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Alien 2: Verborgene Harmonien

Alien 2: Verborgene Harmonien

Titel: Alien 2: Verborgene Harmonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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sagte Rick.
»Aber ich muß in die Stadt zurück. Habe da noch etwas
zu erledigen.«
    Ein junger Bursche mit langen Locken hatte das andere Gewehr der
Posten über die Schulter gehängt. Durch das Halbdunkel sah
er nun zu Rick herüber. »Sind Sie sicher, daß die
Cops nicht doch Ihre Freunde sind?«
    »Was willst du machen, wenn ich nicht mitgehe? Mich
erschießen?«
    »Zur Hölle«, fuhr die Frau dazwischen. »Wir
werden Sie nicht zu Ihrem Glück zwingen. Aber geben Sie acht,
daß Sie uns nicht die Cops auf den Hals hetzen.«
    Rick beruhigte sie. Er schüttelte Janesson die Hand, und die
kleine Gruppe verschwand in der Dunkelheit unter den Bäumen.
Rick wollte in die andere Richtung davongehen, als er jemand
zurückkommen hörte.
    Es war Walton Sullivan.
    »Ich gehöre nicht zu ihnen«, sagte der kleine Mann
außer Atem. Seine Oberlippe war mit schwarzem Blut verkrustet.
»Sobald ich wieder in der Stadt bin, wird meine Frau die ganze
Sache aufklären. Hören Sie, wir sollten in diese Richtung
gehen. In der anderen kommen Sie bei der Universität heraus.
Dieser Weg hier ist kürzer.«
    Rick wußte nicht, ob Sullivan recht hatte, doch der Mann
beharrte auf seiner Meinung. Während sie durch den dunklen,
stillen Forst gingen, erzählte er Rick, daß er früher
oft hier spazierengegangen war. Der Wald erinnere ihn an die Umgebung
von New Haven, wo er geboren war. Tatsächlich bewegte er sich
recht geschickt durch das Unterholz. Rick stolperte hinter ihm her
und zerkratzte sich dabei Gesicht und Hände an Ranken und
abstehenden Zweigen. Sein Herz schlug wild – vor Furcht und
Erwartung. Er war sicher, daß man Lena inzwischen verhaftet
hatte. Seit seiner Vernehmung waren Stunden vergangen. Rick hielt es
für wahrscheinlicher, daß Web, sollte er wirklich den
Overlander beim Zusammenstoß mit dem Truck gefahren haben, vor
seiner eigenen Verhaftung floh, als daß er die Verwirrung beim
Angriff der Insurgenten für seine Zwecke genutzt hatte.
Andernfalls hätte er versucht, erst beim Generalangriff die
Verteidigungslinien zu durchbrechen, und nicht schon jetzt.
    Mit solchen Gedanken beschäftigt, bemerkte Rick die Lichter,
die durch die Bäume schimmerten, erst, als Sullivan ihn
anstieß. Zehn Minuten später erreichten sie die Kreuzung
zweier unausgeschilderter Vorstadtstraßen. Hinter gestutzten
Büschen wölbten sich die Kuppeln der ersten
Häuser.
    Rick wünschte Sullivan Glück und fragte ihn, was er
weiterhin machen werde. »Oh, meine Frau wird sich schon um mich
kümmern«, antwortete der kleine Mann mit
unerschütterlichem Vertrauen und hob wie zum Segen die Hand, ehe
er davonging.
    Rick sah ihn nie wieder, erfuhr nie, wie die Geschichte
ausgegangen war – ob Sullivan sicher zu Hause angekommen oder
vorher erwischt worden war, ob er den Fall der Stadt überlebt
hatte oder nicht. Er hatte jetzt seine eigene Verabredung vor sich
und wollte, um nicht aufzufallen, so langsam gehen wie einer der
vielen anonymen Soldaten, die erschöpft von der Front
zurückkamen. Doch seine innere Furcht drängte ihn zur Eile.
Im Laufschritt eilte er weiter. Das Klappern seiner Stiefel auf dem
Gehweg hallte laut von den Wänden wider. Der kalte Wind
biß ihm ins Gesicht, die Ohren brannten vor Kälte,
während er die sanft geschwungenen Straßen an den vielen
Glaskuppeln vorbei zum Haus von Lenas Vater hastete.

 
20    Die Ursprungshöhle
----
     
     
    Der Felsvorsprung war einer von vielen, die sich über den
Rand eines tiefen, gewundenen Flußcanyons schoben. Das
gegenüberliegende Ende öffnete sich zu einem Spalt, der
zwar doppelt so hoch wie Miguels Körper, aber kaum breit genug
war, um ihn einzulassen. Ein kleiner Bach sprudelte aus dem Spalt und
rauschte in den Canyon hinunter. Der kalte Wind verwehte seine
spärlichen Wasser zu einem Sprühvorhang, ehe sie auf die
Felsbuckel tief unten in der Schlucht aufprallten.
    Im Innern der Klamm, die Füße bis zu den Knöcheln
im Wasser, fragte Miguel den Bewohner seines Kopfes: »Wie lange
brauchen sie denn noch? Merkst du nicht, wie ich friere?«
    - Nur Geduld, Miguel. Der Cryostat ist ein sehr empfindliches
Gerät und muß vorsichtig behandelt werden. Er könnte
irreparabel beschädigt werden, wenn nur ein Teil von ihm beim
Abstieg an die Felswand stößt. -
    »Verdammte Zombies. Du hättest ja statt meiner einen von
ihnen herunterschicken können.«
    - Ja, aber dazu hätte ich dich erst zu einem von ihnen machen
müssen – zumindest zeitweise. Du kennst doch den

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