Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alien 2: Verborgene Harmonien

Alien 2: Verborgene Harmonien

Titel: Alien 2: Verborgene Harmonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
Vom Netzwerk:
»Typisch
Wissenschaftler.«
    »Aber das bin ich doch – oder war es
zumindest.«
    »Eines Tages werde ich ein Stück schreiben, länger
als eine Symphonie, das alle Dinge dieser Welt umfaßt –
den Wind und das Meer, über das er hinwegweht, den Outback, die
Abos und die Trackless Mountains, den übrigen Kontinent und all
die Länder, die niemand außer Eljar Price je gesehen hat.
Alles.«
    »Ich würde es gern hören.«
    Sie schob die Hände in die Taschen und zog die Jacke enger um
ihren Oberkörper. »Wirklich?«
    »Wirklich. Ich würde auch gern einmal die Stücke
hören, die Sie schon geschrieben haben. Wenn Sie es mir
erlauben.«
    »Ach, das sind nur Übungsstücke, Spielereien.
Für die richtigen Sachen fehlt mir die Zeit. Aber eines
Tages…«
    »Yeah, eines Tages weiß auch ich alles über diese
chaotischen Klima-Umschwünge.«
    »Zwei Träumer«, bemerkte Lena.
    Sie gingen an der Halle eines brummenden Fabrikationsautomaten
vorbei. Das Licht aus den hohen Fenstern warf gelbliche Bahnen auf
die gegenüberliegenden Lagerhäuser. Als sie den
baumbestandenen Platz im Zentrum der Altstadt erreichten, sagte Lena:
»Ich muß jetzt in diese Richtung.«
    »Okay.« Am liebsten hätte Rick sie auf die Arme
genommen und zu seinem Zimmer getragen. Aber daran war überhaupt
nicht zu denken. In dieser Hinsicht zumindest war Lena so altmodisch
wie die Leute in den Siedlungen. Rick fragte sich, ob sie wohl erst
die Erlaubnis ihrer Vorfahren dazu einholen mußte, fragte sich,
ob sie immer noch nicht über die Sache mit Jon hinweg war, von
dem sie niemals sprach.
    »Sehen wir uns morgen?« fragte er.
    Ein Radfahrer schoß über den Platz; ein getreuer
Bürger auf dem Weg nach Hause. Und um sie herum das gestaltlose
Brausen der Stadt.
    »Natürlich«, sagte Lena und tat den kurzen Schritt,
der nötig war, um den Abstand zwischen ihnen zu überwinden.
Sie küßte ihn. »Du dummer Kerl. Morgen ist unser
Ruhetag, hast du das vergessen? Ich sehe dich im ›Inn‹,
wenn du mit deiner Arbeit fertig bist, okay?«
    »Okay.« Langsam ging er zu seiner Pension
zurück.
     
    »Zuerst einmal müssen wir herausfinden, ob
überhaupt Funklärm aus dem Solarsystem
herüberstrahlt«, meinte Web. »Dann erst kann ich mir
Gedanken darüber machen, wie man die verständlichen Signale
heraussortiert. Es ist vielleicht nicht so schwer, wie Sie behaupten,
besonders wenn sie uns etwas herüberfunken, das das Ausbleiben
des Kolonistenschiffes erklärt. Ich habe alles schon genau
überlegt.«
    »Da bin ich sicher.« Rick versuchte, seinen Ärger
zu unterdrücken. Web hatte ihn überfallen, während er
auf Lena wartete. Es war noch früh am Abend, und das
›Inn‹ war fast leer. Die Pachedu-Maschinerie hing unbenutzt
über der schwach erhellten Theke.
    »Man muß es nur versuchen, richtig?« Webs Tonfall
wurde eindringlich. »Sie, Dr. Florey, sollten es
versuchen.« Der Blick seiner dunklen Augen war ziellos in die
Ferne gerichtet. Entweder war er betrunken, oder er hatte Drogen
genommen. »Jeder ist so sehr mit diesem verdammten Krieg
beschäftigt, daß man den Auslöser schlicht vergessen
hat. Zumindest gibt uns das etwas Schutz.«
    »Uns? Ach ja, Ihnen und Ihrem Elektronik-Genie. Es wäre
gut, wenn der Junge magische Kräfte besäße, denn
sonst weiß ich nicht, wie Sie zu einem Erfolg kommen
wollen.«
    »Nun, das lassen Sie ruhig unsere Sorge sein, Dr. Florey. Wir
warten nur darauf, daß die Rebellen zu ihrem ersten Schlag
ausholen. Das allgemeine Durcheinander werden wir dann nutzen, um aus
dem Verteidigungsring herauszukommen und einen Overlander zu stehlen.
Den Cops würde nicht mal unsere Staubwolke auffallen.«
    »Das hört sich noch unsinniger an als die Sache mit dem
Radioteleskop. Aber trotzdem viel Glück.«
    »Sehen Sie diesen Burschen da?« Web deutete mit dem Kinn
über Ricks Schulter, und Rick drehte sich um. »Den
Glatzkopf da?«
    Der Kopf des Mannes war nicht völlig kahlgeschoren. Ein
kleiner, goldfarbener Haarkranz war noch vorhanden und wirkte wie ein
Heiligenschein. Er trug eine Brille mit Drahtgestell und spielte
damit, während er konzentriert den Worten eines hübschen
Mädchens in einem schmutzigem FVS-Overall lauschte.
    »Er behauptet, er könne uns im Tausch gegen den
Overlander bei unserer Rückkehr durch die Verteidigungsanlagen
schleusen.«
    »Sie wollen zurückkommen? Ich dachte, Sie fühlten
sich bei den Rebellen besser aufgehoben.«
    »Machen Sie Witze?« Web ließ ein
verächtliches Lachen hören. »Sie können zu

Weitere Kostenlose Bücher