Zeiten
auf willfährige Politiker angewiesen. Ich habe mich vor solchen
Kontakten immer gescheut. Mein Vater hat auf dem Gebiet sicher mehr
Erfahrung. Wie auch immer, nun bin ich hier und versuche, den Riegel
zu öffnen, den die Navy vorgeschoben hat, in der Hoffnung, alles
über den FEIND zu erfahren. Erschüttere das System und
warte ab, was dabei herausfällt – das ist das Motto. Die
Navy will verschweigen, alles unter Verschluß halten. Ich will
enthüllen, offenlegen. Und Sie?«
    »Und dazu brauchen Sie nur mein TALENT, nicht mich als
Person.«
    Er lachte. »Ich brauche dazu jeden, den ich kriegen
kann.«
    »Ich habe nie daran geglaubt, daß Leute völlig
erklärbar oder leicht zu durchschauen sind, das wissen Sie. Auch
wenn das im Moment mein Job hier ist.« Zumindest nicht mehr seit
Hiroko und dem, was sie tat, nachdem Dorthy sie von der Ranch
gerettet hatte… was sie damals noch für eine Rettungsaktion
hielt, während sie in jener warmen Nacht im Gebüsch
hockten, sich vor den Suchtrupps des Vaters versteckten und
anschließend versuchten, durch dieses Netz zu schlüpfen.
Auf diesem kalten Berghang einer fremden Welt sagte sie:
Ȇbrigens gibt es da noch etwas, das ich Ihnen nicht
erzählt habe. Etwas, das ich im Bewußtsein des Hüters
gelesen habe, der mich überwältigte. Das geschah aber erst,
nachdem er von diesem Etwas, das ihn kontrollierte, erlöst war.
Das beherrschende Element war verschwunden, hatte aber ein Bild, ein
Gefühl zurückgelassen. Ich glaube, es wollte, daß ich
das Bild, das Gefühl fand.«
    »Fahren Sie fort.« Andrews war plötzlich ganz
Ohr.
    »Das Gefühl, das Bild sagte zu mir: Du willst, du
mußt zum Äquator zurückgehen, dorthin, wo das
Radioteleskop steht! – Das war’s, was ich noch erfassen
konnte. Ich glaube, das ist der Ort, an dem man mich haben
will.«
    »Verdammt«, rief Andrews. »Ich wußte
es…«
    Grinsend streckte er den Arm aus. »Es ist doch schön,
endlich mal recht gehabt zu haben. Glauben Sie, daß Ihre
Entdeckung hier etwas mit dieser Intelligenz, oder was sonst Sie bei
Ihrem Abstieg in der Sinkkapsel gesehen haben mögen, zu tun
hat?«
    »Vielleicht.« Dieses leuchtende Etwas am Rand des
einfachen Netzes, welches das Bewußtsein des neuen
Männlichen beherrschte!
    Hatte es versucht, zu ihr vorzustoßen – in ihren
Träumen? Oder waren die Träume die Überreste einer
tieferen Beeinflussung? Dieser Gedanke jagte Dorthy einen Schauer
über den Rücken. Warum wollte es sie in seinem Bau
haben?
    Sie senkte den Kopf vor Andrews’ fragendem Blick.
    Vom Hang her hatte Sutter beobachtet, wie sie miteinander
sprachen. Als Dorthys abwesender Blick sie streifte, kam sie
herunter, nahm Andrews die kleine Flasche aus der Hand und tat einen
kräftigen Schluck. Glitzernde Wassertröpfchen hingen in
ihrem krausen Haar. Sie atmete tief durch. »Schätze, ich
werde raten müssen, in welches Höllenloch ich jetzt wieder
meinen Hintern bewegen soll. Raus mit der Sprache, Duncan! Wohin, zum
Teufel, gehen wir jetzt?«
    »Zum Krater am Äquator. Zumindest bis an den Rand. Da
draußen scheint es etwas zu geben, Angel, das man
möglicherweise das Ende des Fadens nennen könnte, der das
ganze Knäuel entwirrt. Ich möchte herausfinden, was es
ist.«
    Sutter sah Dorthy an. »Das haben Sie in der Burg
herausgefunden?«
    Dorthy nickte.
    »Dann dürfte es wohl kaum was Hübsches
sein.«
    »Möglich. Andererseits sind da immer noch so viele
Dinge, die wir lernen müssen. Bedenke, Angel, eine Million
Jahre! Wir wissen immer noch nicht, wie sie die Welt hier in Bewegung
versetzt haben, wo sie herkommen, was ihre Geschichte ist«,
meinte Andrews. »Selbst wenn sie wirklich gefährlich sind
– sind diese Erkenntnisse nicht das Risiko wert? Und sollte sich
die ganze Sache als ein einziges Mißverständnis
herausstellen, wäre es dann nicht die beste Lösung, alles
aufzuklären und den Krieg bei BD Zwanzig zu beenden?«
    »Ich denke, du bist ganz schön verrückt – wenn
du mir diese Bemerkung gestattest. Du glaubst, Chung wartet, bis du
wieder im Lager bist? Sie war über dich und deine Aktionen immer
auf dem laufenden, Mann. Der Knopf ist da im Camp Zero. Sie wird
nicht warten, bis du zurück bist. Sie wird ihn
drücken.«
    »Das glaube ich nicht. Das wäre politisch ein
großer Fehler.«
    Angel Sutter seufzte und ergab sich ins Unvermeidliche.

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